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„kopf über“ - Was kann Fotografie leisten in der Kommunikation von chronischen Leiden?

In dieser Bachelorarbeit möchte ich der Frage auf den Grund gehen, was Fotografie leisten kann, in der Kommunikation von chronischen Leiden. Für mich hat sie viel geleistet, in der Kommunikation mit mir selbst sowie meinem Umfeld. Diese Erkenntnis begründet meine persönliche Motivation für diese Arbeit.

Mein Ausgangspunkt ist auto-ethnografisch, bedeutet, ich gehe von meinen persönlichen Erfahrungen aus. Darüber hinaus beziehe ich wissenschaftliche Publikationen sowie künstlerische Arbeiten mit ein.

Abstract

Einleitung:

Dieses Abstract gibt einen Überblick über mein Bachelorvorhaben, das sich mit den gestalterischen Auswirkung von chronischen Schmerzen und Krankheiten beschäftigt. Es werden die möglichen Formen der fotografischen Darstellung und die potenziellen heilenden Effekte in der Kommunikation über die eigene Schwäche untersucht.

Des Weiteren werden psychologische Faktoren beleuchtet, die bei der Selbstinszenierung auf Bildern eine Rolle spielen, insbesondere in Bezug auf gesellschaftliche Ansprüche und den Bruch mit diesen.

Theoretischer Teil:

Im theoretischen Teil der Arbeit werden verschiedene Formen der gestalterischen Vermittlung von chronischen Krankheiten und Schmerzen analysiert. Es wird untersucht, wie diese Formen aussehen können und ob die Fotografie für andere Menschen ähnlich heilende Effekte erzielen kann, wie im persönlichen Erleben beobachtet.

Dabei liegt der Fokus auf Beschwerden, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Es wird ebenfalls erforscht, ob die Selbstinszenierung des eigenen Schmerzes eine Entlastung bieten kann, indem gesellschaftliche Ansprüche und Konformitätszwänge abgelegt werden.

Praktischer Teil:

Im praktischen Teil des Vorhabens soll eine passende Form der Vermittlung für die fotografische Arbeit „kopf über“ gefunden werden, die sich mit meinem eigenen Schmerz auseinandersetzt. Die gesammelten Erkenntnisse aus dem theoretischen Teil werden ausgewertet, um verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten zu erforschen.

Motivation:

Die Motivation für dieses Bachelorvorhaben liegt in meiner persönlichen Erfahrung mit chronischen Schmerzen. Ursprünglich war es kaum vorstellbar, mit anderen Menschen über meine eigene Situation zu sprechen. Durch die fotografische Auseinandersetzung mit dem eigenen Schmerz wurde die Möglichkeit geschaffen, offen und frei darüber zu kommunizieren, unterstützt durch die entstandenen Bilder.

Mein Bedürfnis besteht darin, herauszufinden, warum genau diese Methode eine solche Wirkung hat und ob andere Menschen ähnliche Erfahrungen machen.

Der Entwurf, Das Konzept

Ich habe mich für ein Fotobuch entschieden, da es mir ein persönliches Anliegen ist, die Bilder in einer abgeschlossenen Form zu ordnen, die ich mir immer wieder anschauen kann. Der analoge Aspekt spielt eine große Rolle, da die Körperlichkeit unverzichtbar ist.

Ich möchte, dass man meine Arbeit in Händen halten kann. Auch der Umstand, dass die Bilder mit einer analogen Kamera gemacht und analog entwickelt wurden, spricht gegen eine digitale Form.

Eine Ausstellung als Format hatte mich interessiert. Es ist mir jedoch wichtig, dass andere Menschen meine Arbeit in Ruhe und für sich alleine anschauen können. Das erzeugt eine andere Nähe und Intimität, die der Arbeit gut tut.

Die Größe des Formats entscheidet über die Möglichkeit des Transports.

Ein kleines Buch kann man sich immer in die Tasche stecken, auch dies unterstützt den Näheaspekt.

Mein praktischer Teil wird also ein Fotobuch im Format A5 sein. Das Buch besteht aus zwei Teilen. Einer in A5 und einer kleiner. Der A5 Teil wird die Bilder beinhalten. Sie stehen dort für sich, da sie ungeplant aus dem Gefühl entstanden sind. Die Bilder sind analog verarbeitet. Ich lege ihre Reihenfolge auf Karopapier fest und fixiere sie mit Klebestreifen. Das Karopapier trägt etwas Prozesshaftes in sich und eine klare und unumstößliche Repetitivität. Es hat eine mathematische Komponente, suggeriert Kontrolle und gibt Struktur. Die Karos gehen endlos weiter über das Papier. Sie können symbolisch für Tage stehen und passen damit gut zur Situation chronischer Leiden.

Die Unfertigkeit, die durch die Klebestreifen sowie Arbeitsspuren entsteht, spiegelt den Umstand wider, dass man mit chronischen Leiden nie ganz abschließen kann. Sie haben immer Fragmentarisches an sich!

Die Publikation gleicht einer Art Fototagebuch. Die Funktionalität ist ähnlich, nämlich das eigene Empfinden zu dokumentieren und festzuhalten. Die analog produzierten Druckbögen werden am Ende gescannt.

Der kleinere Teil umschließt den größeren. Er stellt die Textebene dar, die im Rahmen der Bachelorarbeit entstanden ist. Der Text ist mein kognitiver Prozess, der nach und nach um den emotionalen, die Bildebene, entstanden ist.

Dieser setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen und kombiniert eine Schriftart mit meiner Handschrift. Er reflektiert den Prozess und wird dies in seiner Materialität widerspiegeln. Den bereits bestehenden Titel kopf über werde ich übernehmen.

Die Publikation bildet die zwei Ebenen meines persönlichen Prozesses ab, die emotionale und die Reflexion dessen.

Prototyp / Beispielseiten

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Bachelorarbeit - PDF

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Werkschau - PDF

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Bachelorarbeit

Betreuer_in

foto: Prof. Dr. Frank Heidmann

Zugehöriger Workspace

2.25-BA Prüfung Bachelorarbeit und Präsentation

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2023 / 2024