Begegnungen und räumliche Erfahrung in der Öffentlichkeit sowie in unseren eigenen vier Wänden werden derzeit völlig auf den Kopf gestellt.

Durch den physischen Abstand, das spüren wir derzeit alle, wächst das Bedürfnis nach sozialer Nähe, nach Gemeinschaft und Solidarität mit anderen Menschen, aber auch nach Freiraum und Weite.

Aus dieser Krise entsteht eine Aufgabe für die räumliche Gestaltung mit enormen Potential: Wie werden wir dem Bedürfnis nach Gemeinschaft und Kontakt mit anderen in Zukunft gerecht? Und wie können wir als Designer schnelle, flexible und temporäre Lösungen bereitstellen?

„Das öffentliche Zimmer im Freien“ ist ein Kapitel im umfangreichen und multidisziplinären Nachschlagewerk „Eine Muster-Sprache“ von Christopher Alexander und beschreibt einen kleinen, offenen Raum, der als informeller Treffpunkt und Ort zum Verweilen in einer Gemeinde zur Verfügung steht. Das Buch umfasst einen Leitfaden von der Planung ganzer Städte bis zur idealen Positionierung eines sonnigen Sitzplatzes. Dieser Leitfaden ist jedoch nicht funktionalistisch-technisch aufgebaut, sondern folgt sozialen und psychologischen Bedürfnissen von Menschen.

Im Kurs werden wir uns mit der Mustersprache auseinandersetzen und von ihr lernen. Gleichzeitig werden Ideen zu den „Öffentlichen Zimmern„ mit zu hause verfügbaren Materialien als Raumskizzen (einfachen Modellen) festgehalten.

Ziel des Kurses ist die Schulung kreativer Darstellungstechniken im räumlichen Modellbau und dadurch ein grundlegendes Verständnis für raumbildende Strukturen, Einrichtungen und Funktionen und Zusammenhängen. Außerdem setzen wir die Praxis des Designs in einen erweiterten, sozialen Kontext.

Benötigt werden alle zur zu Hause Verfügung stehenden Materialien: Stichwort Improvisation.

Zu Beginn des Kurses werden verschiedene Modellbautechniken als Video vorgestellt. Diese werden über den Zeitraum des Semester vertieft und in wöchentlichen Aufgaben geübt. Zu Beginn des Kurses werden wir uns per Videokonferenz kennenlernen.