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Erste brandenburgische Plattfibel

Das brandenburgische Platt ist im Aussterben begriffen. Seit dem Ende der DDR hat sich ein großer Teil der jungen Bevölkerung aus den betroffenen Regionen zurückgezogen und ein Ende dieses Trends ist nicht abzusehen. Mit der Abwanderung verschwinden auch die potentiellen Bewahrer der dortigen Kultur. Um diesem Verlust entgegenzutreten, hat sich der »Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg« dazu entschlossen, die jungen Menschen der Region mit einer Fibel auf ihre Sprache aufmerksam zu machen. Die visuelle Ausgestaltung dieser Fibel hat der Verein an die Studenten der FH Potsdam weitergereicht wo die Teilnehmer des Kurses »Sprache wird durch Schrift erst schön« sich dieser Aufgabe angenommen haben.

Geleitet werden die Kinder in der Fibel von dem Geschwisterpaar Klara und Max. Diese leben in einer nicht genauer benannten Region im nördlichen Brandenburg und führen in getrennten Kapiteln durch unterschiedliche Themengebiete.

Auf diesem Grundgerüst aufbauend strickte ich mein Konzept: Die Aufgabe der Fibel sollte nicht nur darin bestehen, den Kindern grundlegendes Wissen in der Sprache zu vermitteln. Um nachhaltig Interesse zu wecken, muss eine Begeisterung für die Sache überhaupt geweckt werden. Traditionelles Unterrichtsmaterial versagt bei diesem Punkt häufig bis immer. Die Idee hinter diesem Konzept ist es einen Sehnsuchtsort zu entwickeln, der an vielen Stellen auf die Umgebung und Beschaffenheit des nördlichen Brandenburgs verweist und über deren Widerhall eine Begeisterung im Kind hervorruft.

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Auch für Klara und Max hatte ich konkrete Vorstellungen: Als Protagonisten sollen anthropomorphe Figuren auftreten. Die von den Autoren der Fibel angedachten Charaktere Klara und Max können dabei beibehalten werden würden aber zu Katzenwesen umgedeutet und in einen Familien- und Freundeskreis ähnlicher Beschaffenheit abgewandelt. Vertreten sein sollen dabei die typischen Tiere der brandenburgischen Fauna wie Hase, Hirsch, Igel, Fuchs etc., aber auch exotischere Vertreter wie Pinguin und/oder Krokodil um keine Engstirnigkeit zu fördern.

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Für das Szenario hatte ich folgende Überlegungen angestellt: Auftreten sollen diese Figuren vor Hintergründen die die schönen Seiten der nordbrandenburgischen Landschaft betonen. Kapitel wie «Mein Dorf» oder «Unterwegs» laden dazu ein. Da Fibeln in der Regel selten überarbeitet werden, soll eine zeitliche Einordenbarkeit möglichst verhindert werden. Es werden also beliebig Indizien für verschiedene Zeiträume zu sehen sein. Auch die Kleidung der Figuren wird zu diesem «Verwirrspiel» beitragen, in dem modisch aktuelle Kleidung und traditionelle Regionaltrachten der betreffende Landstriche bunt gemischt auflaufen. Dabei geht es auch darum einen Brückenschlag zwischen der Lebensrealität der Kinder und den romantisierten Bildwelten der Fibel zu initiieren und dadurch ihre Assoziationsbreitschaft zu wecken.

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Neben den vordergründigen Illustrationen die direkt mit dem Text interagieren, finden sich auch kleine Zeichnungen die in das Innere der Fibel hineinragen. Sie geben den Elementen der Seite zusätzlichen Halt und fördern die geschlossene Wirkung.

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Da ich mit der Struktur einiger Abschnitte in dem Kapitel nicht zufrieden war, musste ich an einigen Stellen auf selbstgeschriebene Texte ausweichen, die daher auch in normalem Deutsch verfasst sind. Für eine Umsetzung würden diese selbstverständlich in Platt übersetzt.

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: kh foto: Prof. Hans-Jörg Kotulla

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2017 / 2018