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Dokumentarische Animation:

Dokumentarische Animation: „Start with a Friend“

Interviewbasierte animierte Dokumentation mit Madelaine (berliner Local) und Bourak (syrischer Flüchtling), die sich über die Organisation „Start with a Friend“ kennengelernt haben und zu Freunden wurden.

Worum geht es bei "Start with a Friend“?

„Start with a Friend“ setzt sich für nachhaltige Integration ein. Aus der Überzeugung, dass Integration nur durch eine aktive Teilhabe an der Gemeinschaft gelingt, stellt der Verein geflüchteten Menschen Locals an die Seite, die sie 1:1 bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen in Deutschland unterstützen. Gefördert werden Beziehungen, die persönlich, unkompliziert, langfristig und vor allem auf Augenhöhe sind.

Die Locals schaffen den Geflohenen einen Zugang in ihr Lebensumfeld und aktivieren die eigenen Netzwerke. Vor dem Matching (Vermittlung der Tandempaare) treffen Vermittler von „Start with a Friend“ Geflüchtete und Locals persönlich. Ziel der Treffen ist es Erwartungen und Bedarfe zu identifizieren und Interessen und Wünsche kennenzulernen. So bringt „Start with a Friend“ Tandems zusammen, die zueinanderpassen und dadurch beständig sind.

Ich wurde auf die Organisation aufmerksam, da eine Freundin von mir selbst an einer Vermittlung teilgenommen und mir von ihren positiven Erfahrungen berichtet hat. Ich fand es besonders spannend, dass die Integration über eine Freundschaft stattfindet, um so die neue Kultur kennenzulernen, Interessen teilen zu können und um schlichtweg einen Ansprechpartner zu haben, zu dem man Vertrauen entwickeln kann. Im folgenden stellen wir unseren Prozess dar, der zur Entwicklung des animierten Dokumentarfilms führte. Die Protagonisten sind Bourak (syrischer Flüchtling) und Madelaine (berliner Local), die über ihre Erfahrungen mit „Start with a Friend“ berichten.

https://www.start-with-a-friend.de

Ziel und Motivation

Die Erfahrungen der Teilnehmer des Programms darstellen und dadurch für das Thema Integration zu interessieren bzw. zur Teilnahme an „Start with a friend“ animieren.

Statt jemanden auf seine Fluchtgeschichte zu reduzieren, kannst Du durch die Wertschätzung und Hervorhebung von positiven Erlebnissen das Selbstwertgefühl deines Tandem-Partners stärken.

Bei einer Informationsveranstaltung der Organisation konnte ich erfahren, dass derzeit noch über 80% der Geflüchteten auf einen Local zur Vermittlung warten. Dementsprechend soll das Video also vor allem Locals animieren, sich für „Start with a Friend“ zu engagieren.

Vorbereitung

Für die Darstellung unserer Dokumentation entschieden wir uns für ein Interview. Allerdings wollten wir dem Betrachter den Eindruck eines natürlichen Dialogs vermitteln. Dementsprechend baten wir Madelaine und Bourak darauf zu achten, unsere Fragen in ihren Antworten sinngemäß zu wiederholen, sodass wir im Anschluss an das Gespräch unsere Stimmen aus den Aufnahmen herausschneiden konnten, ohne das Verwirrung entsteht.

Wir wollten das Interview in einer natürlichen Umgebung stattfinden lassen, sodass sich die alle Beteiligten nicht unter Druck gesetzt fühlen und frei sprechen können. Allerdings waren die Hintergrundgeräusche viel zu laut und so wechselten wir zu einem Wohnzimmer. Hintergrundgeräusche wie Tassenklimpern und Stuhlrücken sind gewollt und wirken authentisch. Außerdem überlegten wir uns Leitfragen an denen wir uns während des Interviews orientieren konnten. Im Endeffekt haben wir diese aber kaum benötigt, da ein sehr natürlicher Dialog zwischen Bourak und Madelaine entstanden ist, aber es war sicherlich gut diese Fragen schon einmal durchdacht und im Hinterkopf zu haben.

Leitfragen: Wie bist du zu dem Projekt startwithafriend gekommen? Wie reagiert dein Umfeld auf die Flüchtlingssituation? Was hast du bei der Arbeit mit Geflüchteten gelernt? Welche Geschichten hast du hier erlebt? Wie wäre es für dich weitergegangen hättest du SWAF nicht gefunden?

etc.

technische Vorbereitung

Wir arbeiteten mit einem Fieldrecorder und zwei Ansteckmikrofonen. Der Fieldrecorder wurde auf einem Tisch in der Mitte der Interviewpartner platziert, die Ansteckmikrofone am jeweiligen Kragen.

Interview

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Zunächste versuchten wir das Interview in einem Café zu führen, da uns das als sehr natürlich und ungezwungen erschien. Allerdings waren die Hintergrundgeräusche wie Musik und andere Besucher viel zu laut und so wechselten wir zu einem Wohnzimmer. Hintergrundgeräusche wie Tassenklimpern und Stuhlrücken sind gewollt und wirken authentisch.

Glücklicherweise hatten wir mehrere Tonaufnahmequellen. Die Aufnahmen der Ansteckmikrofone waren zwar sehr gut, allerdings rüttelten Madelaine und Bourak während des Interviews sehr viel an ihrer Kleidung, sodass ständig unangenehme Störgeräusche entstanden. Die Aufnahmen für den Schnitt stammen somit komplett vom Fieldrecorder. Da wir bisher beide keine Erfahrung mit so einer Aufnahmesituation hatten, konnten wir hier viel aus unseren Fehlern lernen und wissen das wir uns da in Zukunft gut darauf vorbereiten müssen.

Nachdem uns Madeleine und Burak sehr sympathisch waren und uns einige lustige stellen besonders gut gefielen, entschieden wir uns die Bildwelt des Videos zurück zu halten um dem Ton mehr Spielraum zu geben.

Nach Abschluss des Interviews kürzten 2 Stunden Interviewzeit auf den Endschnitt von 4:37 Minuten mit dem Programm Garage Band.

Falk erstellte sofort ein Storyboard, dem wir größtenteils folgten. Allerdings ergaben sich natürlich aus vielen Feedbackrunden mit den Professoren an der FH auch viele Änderungen, die das Ergebnis sehr beeinflusst haben.

Animatic

Das Animatic vermittelt grob das Zusammenspiel von Bild und Ton. Anhand dessen konnten wir das Timing und die Abfolge besser beurteilen.

Moodboard

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Die Farben sind entsättigt und der Illustrationsstil freundlich und eher kindlich.

Inspiration

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Wir tauschten uns viel untereinander aus, entwickelten verschiedene Konzepte zur Illustration und recherchierten nach Beispielen im Internet. Im Gespräch mit den Professoren und untereinander konnten wir nach vielen Itterationen einen gemeinsamen Stil entwickeln. Dieser weicht allerdings so sehr von den Inspirationen ab, das wir diese hier nicht weiter ausführen wollen. Die Stilfrage war der große Knackpunkt der Zusammenarbeit und führte zu Problemen in der Zusammenarbeit. Dies lag unter anderem an der mangelnden Zeit, Erfahrung und Kenntnis über den Projektpartner.

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Illustrations- und Animationsprozess

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Im Verlaufe der Entwicklung eines Stils experimentierten wir mit verschiedenen Darstellungsformen und Möglichkeiten der Animation. Dabei funktionierten die Lösungen teilweise im Einzelnen, wirkten zusammen aber inkonsistent. Die größte Herausforderung bei der Zusammenarbeit war definitiv ein gemeinsames illustratives Konzept zu entwickeln, welches wir im ganzen Video einsetzen können.

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Eine Darstellung der Interviewpartner, die sehr abstrahiert ist aber uns schon gut gefallen hat. Allerdings war die Darstellung noch zu figürlich, wir suchten weiter nach einer Möglichkeit, noch weiter zu abstrahieren, sodass die Erfahrung mit „Start with a Friend“ allgemein gültig ist. Dabei war die Herausforderung, dass die Darstellung immer noch sympathisch und freundlich wirkt.

Resultat

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Wir entschieden uns für eine Mischung aus Collage und Skizzen um dem Betrachter keine festen Vorstellungen von Bourak und Madeleine zu geben. Der Betrachter sollte die Möglichkeit haben die Umgebung und die Personen auf sich selbst beziehen zu können.

Fazit

Falk: Die Erstellung der Dokumentation entstand aus der persönlichen Motivation heraus, vor allem Locals für die Organisation „Start with a Friend“ zu interessieren. Es war ein sehr spannender Prozess mit vielen neuen Herausforderungen im Bereich der Planung und Aufnahme eines Interviews, sowie der Animation. Mit den Aufnahmen bin ich sehr zufrieden, die Animation gestaltete sich allerdings schwierig. Anstatt die Aufgaben zu teilen, haben wir beide großen Wert auf das Illustrieren gelegt, auch bedingt durch die eigenen Stärken und das Interesse daran. Das kollidierte im Prozess, da sich nun natürlich die Frage stellte, wie man zwei verschiedene Konzepte kombiniert, anstatt von Anfang an ein einziges zu entwickeln. Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, nur der Skizzencharakter wirkt zu grob und wir planten hier nach der Abschlusspräsentation noch einmal eine Überarbeitung. Dementsprechend sehe ich den aktuellen Stand als noch nicht Final, ich werde in Zukunft daran weiterarbeiten, da mir wie bereits erwähnt das Projekt auch persönlich am Herzen liegt.

Danke an Bourak und Madeleine!

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Klaus Dufke foto: Prof. Hans-Jörg Kotulla

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2017