In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Offlane ist der smarte Assistent für Fernfahrer.
Den ersten Markt, den Max und Felix auf Gründungschancen untersucht haben, ist das Themengebiet Research Paper. Wir sahen Potential bei der Lösung der Frage, wie Paper lesbarer und benutzbarer gemacht werden könnten mit Hinblick auf das Konsumverhalten von heutigen Studenten.
Wir trafen die Annahme, dass Smartphone Nutzer heute Paper genau so lesen und bearbeitet wollen würden wie alle Texte, Artikel, Bücher. Es erschien uns absurd, dass es keine vergleichbare User Experience für Paper Lesen auf Mobile gibt wie für Bücher (Kindle App z.B.) oder Artikel (Instapaper z.B.).
Wir sind an dieses Thema mit einer Produktidee herangegangen, entgegen der Lean Startup Methode, die empfiehlt von Anfang an die Idee unter der Bedingung zu entwickeln, dass zahlende Kunden die Idee in jedem Schritt validieren.
Im Wintersemester haben wir die eine oder andere Ladung in Euro Truck Simulator 2 ausgeliefert. Dabei fiel uns auf wie passend unattraktiv die Branche ist, was sie für „Distribution“ eignet.
Bei einer Fahrt mit dem Fernbus hörte Kevin ein Gespräch mit der Busfahrerin mit, welche sich über die fehlende Unterstützung aus dem Büro und über fehlende Aktivitäten in den Pausen zwischen Fahrten, oft in fremden Städten, beklagte.
Unser Lösungsansatz für dieses Problem war eine Smartphone App, die als Assistent fungiert und gleichzeitig Kommunikation zwischen Büro und Fahrer/in erleichtert. So sollte das Büro Aufgaben, Routen und Hotels übermitteln können, die dann in der App vom Busfahrer/in einfach abgefragt werden mit kontextuell passenden Zusatzinformationen.
Durch gezielte Anzeigen auf Facebook versuchten wir unseren Produktansatz auf Interesse im Markt zu testen. Wir stellten fest, dass das wir in der Kommunikation der Idee zu oberflächlich waren und dass der Markt zu speziell für auf kritische Masse angewiese Tests auf Facebook ist.
Das Geschäftsmodell basiert dabei auf dem „bring your own device“ Ansatz, bei dem anders als früher die Mitarbeiter Tools und Workflows selber an ihrem Arbeitsplatz etablieren, statt diese vom Arbeitgeber vorgegeben zu bekommen. Das bedeutet, dass der Vertriebsweg gänzlich ohne die für b2b typische Salesforce auskommt und sich das Produkt durch „word of mouth“ und virale Effekte unter den Mitarbeitern Verbreitung finden kann. Für die Mitarbeiter sollte der Dienst so weit wie möglich kostenlos bleiben. Der Return beim Nutzer liegt kurzfristig in der Verbreitung und in der Verbesserung des Produktes durch Feedback und Analyse. Langfristig liegt der Return in der Initiative die Software professionell und damit vom Unternehmen für zusätzliche Funktionen, Sicherheit und Support bezahlt zu etablieren. Die Mitarbeiter selbst stellen sind Initiatoren. Das Unternehmen wird somit erst zu einem für Premium Funktionen oder Support zahlendem Kunden, wenn der Produktivitätsgewinn z.B. bestenfalls schon ersichtlich ist. Durch diese Methode skalierten Slack, Box, Dropbox, Docusign, Jira/Atlassian und Trello in kürzester Zeit zu inzwischen teils börsennotierten Unternehmen auf einem Software as a Service Modell.
Zunächst öffneten wir noch mal unseren Horizont und suchten im Rahmen eines Kurzpraktikums bei einer auf die Auslieferung von Backwaren spezialisierten Spedition nach neuen Impulsen für Konzepten, die abseits vom „bring your own device“ Methode Potential für Distripution darstellten. Es stellte sich heraus, dass nach dem Backvorgang alle logistischen Abläufe selbst in Großbäckereien noch analog sind und es eine Vielzahl von Problemen gab von Kistendiebstahl über Verspätungen bis zur Veruntreuung der Pfandgelder.
Unsere initialen Ideen zum Thema Logistik waren primär b2b Modelle. Um den Ansprüchen des Kurses gerecht zu werden, verschoben wir unseren Fokus zurück auf den Fahrer, in diesem Fall den Lastwagenfahrer. Die Überlegungen und die Einsichten aus dem Fernbus-Ansatz halfen uns dabei uns dieses Mal auf den „product market fit“ zu konzentrieren.
Mit Offlane verbinden wir Ansätze aus Busfahrer-Konzept mit dem Interesse am Logistik-Markt. So hätten wir ein b2c Modell in einem Markt, der uns groß genug und gleichzeitig speziell und undigitalisiert genug erschien.
Website Variationen und Facebook Ads
Wir haben den Business Model Canvas ausprobiert, um unsere Ideen wie Offlane als Geschäft operativ funktionieren könnte einzuordnen. Dabei merkten wir schnell, dass uns einige theoretische Grundlagen fehlten, um den Business Model Canvas effektiv zu nutzen. Es half aber so weit, dass wir Lücken Identifizieren und uns unserer Unwissenheit/Naivität bewusst wurden. Schwächen zu erkennen hilft wahrscheinlich dabei im späteren Verlauf die richtigen Leute mit dem entsprechenden Wissen und der uns fehlenden Erfahrung zu suchen.
Finaler Pitch
Wir hätten unsere Ansätze früher und mutiger validieren sollen. So hätten wir wahrscheinlich weitere Einblicke und Impulse gewinnen können aus Feldversuchen mit LKW-Fahrern wie wir sie auf Rastplätzen hätten antreffen können. Des Weiteren entspricht unser Modell auf einen geschäftlich positiven Effekt durch das bring your own device zu hoffen nicht direkt dem sicherlich bewährten und auch kurzfristig messbareren Weg, den Eric Ries vorschlägt.
Die Lean Start-Up Methode erscheint uns gegen Ende des Kurses ein Weg zu sein, der potentiell höhere Relevanz hat für Designer als nur innerhalb des Entrepreneurships. Der Build-Measure-Learn loop, durch den man im Gründungsprozess sicher geht ein „viable“ Produkt im gewählten Markt zu entwickeln, ist ein Prozess, der an agile Methodiken erinnern aber dabei viel brutaler Ideen als Luft entlarvt, sollten Sie noch nicht am „Markt“ validiert worden sein. Wir glauben, dass sich diese rigerose Art der Entwicklung von hier obligatorisch profitablen Geschäftsmodellen auch auf kleinteiligere Bereiche im z.B. Kommunikationsdesign und im Umgang mit Anspruch an und mit Feedback zu Arbeiten übertragen lässt. Gemachte Annahmen zu validieren und sich von falschen Annahmen schon früh zu trennen, dürfte öfter ein Teil von Kursen innerhalb des Studiums sein, finden wir.
Aspekte, die wir vermissen drehen sich vor Allem um die Frage nach der Nachhaltigkeit und sicherlich auch nach der Moral der entwickelten Produkte und Geschäfte. Eric Ries lässt diesen Teil offen und gibt damit in erster Linie den Prozess weiter aber versucht nicht Gebote aufzustellen für erfolgreiche Gründungen, was wir akzeptieren. Im Kurs wären Modelle, die moralische oder nachhaltig problematisch gewesen wären sicherlich unabhängig von dem, was Eric Ries sagt diskutiert worden.