Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

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Dynamic Type FOREPLAY

Aufgabe

Animation eines Schriftsatzes. Jedes Zeichen ist eigenständig animiert. Exemplarische Anwendung des Zeichensatzes.

Eine Analyse Am Anfang des Kurses recherchierten wir. Jeder stellte eine schon vorhandene animierte Schrift vor. Uns wurde die Vielfalt und die Ausmaßen unserer Möglichkeiten bewusst.

Ich analysierte einen Teil des Vorspannes aus dem Film Birdman. Die Analyse sollte sich vor allem auf die Wirkung und die ästhetische Qualität der bewegten Schrift beziehen. Welche Augen- bzw. Blickbewegungen werden durch die Schrift provoziert? In welchem Verhältnis stehen Bild, Schrift und Sound? Animierte Schrift gehört für mich häufig zum Gesamtbild eines Filmes und vermittelt eine gewisse Stimmung, die zuerst nicht erklärbar ist. Je häufiger ich mir den Vorspann von Birdman angesehen habe, desto bewusster wurde mir die Wirkung der Farbe rot, des unregelmäßigen Erscheinens. Das Auge des Betrachters springt im Bild umher und die Wörter lassen sich erst spät erkennen. Dennoch folgen die Buchstaben einem Muster. Sie erscheinen in alphabetischer Reihenfolge. Der Sound des Schlagzeugs wird mit Geräuschen einer sommerlichen Gewitter-Nacht vermischt. Die Schrift vermittelt mir Alarmbereitschaft, einen möglichen spontanen Ausbruch, Ungewissheit und Spannung auf das Folgende.

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Erste Versuche Um uns mit After Effects vertraut zu machen, erarbeiteten wir ein Motion Poster zu einem frei gewählten Thema. Ich hatte eine Idee, die ich unbedingt umsetzten wollte. Schnell merkte ich, dass die komplette Fertigstellung für diese Zwischenübung zu aufwendig wäre und ich entschied mich die Darstellung der Idee. Ich zeichnete eine Biene, entwarf eine Wabenstruktur und merkte schnell, dass ein Schriftsatz, der nur aus Sechsecken zusammengesetzt wird, nie schön aussieht. In meiner Vorstellung sitzen sehr viele Bienen auf einer Wabenplatte. Sie krabbeln fleißig hin und her und verschließen einige Waben, sodass ein Schriftzug entsteht, der erst vollständig sichtbar wird, wenn die Bienen davonfliegen.

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Mein animierter Schriftsatz

IDEE 01 | Vorstellung eines Unternehmens Mein Ziel: Einen animierten Schriftsatz entwickeln, der das Unternehmen First Time im Internet präsentiert.

Ich entwickelte eine Idee, die auf dem Prinzip der Wundertrommel basierte. Durch den Wagon-Wheel-Effect soll dem Betrachter das Gefühl vermittelt werden, dass er durch ein Zeotrop schaut und die Buchstaben durch Geschindigkeitsveränderungen sichtbar werden.

Nachdem ich die ersten Tests gemacht hatte, wurde mir bewusst, dass ich eine Logoanimation gestaltet hatte. Es hätte keinen Sinn aus dieser Idee einen ganzen animierten Schriftsatz entstehen zu lassen. Ich fing also wieder von vorne an...

Es war schon viel kostbare Zeit verstrichen und ich hatte immer noch keine zündende Idee. Ich stellte mir selber Fragen, durch deren Antwort ich auf eine Lösung hoffte: Was bewegt mich? Was möchte ich lernen? Was fordert mich heraus?

Der menschliche Körper. Haut.

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IDEE 02 | Die Bewegung der Haut

FOREPLAY

Haut ist warm, Haut verändert sich, Haut hat unterschiedlichste Strukturen. Haut ist gespannt, faltig, seltsam.

So entfernte ich mich von einer rein technischen Arbeit und betrachtete neugierig Falten und Spannungen meiner Haut, die ich durch Bewegungen erzeugen konnte. Diese Veränderungen wollte ich einfangen und sie als Buchstaben sichtbar machen.

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Stellensuche.

Die Haut sollte die Form eines Buchstabens annehmen. Um nur den Buchstaben sichtbar zu machen, musste ich die Haut um den gewollten Ausschnitt maskieren. Ich suchte mir verschiedene Schriftarten aus, die ich auf der Haut ausprobierte. Ich musste mich für eine Schrift entscheiden, die möglichst viel Fläche und keine zu schmalen Striche oder feine Lücken hat. Ich wählte die Dozer One. Ich brachte schließlich eine Art Greenscreen auf der Haut auf, sodass ich den Haut-Buchstaben im Nachhinein freistellen konnte.

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Zuerst entfernte ich in einer eigenen Composition unter anderem mit Keylight das Grün.

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In einer anderen Composition erstellte ich eine Maske, die meine analog erstellte Maske optimieren sollte, indem ich z.B. die Kanten verbessern konnte.

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Zuletzt brachte ich die vorher erstellten Compositionen zusammen. In dieser Composition konnte ich durch ein Null-Objekt die Größe und die Position anpassen. Jeder Buchstabe musste individuell verändert werden, damit die Abstände beim späteren Setzen der Buchstaben immer gleich bleiben und diese in der Bewegung nicht miteinander kollidieren. Außerdem konnte ich letzte Änderungen, wie Kantenglättung, Schärfung und Farbkorrekturen vornehmen.

Abschließend kann ich sagen, dass mein Arbeitsprozess sehr spannend war, da ich nicht genau wusste, wie tatsächlich das Ergebnis aussehen wird. Jeder Buchstabe wirkt für sich alleine. Ich war jedoch überrascht, wie gut die Buchstaben auch als Wort funktionieren.

Dadurch das die Buchstaben nicht künstlich animiert, sonder durch natürliche Bewegungen in eine andere Form gebracht werden, wirkt die Schrift seltsam, aber auch spannend und unergründlich.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Klaus Dufke

Zugehöriger Workspace

MotionBasis.01: Dynamic Type

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2015 / 2016