In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Das Festival des osteuropäischen Films in Cottbus erhielt einen Entwurf für ein farbenfrohes Erscheinungsbild, das die Flaggen der 17 teilnahmeberechtigten Staaten remixt.
Das Filmfestival Cottbus – Festival des osteuropäischen Films ist ein jährlich stattfindendes Festival in Cottbus. Das Festival findet seit 1991 jeweils im Herbst eines Jahres statt und gibt einen umfassenden Überblick über die aktuellen Spielfilmproduktionen des gesamten mittel- und osteuropäischen Raumes. Im Zentrum der verschiedenen Programmsektionen stehen die Wettbewerbe Spielfilm sowie Kurzspielfilm. Internationale und nationale Festivaljuries vergeben beim FilmFestival Cottbus jährlich 15 Preise, die mit einem Gesamtwert in Höhe von 56.500 Euro dotiert sind. Seit 2003 gibt es für die drei Hauptpreisträger des Festivals neben dem Preisgeld auch eine Preisskulptur aus Glas, die den Namen Lubina (sorbisch: die Liebreizende) trägt.
Prägend für das Gesamtprofil des jeweiligen Festivaljahrgangs ist der Fokus, der in jährlichem Wechsel ausgewählte filmische Regionen in einem breiteren Kontext darstellt. Nachdem sich das FilmFestival Cottbus in den vergangenen Jahren mit den EU-Neulingen Polen (2002), Tschechien (2004), Ungarn (2005) sowie Rumänien und Bulgarien (2006) beschäftigte, stehen im Jahr 2007 (6.-10.11.2007) die sechs Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien und deren Bezug zu den weiteren Adria-Anrainern im Mittelpunkt des Interesses. Darüber hinaus gelangen in Cottbus Spielfilme und Kurzspielfilme in den Sektionen Nationale Hits, Specials, Spektrum sowie Kinder- und Jugendfilm zur Aufführung. Diverse Sonderreihen runden das Festivalprofil ab. (Quelle: Wikipedia.org)
Filmschaffende aus 17 mittel- und osteuropäischen Ländern sind aufgefordert ihre Projekte in den Wettbewerb des Festivals einzureichen. Die Flaggen der teilnahmeberechtigten Staaten werden zu visuellen Stellvertretern für die verschiedenen nationalen Identitäten der Filmemacher.
In den Kommunikationsmedien lösen sich die Flaggen in ihre Bestandteile auf. Während heraldische Elemente als auch grafische und illustrative Partikel zuordenbar bleiben, generieren sie eine eigenständige und markante visuelle Sprache.
Entsprechend der unterschiedlichen Medien- und Kommunikationsanforderungen sind die Flaggenfragmente als Partikel multikultureller Identität vielfältig einsetzbar und in ihrer Lautstärke und Auffälligkeit breit modulierbar.
Für sein Logo entleiht sich das Festival des osteuropäischen Films bei den osteuropäischen Sprachen spezifische Zeichen für sein Typogramm. So genannte feste Akzente aus dem Tschechischen, Slowakischen, Polnischen und Makedonischen, freie und bewegliche Akzente aus den ostslawischen Sprachen und dem Bulgarischen sowie »musikalische« Akzente, Intonationen genannt, aus dem Serbokroatischen und Slowenischen reflektieren in der Wortmarke die Verortung der Festspiele im osteuropäischen Kulturkreis – die phonetischen Besonderheiten der Zeichen jedoch außer Acht lassend.
In großformatigen Plakaten bilden die Flaggenfragmente bunte Schärme und abstrakte Wolken. Die Ästethik Piet Mondrians wird »geremixt«, von der Moderne in die Postmoderne und damit ins 21. Jahrhundert überführt.
Ein alternatives Konzept für die Plakate übersetzt den Namen des Filmfestivals die Sprache des jährlich wechselnden Fokuslandes und bleibt aufgrund des international gleichbleibenden Worts »Film« immer lesbar.
Die Stadt Cottbus erreichte 1989 mit einer Einwohnerzahl von fast 130.000 ihren historischen Höchststand. Seitdem verlor sie in Folge von hoher Arbeitslosigkeit und starken Geburtenrückgangs rund 43.000 Einwohner. Das Bild der Stadt ist von starker Abwanderung und Hausleerstand geprägt, selbst im Stadtkern gibt es Rückbauprojekte. Als eine der strukturschwächsten Gegenden Deutschlands verträgt Cottbus mehr Farbe und kulturelle Abwechslung vom Alltag. Leuchtende Plakatwände bringen Lebendigkeit ins Straßenbild, die Festivalbesucher werden von farbenfrohen Programmheften, Postkarten, Eintrittskarten und Webseiten aus grauer Tristesse entrissen.
Im Kinotrailer des Festivals lösen sich die Flaggen der Teilnehmerländer auf und setzen sich rekombiniert wieder zusammen. Wichtig wurde im Entwurfsprozess, dass es sich bei den Bewegungen nicht um eine gewalttätige Zerstörung der Fahnen, sondern um weich tanzende Bewegungen ihrer Fragmente handeln muss.