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Ronda Senso

Ronda Senso, ein vom Morgenkreis inspiriertes Möbelkonzept.

Modulares Raummöbel für eine Kindertagesstätte Kinder sind unsere Zukunft, in vielen Familien werden sie jeden Tag für die ersten 6 Jahre ihres Lebens in eine Fremdbetreuung gegeben. Einen Raum, der Urvertrauen fördert und sie beglei- tet, in dem erstes entdecken, spielen und lernen stattfindet. Einen Raum, den sie mit anderen Kindern und ErzieherInnen teilen. Die Kita Mauerschwalben e.V. hat eines großen Aufenthalts- und Spielraum, in dem sich bis zu 12 Kleinkinder von 1 bis 3 Jahren und meistens 3 ErzieherInnen aufhalten. Jedoch gibt es einen erheblichen Renovierungs- und Optimierungsbedarf, was diesen großen Raum angeht. Alles ist in die Jahre gekommen und das Potenzial des Raumes kann so nicht komplett ausgeschöpft werden. Faktoren wie Farbgebung, Lichtquellen und Möbel schaffen einen Raum, der für Kinder und ErzieherInnen jeden Tag aufs neue benutzt und erlebt wird. Das möchte ich als Ansatz nehmen, um ein modulares Raummöbel zu entwickeln, welches sich perfekt in den Raum integriert und von den Kindern und ErzieherInnen flexibel genutzt werden kann. Am Anfang geht es darum, durch Beobachtungen die Raumdynamik zu erkennen. Im Weiteren ist der Dialog mit den ErzieherInnen wichtig, da sie die meiste Zeit im Raum verbringen. Somit wissen sie genau, wie der Raum für eine ideale pädagogische Arbeit genutzt werden kann. Inter- aktiv soll hier der Übergang vom Spielerlebnis zu Ruhephasen und auch das Entdecken geför- dert werden. Ich möchte auch mit ProfessorInnen des Studiengangs Bildung und Erziehung in der Kindheit sprechen, um einen noch genaueren Einblick zu bekommen, welche psychologischen Auswir- kung die Umgebung für Kinder haben kann. Wie sich Farbe, Form und Material des Raumes auf Kinder auswirkt, ist dabei für mich eine be- sonders spannende Frage, die ich in meiner Arbeit näher untersuchen möchte. Die Sicherheit bei der Benutzung durch die kleineren Kinder ist dabei essenziell für mein Produkt. Ich möchte verschiedene Konzeptmöbel, die in Kitas eingesetzt werden, betrachten und analysieren, was gut und was weniger gut funktioniert. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen in mein Entwurfsmodell einfließen.

Abstract English

Ronda Senso,

a furniture concept inspired by the morning circle.

Modular room furniture for a childcare center

Children are our future, in many families they are placed in outside care every day for the first 6 years of their lives. A space that fosters basic trust and accompanies them, where first discoveries, play and learning take place. A space that they share with other children and educators.

The Kita Mauerschwalben e.V. has a large recreation and play room where up to 12 toddlers from 1 to 3 years and usually 3 educators are present.

However, there is a considerable need for renovation and optimization of this large room. Everything is getting on in years and the potential of the room cannot be fully exploited in this way.

Factors such as color scheme, light sources, and furniture create a space that children and

and educators use and experience every day anew.

I would like to take this as an approach to develop modular room furniture that integrates perfectly into the room and can be used flexibly by the children and educators.

At the beginning it is about recognizing the room dynamics through observations. In the following, the dialogue with the educators is important, since they spend most of their time in the room. Thus, they know exactly how the room can be used for ideal pedagogical work. Inter-actively, the transition from play experience to rest phases and also discovery should be promoted here.

I would also like to talk to professors from the Education in Childhood program to get an even more detailed insight into the psychological impact the environment can have on children.

How color, form and material of the room affect children is a particularly exciting question for me, which I would like to examine more closely in my work.

Safety during use by younger children is essential for my product.

I would like to look at different concept furniture used in daycare centers and analyze what works well and what works less well.

The results of this investigation will be incorporated into my design model.

Vorgehensweise

Indem ich diese Schritte berücksichtigte, war ich in der Lage, ein Konzept zur Raumgestaltung in einer Waldkita zu entwickeln, das die pädagogischen Ansätze von Montessori, Reggio und Pikler integriert und die Bedürfnisse von Kindern und Erzieherinnen optimal erfüllt.

1. Forschungsfragen und Zielsetzung: Ich formulierte meine Forschungsfragen, die sich auf die Nutzung des Raumes in der Kita beziehen. Definierte das Ziel meiner Arbeit, welches die Entwicklung eines optimierten Raumkonzepts unter Berücksichtigung der pädagogischen Ansätze von Montessori, Reggio und Pikler ist.

2. Literaturrecherche: Ich führte eine Literaturrecherche durch, um Informationen über die genannten pädagogischen Ansätze, Raumgestaltung und Möbelkonzepte zu sammeln.

3. Beobachtung und Analyse des Raumes: Ich führte Beobachtungen im Kita-Raum durch, um zu verstehen, wie er von den Kindern und Erzieherinnen genutzt wird. Identifizierte potenziell ungenutzte Ecken sowie Bereiche, die schlecht genutzt werden. Dokumentierte die Raumgröße, Form, Lichtquellen und die Helligkeit an verschiedenen Stellen des Raumes.

4. Möbelanalyse: Ich untersuchte die vorhandenen Möbel im Raum und bewertete ihre Nutzungseffizienz. Ich erfasste Möbelstücke, die ersetzt oder optimiert werden könnten, um die pädagogischen Ansätze besser umzusetzen. Beachtete dabei die Aspekte der Waldkita und die Bedürfnisse der Kinder.

5. Integration der pädagogischen Ansätze: Ich entwickelte ein Möbelkonzept, das die Prinzipien von Montessori, Reggio und Pikler berücksichtigt und gleichzeitig die Eigenschaften des Raumes optimal nutzt. Ich fand Wege, wie die verschiedenen Ansätze harmonisch miteinander verbunden werden können, zum Beispiel durch die Schaffung von flexiblen und anpassbaren Spiel- und Stauräumen.

6. Farbgestaltung und Raumkonzept: Ich analysierte die vorhandene Farbgebung im Raum und überlegte, wie sie in das Gesamtkonzept integriert werden kann. Machte der Kitaleitung Vorschläge zur Veränderung der Raumfarben, um ein stimmiges und förderliches Umfeld zu schaffen.

7. Kommunikation mit den Erzieherinnen: Ich hielt Absprachen mit den Erzieherinnen, um ihre Bedürfnisse und Anforderungen bezüglich Stauraum, Spiel- und Lesebereichen zu verstehen. Berücksichtige ihre Vorschläge und integriere sie in die Ideenfindung.

8. Modularität und Größe: Ich achtete auf die Modularität der Möbel, um flexibel auf die Bedürfnisse und Veränderungen im Raum reagieren zu können. Berücksichtigte die Größe der Möbel und deren Anpassungsfähigkeit an die Raumgröße und -form.

9. Besprechung von Sicherheitsvorschriften: Ich führte eine Besprechung mit der Kitaleitung durch, um die geltenden Sicherheitsvorschriften und -standards zu verstehen. Somit stellte ich sicher, dass das entwickelte Möbelkonzept diesen Vorschriften entspricht.

10. Kostenplanung und Materialspenden: Ich plante die wahrscheinlichen Kosten für die Umsetzung des Möbelkonzepts und prüfte die Möglichkeit von Materialspenden oder Sponsorings, um die finanzielle Belastung zu reduzieren.

11. Zeitplanung: Ich erstellte einen Zeitplan für die Umsetzung meiner Arbeit. Berücksichtige dabei die verschiedenen Phasen, wie schreiben der Arbeit, Analyse, Konzeptentwicklung und Umsetzung.

Das Konzept

Ronda Senso ist ein offenes Möbelkonzept, das aus einem niedrigen Podest und einem dazugehörigen flexiblen und modularen Rollmöbel besteht.

Der Name „Ronda Senso“, portugiesisch für ’Runder Sinn’, bezieht sich auf die runden Formen und die verschiedenen Sinne, die bei der Nutzung des Möbels angesprochen werden können.

Alles geht Hand in Hand, denn alle Sinne sind miteinander verbunden.

Bei diesem Projekt ging es vor allem darum, den Raum besser zu nutzen und die verschiedenen Aktivitäten in den Raum abschnitten besser zu kombinieren.

Meine Vision für den Raum war, ein natürlicheres, offeneres Bild zu schaffen, mit harmonischen Farben und Formen, die im Einklang mit der Funktion stehen.

In erster Linie ein Bewegungsraum, aber auch ein Ort zum Entspannen, Spielen, Lesen, Entdecken, Verstecken, Verstauen, Bauen, Balancieren, Klettern, Interagieren.

All das ist mit diesem Möbel möglich.

Das Podest befindet sich im hinteren Teil des Raumes, in einer Ecke, vor einem Fenster gibt es eine kleine Nische, die sich perfekt als Leseecke eignet. Dort befindet sich ein kleines Bücherregal und ein Kissen zum Anlehnen.

Etwas weiter vorne befindet sich eine halbkreisförmige Wand mit runden Aussparungen, in denen verschiedene Materialien von Holz über Metall, Schaumstoff, Spiegel, Borsten, Filz, Wolle etc. liegen. Diese Wand wirkt stimulierend. Eine sogenannte Fühlwand.

Über den Tastsinn werden neue Verknüpfungen im Gehirn geschaffen, die die Entwicklung der Kinder fördern.

Schräg vor der Wand befindet sich auf dem Podest eine Art versteckte Kugelbahn.

Man kann Filz- oder Holzkugeln in verschiedenen Größen hineinstecken und sie kommen an der Seite des Podestes wieder heraus.

Die Vorderseite des Podestes ist als Halbkreis ausgeschnitten, da das Podest nicht zu hoch ist, können die Kinder darauf sitzen oder sich im Halbkreis anlehnen und so super miteinander interagieren. Als Stauraum befinden sich unter dem Podest einige Schubladen, die die Kinder selbst herausziehen können.

Um auf das Podest zu gelangen, gibt es auf der rechten Seite eine Rampe mit Handlauf für Kinder, die noch nicht so gut laufen können. Die Rampe kann auch zum Krabbeln benutzt werden.

Im Handlauf ist eine weitere Kugelbahn integriert. Da ich in der Interaktion mit den ErzieherInnen darauf gebracht wurde, dass die Kinder sehr gern Kugelbahnen bespielen. Gegenüber dem Handlauf befindet sich eine Plexiglasscheibe in einem Braunton.

Wenn die Kinder hindurchschauen, sehen sie ihre Welt plötzlich in einem anderen Farbton.

Hier können sie auch mit anderen Kindern interagieren.

Überall auf dem Podest sind halbrunde oder runde Formen angebracht, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen.

Da ich sehr viele Stoffspenden bekommen habe, musste ich schauen, welche Farben sich wie kombinieren lassen. Ich wollte eine natürliche, nicht zu aufregende Farbkomposition schaffen, die harmonisch und gemütlich wirkt.

Bei einem Kitamöbel zählt nicht nur der Faktor Spiel und Bewegung, sondern die Sicherheit steht an erster Stelle, daher finden sich in und um das Objekt sehr viele verschiedene Polsterungen, die die Kanten und bei Stürzen schützen.

Die Kita hat einen waldpädagogischen Ansatz, d.h. es wird sich viel mit dem Thema Wald und Natur beschäftigt und ab dem 4. Lebensjahr gehen die Kinder 3 x in der Woche in den Wald.

Genau aus diesem Grund habe ich mich für eine natürliche Farbgebung entschieden und Holz als Hauptkonstruktionsmaterial gewählt.

Nicht nur der Wald Ansatz, sondern auch die Kombination der verschiedenen pädagogischen Ansätze von Montessori, Reggio und auch Pikler werden täglich in der Kita umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt auf Kindern im Alter von 1-3 Jahren, die Bewegungsfreiraum brauchen, denn Freiheit bedeutet für Kinder unter 3 Jahren in erster Linie Bewegungsfreiheit. Alle 3 pädagogischen Richtungen beinhalten die wichtigen Punkte Sinneswahrnehmung und Bewegung. Aber auch der Umgang mit Naturmaterialien.

Die selbstständige Nutzung steht bei meinem Projekt im Vordergrund, die Kinder werden hier angeregt, das Naturmaterial Holz täglich anzufassen, auszuprobieren, in Kontakt zu treten, zu fühlen und zu entdecken. Da das Podest durch seine geringe Höhe für Kleinkinder sehr gut zu erklimmen ist, können sie selbst entscheiden, ob sie hoch krabbeln, laufen oder klettern wollen, es ist von allen Seiten möglich.

Eine schöne Ergänzung zum festen Podest ist das dazugehörige flexible Rollmöbel, das aus 3 Teilen besteht. Es bringt noch mehr Farbe und Bewegung in den Raum. Formal erkennt man jedoch die Zugehörigkeit durch die Wiederverwendung der Rundung im Ganzen und auch der runden bzw. halbrunden Polster.

Es war mir wichtig, neben dem festen Podest auch etwas Bewegliches zu entwerfen, das vielseitig genutzt werden kann.

Nicht nur für die Kinder, sondern auch zum Sitzen für die ErzieherInnen.

Der erste Teil ist ein offener Tunnel mit einem Kissen zum Verdunkeln und Verstecken. Er kann zum Durchkriechen, Festhalten, Verstecken oder von außen zum Anlehnen genutzt werden. Im und um den offenen Tunnel können viele verschiedene Spielszenarien stattfinden. Die 3 äußeren Kissen sind unterschiedlich hoch und unterschiedlich fest. Die unterschiedlichen Größen sollen zur Interaktion anregen, auch zum Verstecken dahinter und natürlich ist es rein optisch reizvoll, wenn etwas nicht gleich groß ist.

Auch die Entscheidung für unterschiedliche Härtegrade des Schaumstoffes im Inneren der Polster kam aus dem Impuls der Reizaktivierung, ich möchte hier die taktile Wahrnehmung der Kinder durch die haptischen Reize fördern.

Der zweite Teil des Halbkreises, die Sitztürme, hier können alle senkrechten Rollen aus dem Holz gezogen werden. Auch hier wird mit unterschiedlichen Farben, Materialien und auch Festigkeiten der Polster gespielt, um den Kindern eine Auswahl für ihre Sinne zu geben. Ein Stoff ist weich und hell, ein anderer kratzig und dunkel.

Solche Beispiele sind wichtig für die visuelle und auch die haptische Wahrnehmung und um diese zu fördern.

Auch die Auge-Hand-Koordination kann an diesem Objekt geschult werden.

Denn die unterschiedlich großen Kissen können aus den dafür vorgesehenen Löchern herausgezogen und wieder hineingesteckt werden. Die Löcher können aber auch zum Verstecken anderer Dinge verwendet werden. In der Mitte des Objektes befindet sich ein grünes Kissen, das zum Ausruhen einlädt.

Der dritte Teil des Halbkreises, Berg und Tal, zeichnet sich durch die horizontale Form der Kissen aus, die an eine Berg- und Talbahn erinnern.

Auch diese Kissen sind herausnehmbar und zeichnen sich durch unterschiedliche Farben und Formen aus.

Wenn die Kissen im Objekt sind, kann man darauf sitzen oder liegen. Somit ist auch dieses Teil multifunktional.

Durch die vielen herausnehmbaren Kissen können die Kinder ihre eigene Fantasiewelt erschaffen, braun für die Erde, blau für das Wasser und grün für die Pflanzen und Bäume.

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Bachelor Thesis

Art des Projekts

Bachelorarbeit

Betreuung

foto: Prof. Silvia Knüppel, foto: Prof. Hermann Weizenegger

Zugehöriger Workspace

2.25-BA Prüfung Bachelorarbeit und Präsentation

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2023