Der Eisbär auf der Scholle, bedrohlich schmelzende Gletscher und blutrote Weltkarten; die bildliche Kommunikation vom Klimawandel und seinen Folgen will uns Botschaften über das Klima vermitteln. Wissenschaftler, Organisationen, aber auch Skeptiker bedienen sich dabei unterschiedlicher Bildstrategien. Die Rhetorik ihrer Bilder reicht von objektiver Information bis hin zu bewusster Manipulation.

In diesem Projektwochenkurs wollen wir die Bildsprache der digitalen Bilder zum Klimawandel anhand der zentralen Methode des „Vergleichenden Sehens“ analysieren. Wir suchen nach Ähnlichkeiten, nach dem gemeinsamen Dritten – sowohl formalästhetisch, als auch kontextuell. Unterscheidungen entstehen sowohl durch rein menschliches Erkennen, als auch durch maschinelle Algorithmen.

Das „Vergleichende Sehen“ lässt sich somit sowohl in der qualitativ-hermeneutischen arbeitenden Kunstgeschichte, als auch im Fach der Computer Vision durch objektiv computergenierten Rechenverfahren anwenden. Im Spannungsfeld dieser Extreme fragt unser Kurs nach dem verbindenden Element. Durch gestalterische Zugängen wollen wir die Brücke zwischen Objektivität und Subjektivität schlagen. Was passiert mit der subjektiven Wahrnehmung beim Vergleich und wie kann man solche Vergleiche visualisieren?

Der Kurs richtet sich aufgrund seiner konzeptionellen Freiheit sowohl an Design-Studenten der verschiedenen Fachrichtungen, als auch an Studierende der EMW. Keine Coding-Kenntnisse erforderlich – für Leute mit gibt es eine Einführung und die Möglichkeit sich tiefer in Computer Vision und Machine Learning für das Projekt einzuarbeiten.

Wir starten am 5.10, 10 Uhr, Raum D226

Janna Kienbaum / Paul Heinicker