In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Routinen bestimmen Arbeitsabläufe, strukturieren den Alltag und entlasten durch vorbestimmte Entscheidungen. In der Gestaltung gibt es viele solcher Abläufe, die durch Regeln beschrieben und danach ausgeführt werden können. In der Informatik steht der Begriff Routine für Abläufe im Computerprogramm, verbunden mit Wiederholungen und »wenn… dann…« -Strukturen. Viele unserer digitalen Aktivitäten mit scheinbar unendlichen Möglichkeiten lassen uns oft in gleichen Schleifen drehen, und das Ähnliche nochmals klicken, kaufen, anhören. Dienstleistungen sind auf Convenience ausgerichtet an die wir uns leicht gewöhnen. Während wir damit beschäftigt sind, eine technisierte Zukunft zu verwirklichen von der wir vor einigen Jahrzehnten geträumt haben, wo alles bequem und immer verfügbar ist, müssen wir feststellen, dass die Ressourcen für das Leben in solch einer Technosphäre endlich sind. Die Kosten dafür werden externalisiert – auf andere woanders und in die Zukunft.
Beim Wunsch nach einem Wandel bei privaten oder gesellschaftlichen Gepflogenheiten, stecken wir oft in Gewohnheiten fest und tun uns schwer, unser Verhalten zu ändern. Selbst dann, wenn unser Leben dadurch gesünder, bewusster oder nachhaltiger würde. Eingefahrene Routinen der Bequemlichkeit zu überwinden, scheint oft ein Kampf gegen Windmühlen. Wir werden darum ganz wie Don Quixote das scheinbar Unmögliche herausfordern. Dabei geht es nicht darum Lösungen zu entwickeln, sondern Bilder und Szenarien, die zum Hinterfragen von Gegebenheiten einladen und in der Vorstellung Möglichkeitsräume schaffen für neue Routinen und Gebräuche.
Im Kurs werden wir Dienstleistungen betrachten, die zu Gewohnheiten verführen, im Selbstversuch Alltagsbeobachtungen sammeln und diese visualisieren und sichtbar machen, humorvolle Interventionen gestalten und poetische, disruptive und spekulative Szenarien für neue Routinen bis hin zu neuen Gebräuchen im Alltag entwickeln.
Der Kurs ist Teil der Reihe »The Fantastic Spaceship Earth Garage – Re-designing everyday products, social routines and public life from the bottom up.«
Gestaltungsgrundlagen
11EG-B Basics
Sommersemester 2022
Montag, 10:00 – 15:30
Scheinerwerb durch regelmäßige und aktive Teilnahme im Kurs, Referat, Diskursbeiträge, Arbeitsergebnisse, Präsentationen und digitale Dokumentation (incom). Der Kurs richtet sich an alle Studierenden des ersten Studienabschnitts (Interfacedesign, Kommunikationsdesign, Produktdesign).
LW 226