In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Ein illustratives Motion (Re)Branding Konzept für das am Ende der Saison 2017 angekündigte neue F1 Corporate Design.
Im Motion Branding Kurs von Prof. Klaus Dufke ging es darum, ein neues Konzept für eine bestehende Marke audiovisuell zu inszenieren. Das Konzept sollte für drei Motion Poster als Entwurf umgesetzt werden. Die Motion Poster, bestehend aus Hochformat, Querformat und einem Season Special sollten 15 bzw. 30 Sekunden lang und loop-fähig sein.
Zunächst einmal sollten wir Ideen für verschiedene Marken präsentieren. Meine Wahl fiel dabei auf Formel 1 und Sonos. Nach einem kursinternen Diskurs mussten wir uns für eine dieser Ideen entscheiden und dazu ein ausführliches Konzept erstellen. Ich entschied mich für Formel 1, da Ende November ein neues Corporate Redesign für 2018 angekündigt wurde und mir das neue Logo im Gedächtnis blieb. Bei dem Redesign handelte es nich nicht nur um ein kleines Update, sondern eine radikale Neuorientierung. Es löste im Internet zahlreiche Diskussionen aus, da viele der Meinung waren, dass ihnen das alte Logo besser gefallen hat. Mir gefiel dieser radikale Schritt jedoch mit der Zeit immer mehr. Zusätzlich hatte ich den Vorteil, dass ich fast komplett unvoreingenommen an dem Konzept arbeiten konnte, da es noch kein neues Motion Branding für das Redesign gab.
Für die erste Präsentation erstelle ich bereits ein Moodboard, das wie folgt aussah:
Sein retro-future Charme war vom neuen F1 Logo, dem Film Thron und dem Rennspiel Wipeout inspiriert.
Nach der Anfertigung des Moodboards machte ich mir Gedanken wie das neue F1 Logo animiert werden könnte und sammelte Ideen für die Erstellung des Layouts der Motion Poster.
Da das neue Logo bei mir die Assoziation einer Rennstrecke, bei der zwei Autos durch eine Kurve fahren erweckte, bestand meine Mainidea für die Logo Animation darin, dass sich aus der Schnittmenge der gedachten Fahrspuren das Logo bildet.
Alternativ hatte ich die Idee eines beschleunigenden Tachometers, bei dem die Formen des Logos aus dem Drehzahlmesser und dem darauffolgenden Begrenzer und dem Schaltvorgang entstehen würden.
Die reine Logo-Animation war natürlich für ein 15-sekündiges Motion Poster zu wenig. Ich brauchte zusätzliche Elemente, mit denen ich beim Bewegtbild eine spannungsvolle Komposition entstehen lassen konnte.
Ich begann damit ein F1 Auto so abstrakt und minimal zu illustrieren wie möglich. Als ich mehr und mehr Linien wegnahm, merkte ich bei dem Prozess durch einen Zufall, dass sich die abgerundete Form des neuen F1 Logos perfekt dafür eignet, die aerodynamischen Stromlinienformen der Autos darzustellen. So konnte ich die Form des Logos für die Drauf– und Seitenansicht des Autos übernehmen und eine unterschwellige Verknüpfung schaffen.
Die Farben habe ich größtenteils vom neuen F1 Corporate Design übernommen. Hinzugefügt habe ich lediglich eine Farbabstufung, einen Farbverlauf und eine Akzentfarbe, welche einen Kontrast zu den bestehenden neuen F1 Farben bilden sollte. Im finalen Motion Poster habe ich mich aber gegen die Kontrastfarbe entschieden, da sie mir in dem Format nicht passend erschien. Den Farbverlauf habe ich benutzt, weil jedes F1 Team seine eigene spezifische Farbe hat. So wollte ich vermeiden, dass das neue F1-Rot mit dem Ferrari-Rot in Verbindung gebracht wird.
Alternativ hätte die Möglichkeit bestanden die Farben von allen F1 Teams zu verwenden und sie während des Videos ineinander überblenden zu lassen.
Mit dem neuen Corporate Design wurde auch eine neue Hausschrift vorgestellt, die F1 Regular, Turbo und Torque. Da diese Schrift momentan nicht frei verfügbar ist, suchte ich zunächst nach einer guten Alternative. Die einzig gut ausgearbeitete und sehr ähnliche Schrift die ich fand, war die Design System.
Dabei handelt sich es sich leider um keine freie Schrift, sie kostet pro Schnitt 35€. Aus diesem Grund fiel meine Wahl dann schlussendlich auf die Ubuntu von Dalton Maag. Die Ubuntu ist eine humanistische Linearantiqua, welche auf den ersten Blick sehr klar und schlicht wirkt. Bei genauerem Hinsehen sind allerdings Ähnlichkeiten mit der F1 erkennbar. Zudem ist sie mit 8 Schriftschnitten gut ausgearbeitet und bietet somit auch für komplexe Layouts genügend Spielraum. Als Teil von Google Fonts ist sie für nicht kommerzielle Zwecke frei nutzbar.
Damit die Immersion von einem schnell fahrenden F1 Auto verstärkt wird, verwendete ich bei meinem zweidimensionalen, illustrativen Konzept sich im Hintergrund schnell bewegende Texturen. Für den Asphalt, den Wind und das Season Special brauchte ich jeweils unterschiedliche Texturen.
Für das 30-sekündige Season Special wollte ich nicht wieder eine statische Drauf- oder Seitenansicht von einem F1 Wagen zeigen, da diese Kameraeinstellungen meiner Meinung nach auf Dauer langweilig wirken. Deswegen entwickelte ich die Idee eine Kamerafahrt um eine zweidimensionale Rennstrecke zu zeigen. Dabei sollte die auf der Z-Achse im Hintergrund liegende Struktur die Dreidimensionalität des Raumes verstärken.
Nach der Erstellung der Komponenten entwickelte ich für die drei verschiedenen Videos jeweils einen Styleframe:
Styleframe für 15s Querformat
Styleframe für 15s Hochformat
Styleframe für 30s Season Special
Da ich das Projekt nicht an jemand anderen übergeben oder pitchen musste, habe ich vorher kein richtiges Storyboard erstellt. Mir war, nachdem ich die Styleframes fertig hatte, auch relativ klar wie es aussehen und ablaufen sollte. Die weitere Umsetzung hing größtenteils von meinen After Effects Fähigkeiten ab.
F1 Motion Poster 2018 – Querformat (00:15)
F1 Motion Poster 2018 – Hochformat (00:15)
F1 Motion Poster 2018 – Season Special (00:30)
F1 Motion Poster 2018 – Vimeo Cut (03:17)
Ich bin mit dem Ergebnis meines Projekts recht zufrieden. Es war das erste Mal, dass ich mit After Effects gearbeitet habe. Das Programm hat meiner Empfindung nach eine sehr steile Lernkurve und ich musste sehr viel Zeit in das Schauen von Tutorials stecken, um es halbwegs bedienen zu können. Ich musste mich außerdem daran gewöhnen minutenlang auf den Rechner zu warten, nachdem ich Änderungen vorgenommen habe und der Mac sie erst mal rendern musste. Aber auch wenn es mir oft sehr komplex und frustrierend vorkam, habe ich erkannt, dass es nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bietet alles sich Vorstellbare umzusetzen.
Mit dem Kurs an sich bin ich sehr zufrieden. Ich habe die Grundlagen der Videoproduktion gelernt und hatte endlich den Ansporn mich mit Animationen und After Effects auseinanderzusetzen.