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Materialize

Welche unterschiedlichen Verbindungen gibt es? Wie kann ich Alltägliches aus anderen Perspektiven betrachten? Wie komme ich vom Analysieren zum Experimentieren? Wie hängen die eigenen Körpermaße und der Entwurf von Produkten zusammen?

Mit diesen Fragen beschäftigten wir uns ein Semester lang im Grundlagenkurs Materialize. Dabei ging es nicht nur darum, dreidimensionale Objekte genau zu betrachten, sondern auch vor allem damit zu experimentieren und dabei auf neue Ideen zu kommen. In insgesamt 7 Aufgaben und einem Vortrag lernte ich hier die Grundladen eines Gestaltungsvorgangs.

1// Verbindungen - DAS BROT

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Alle dreidimensionalen Objekte, verbindet eine Gemeinsamkeit: ihre einzelnen Bestandteile sind auf eine bestimmte Art miteinander Verbunden, um zu funktionieren.

Nach eingehender Analyse verschiedener Verbindungen von alltäglichen Gegenständen, war die erste praktische Aufgabe des Kurses eine Verbindung eines Alltagsgegenstandes zu lösen und auf eine neue Art wieder zusammen zu setzen. Ich habe mich für ein Brot entschieden. Die Verbindung von Körnern und Mehl habe ich gelöst und die einzelnen Bestandteile durch Erde, Bügelperlen und Kleister ersetzt. Das ganze habe ich in einem Stop Motion festgehalten.

1. DIE IDEE

Die Idee hinter meinem Objekt war es ursprünglich das Brot aus Erde und Bügelperlen nur durch die Bügelperlen zu verbinden, indem ich es im Ofen „backe“. Die Bügelperlen sollten einen starken bunten Kontrast bilden zu der dunklen Erde und somit leicht erkennbar sein.

Die Idee mit dem Backen habe ich jedoch verworfen und stattdessen die Brotmasse mit Tapetenkleister verbunden.

2. DER PROZESS

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Um möglichst gutes und gleichbleibendes Licht für den Stopmotion zu haben, nahm ich alle Fotos in meinem Treppenhaus auf, da es dort eine Glaskuppel gibt, durch das Tageslicht fällt. Als Stativ diente eine Staffelei, die ich zur Stabilisierung in einen Wäscheständer stellte. Als Gegengewicht für die Kamera befestigte ich zusätzlich eine gefüllte Glasflasche am anderen Ende, das die Kamera ebenfalls stabilisierte. Um den optimalen Bildabstand zu haben, stellte ich das Brot außerdem auf eine kleine Kiste, die mir außerdem ermöglichte das Brot schnell weiter zu bewegen, ohne mich weit runter zu beugen. Meine Ausgangsobjekte waren: ein Sonnenbatzen Brot, ein Brettchen, ein Klappmesser und eine Pappunterlage. Nach dem Trennprozess wurde das Mehl durch Erde ersetzt und die Sonnenblumenkerne durch Bügelperlen. Der Kleister diente außerdem als Verbinder, der die Brotscheibe wieder zusammengefügt hat.

Für den Stopmotion nutzte ich das Programm iMovie. Auch wenn ich vorher noch nie mit dem Programm gearbeitet hatte, stellte es sich als sehr simpel heraus und sehr gut geeignet für einen Stop Motion. Als Musik wählte ich ein Lied, was ich mit einem Freund zusammen geschrieben und aufgenommen habe und passte die Bilder so an das Lied an, dass es zu dem Spannungsaufbau in der „Handlung“ gepasst hat.

3. DAS FAZIT

Auch wenn es eine gute Entscheidung gewesen ist, die Aufnahmen für den Stopmotion bei Tageslicht zu machen, hatte ich am Ende leider doch nicht immer die gleichen Lichtverhältnisse und ich musste jedes Fotos noch nachbearbeiten. Das lag zum einen daran, dass ich beim Fotoauslösen teilweise selber einen Schatten ausgelöst habe und zum anderen daran, dass sich die Lichtverhältnisse draußen geändert haben.

Auch in der Nachbearbeitung gab es ein kleineres Problem. Das Programm iMovie ist ein sehr simples Programm, was jedoch nur eingeschränkte Möglichkeiten im Bereich Grafik und Text bietet. Hierfür würde ich das nächste Mal Premiere wählen, da es dort mehr Möglichkeiten gibt Texte zu positionieren sowie ein- und auszublenden. Bei iMovie ist die Position bereits vorgegeben und auch die Effekte sind recht eingeschränkt.

2//Objekt, Material, Potenzial - WACHSEN

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Ein Alltagsgegenstand wirkt nur auf den ersten Blick alltäglich. Beim genaueren Betrachten stellt man fest, dass hier nichts so gewöhnlich ist, wie es zunächst scheint.

Unsere letzte Aufgabe „Objekt, Material und Potenzial“ bestand darin einen selbst gewählten Alltagsgegenstand zunächst eingehend zu analysieren, damit verschiedene Dinge auszuprobieren und dies anschließend in einem Entwurfsprojekt umzusetzen.

Mein Ausgangsobjekt war eine weiße Kerze.

1.CLOSER LOOK

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Zum Einstieg und zur Annäherung an das Objekt betrachtete ich zunächst das Objekt optisch mit seinen Maßen und Proportionen und beschäftigte mich außerdem mit seinen Bestandteilen und deren Materialeigenschaften.

Dabei untersuchte ich vor allem die besondere Eigenschaften des Hauptmaterials Paraffin. Das Material ist zum einen brennbar, zum andern besitzt es einen sehr niedrigen Schmelzpunkt (ca. 60 Grad) und zum anderen ist es wasserabweisend.

2. TRY OUT

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Von den Eigenschaften des Wachses interessierte mich vor allem, dass es leicht schmelzbar ist. Außerdem wollte ich wissen, wie sich Wachs in Verbindung mit anderen Meterialien verhält und führte eine kleine Testreihe mit geschmolzenem Wachs durch. Dabei gefiel mir die Verbindung von Stoff und Wachs besonders gut. Hier stellte ich fest, dass man diesen, wenn das Wachs noch nicht ausgehärtet ist verformen kann und die Form nach dem Abkühlen des Wachses in eine starre Form übergeht. Außerdem stelle ich fest, dass die Verbindung von Stoff und Wachs eine wasserdichte Verbindung ergeben und man so aus Stoff und Wachs wasserdichte Objekte herstellen kann. Diesen Aspekt fand ich sehr spannend und wollte hiermit weiter arbeiten.

3. DIE IDEE

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Durch die Experimente mit Stoff und Wachs kam mir die Idee, einen Blumenübertopf aus Stoff zu nähen und diesen anschließend in flüssiges Wachs zu tauchen. Der Blumentopf könnte zum einen das überschüssige Wasser aus dem Blumentopf aufnehmen und zum anderen auch immer wieder eingeschmolzen werden und neu verformt werden. Meine Grundidee war es hierbei einen Topf zu schaffen, der zunächst recht klein ist und dann Stück für Stück mit der Pflanze mitwächst.

Meine Idee war es hier den Stoff durch verschiedene Faltungen und Raffungen vergrößern und Verkleinern zu können. Am Ende setzte ich davon zwei Idee um.

4. DER PROZESS

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Meinen ersten Prototypen nähte ich aus unbehandeltem Baumwollstoff. Für den Schnitt wählte ich einen Kreis als Grundfläche und vier konisch zulaufende Kreisausschnitte, die man oben durch einen Draht je nach Bedarf Größer und kleiner verstellen kann. Die Verbindung von Wachs und Stoff funktionierte sehr und wie erhofft, konnte ich den Blumentopf auch wieder einschmelzen und neu Verformen. Da mir die Farbigkeit noch nicht ganz gefiel probierte ich außerdem aus, den Wachs mit Wachsmalern einzufärben. Das gelang sehr gut und ich erreichte eine sehr schönen durchschimmernden Farbverlauf von weiß zu einem hellen türkis.

Einen zweiten Prototypen stellte ich aus Papier und Stoff her und versuchte hier durch Faltungen eine Veränderung der Größe zu erreichen. Diese Idee verwarf ich jedoch wieder, weil hier die Ästhetik des Stoffes zu sehr untergegangen ist und die Form zu starr auf mich gewirkt hat.

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Für mein finales Objekt führte ich eine Versuchsreihe mit mehren Stoffproben durch, um zu schauen, welches Material die besten Eigenschaften besitzt. Baumwollstoffe und im speziellen ein Jerseystoff, den ich verwendet habe, stellte sich als der geeignetste Stoff heraus. Ein Blusenstoff und ein heller Jeans nahm ich außerdem noch hinzu, da diese den Wachs ebenfalls sehr gut annahmen. Wie ich vorher schon vermutet hatte, funktioniert die Kombination aus Wachs und Stoffen aus Kunstfasern nicht sehr gut. Außerdem wirken hellerer Stoff um einiges besser, da hier der Wachs sichtbarer zu sehen ist.

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3. DAS FAZIT

Aus dem Projekt konnte ich vor allem lernen, dass es sich lohnt Alltägliches aus einer anderen Perspektive zu betrachten und somit auf neue Ideen zu kommen. Durch das spielerische Annähern an den Alltagsgegenstand und das Experimentieren haben sich mir viele neue Möglichkeiten ergeben, die ich vorher nicht gesehen habe. Schon allein das eigehende Auseinandersetzten mit den grundlegenden Eigenschaften des Gegenstandes hat mir schon sehr geholfen um auf gute Ideen zu kommen. Die erlernten Methoden werde ich noch weiter mitnehmen in alle anderen Gestaltungsprozesse, die in Zukunft auf mich zukommen werden und haben mir eine sehr gute Grundlage gegeben, wie man in der Gestaltung auf neuartige Ideen kommt. Ich möchte die Idee mit den Wachsblumentöpfen noch weiter ausfeilen und testen, ob man die Töpfe nicht doch ganz wasserdicht bekommt, wenn man beispielsweises ganz auf Nähte verzichtet und nur mit Faltungen arbeitet. Außerdem ist mir aufgefallen, dass nach kurzer Zeit der Benutzung das Wachs um den Stoff bricht. Hier könnte man versuchen, den Wachs in den Stoff einzuföhnen somit ist zwar nicht mehr ganz die Stabilität gegeben, aber der Wachs würde dann nicht mehr um den Stoff brechen.

3//FAZIT

Der Kurs Materialize, war einer der lehrreichsten Kurse in meinem Studium bis jetzt. Durch die Vielzahl an Aufgaben in recht kurzer Zeit, war ich gezwungen schnell und ohne viel zu Überlegen Ideen zu produzieren und sie so umzusetzen, ohne viel Zeit in Details zu verwenden. Ich verlor die Angst vor dem Perfekten und entdeckte das große Potential im Experimentieren. Ich lernte, dass es in Ordnung ist Fehler zu machen, umperfekte Skizzen anzufertigen und nicht immer alles von Anfang an zu durchdenken. Besonders spannend fand ich es meine Vorkenntnisse im Bereich der Textilien in den Kurs miteinzubringen und hier meine bei jetzt erlernte sehr technische Herangehensweise an Textilien durch die experimentellen Aufgaben aufzubrechen. Das von der Form follows Flower Ausstellung inspirierte Oberteil war für mich ein großer Wendepunkt, weil ich hier zum ersten mal meine beiden Leidenschaften von Bekleidung und Design zusammenbringen konnte und sehr überrascht davon war, wie frei ich diese Projekt umsetzten konnte.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Gestaltungsgrundlagen

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Alexandra Martini

Zugehöriger Workspace

MATERIALIZE. Dreidimensionale Grundlagen.

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2017 / 2018