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DIY CONCRETE PLANTERS

Mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen; das finden wir großartig. Und wenn dieses Etwas unserem Zuhause Individualität und urbanen Charme verleiht, finden wir das noch viel großartiger. Genau dazu verhilft uns das DIY-Concrete-Planters Kit. Das Rundum-Sorglos-Paket für ein einfaches wie einzigartiges Beton Projekt.

Der optimale Kurs für meine Idee

Schon vor dem eigentlichen Semesterbeginn und mit Veröffentlichung des Vorlesungsverzeichnis für das Sommersemester 2015 sah ich ihn: den Kurs, den ich belegen muss! IMMERGRÜN bei Professor Alexandra Martini. In diesem Grundlagenkurs sollte in Kooperation mit dem Start-Up Evrgreen.de, das sich auf den Grünen Daumen für Alle spezialisiert hat, ein neues Produkt entwickelt werden, das das Sortiment erweitern kann. Sofort wusste ich, was ich für ein Projekt umsetzen wollte. Ich liebe es, meine Wohnung mit Einzelstücken zu schmücken und schon lange wollte ich in meiner Wohnung etwas aus Beton haben. Dieser Kurs gab nun also den Startschuss meine Idee in die Tat umzusetzen. Blumentöpfe aus Beton. Passt doch wie die Faust aufs Auge!

Warum?

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Ich liebe es, meine Wohnung mit Einzelstücken zu schmücken und schon lange wollte ich in meiner Wohnung etwas aus Beton haben. Irgendetwas. Do It Yourself ist in Allermunde. Es gibt unzählige DIY-Blogs und Blogger mit noch viel unzähligeren Ideen und Erklärvideos. DIY und Heimwerken ist jetzt nämlich hip! Und das nicht zuletzt deswegen, weil es immer mehr DIY-Magazine wie COUCH gibt. Ebenso zeigen uns Youtube und Pinterest wie einfach solche Projekte oft sind. Viele Menschen trauen sich aus Angst vor einem unbefriedigenden Ergebnis nicht an DIY-Projekte heran. Diese wird ihnen mit den unzähligen Tutorials genommen. Das war auch für mich ein Grund zu heimwerken und wie viele andere, habe ich große Freude dran gefunden.

Was finden wir am Selbermachen? Wollen wir nur Geld sparen oder reizt es uns, etwas mit den eigenen Händen zu gestalten? Wir glauben, dass wir so unserer Individualität Ausdruck verleihen können und lieben den Ausgleich zum oft stressigen Alltag. Mit DIY entschleunigen wir unser Leben; zumindest kurzzeitig. Und so heißt es bei vielen und natürlich auch bei mir: Wochenende ist DIY-Zeit!

Es hat sich ein erstaunlich großer Heimwerker-Markt entwickelt, der sich nur darum dreht, dass Männer und Frauen in Gesellschaft handwerken, handarbeiten, basteln und tüfteln; Es dreht sich alles ums Selbermachen. Die neuen DIY Freizeibeschäftigungen haben nicht nur mit der Wiederentdeckung der Langsamkeit zu tun, sondern auch mit dem Wunsch vieler Menschen, sich vom Massengeschmack, von der Massenfertigung und von der Massenindustrie abzugrenzen. DIY ist also eine Lebenseinstellung.

Was behindert uns auf dem Weg zum Selbstdesignen? Ich hatte ja bereits länger Lust darauf, etwas mit Beton zu machen. Warum bin ich es aber nicht schon längst angegangen? Beschränkung Nummer 1: der Weg. Die Utensilien, die man für ein dem Heimwerkerspaß braucht, findet man fast ausschließlich in Baumärkten. Die allerdings sind in der Regel nicht »um die Ecke«. Beschränkung Nummer 2: die Last. Nicht nur der Hinweg ist schon belastend, sondern vor allem der Rückweg, wenn man, wie ich, mit dem öffentlichen Nahverkehr auf Reise geht. Das Material ist schwer, was zu Beschränkung Nummer 3 führt: die Größe. Die Verpackungseinheiten, die Baumärkte anbieten, sind unpraktisch für viele DIY-Projekte. So musste ich 5kg Beton, 15kg und einem Eimer per Tram quer durch Berlin zu mir nach Hause transportieren. Das war sind nicht nur schwer und unhandlich, das Ganze nimmt auch beachtlich viel Platz weg. Nur die wenigsten können sich über eine Abstellkammer, einen Hobbyraum oder einen trockenen Keller freuen, um das Material unterzubringen.

Das muss doch auch anders gehen! Warum gibt es solche Materialien nicht in handlichen Verpackungen? Dieses Thema hat mich so beschäftigt, dass ich mich damit eingehender auseinandersetzte. Letztendlich kam ich nur zu dem Schluss, dass es so etwas noch nicht gibt. Selbst bei Bestellungen übers Internet besteht die Gefahr, dass man nicht zu Hause ist, wenn der Bote das Paket bringt. Also muss man trotzen schleppen. Die Verpackungseinheit ist ja genauso groß wie die im Baumarkt. Das löst das Problem also nur ansatzweise.

Die optimierte Idee

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Ursprünglich hatte ich ins Auge gefasst, eine Kollektion von Betonblumentöpfen zu kreieren, die einen DIY-Charakter haben. Doch aus meinen gesammelten Rechercheerfahrungen heraus, beschloss ich, meine Idee zu optimieren und mein Ziel zu definieren. Die Aufgabe des Kurses war ein Produkt zu designen, das es noch nicht gibt. Blumentöpfe aus Beton sind aber schon lange keine Innovoation mehr. Ich werde ein DIY-Kit designen, das es mir möglich macht, einen Blumentopf aus Beton zu gießen. Ohne Zugangsbeschränkungen, ohne übrig bleibendes Material und mit so viel Individualität, wie nur möglich. Handverpackt mit Liebe zum Detail für ein hochwertiges Geschenk; für sich selbst oder andere. Damit fülle ich eine Marktlücke.

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Die perfekte Form, die perfekte Menge, der perfekte Topf?

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Damit begann meine Reise und ich befand mich schon bald auf meinem Balkon mit einem Sack Zement, einem Sack Spielsand, einer alten Salatschüssel, einem Löffel und einer Kanne Wasser. Der 10-Liter-Eimer aus dem Baumarkt kam gar nicht zum Einsatz – einfach viel zu groß! Zusätzlich dazu gesellten sich allerlei Jogurtbecher, Trinkbecher, Plastikflaschen, Tetrapaks und Schälchen in unterschiedlichen Größen. Ich wollte mit diesem ersten Test herausfinden, welche Formen sich eignen (auch im Bezug darauf, welche Formen gut ineinander passen). Das Produkt soll schließlich nicht nur hübsch aussehen, sondern auch jedes Mal funktionieren. Der Concrete Planter darf weder zu dick- noch zu dünnwandig werden. Ist die Wand zu dick, passt zu wenig Blumenerde hinein, ist er zu dünn, kann er auseinanderbrechen. Der Beton muss sich zusätzich gut aus der Form lösen lassen. Merkwürdig. Ich bemerkte, dass es keine Angaben über Mischverhältnisse für Beton auf der Verpackung gibt. Bevor ich also starten konnte, schaute ich mir Tutorials auf Youtube an um zu sehen, wie es die anderen machen (im Bezug auf Mischverhältnis, Konsistenz, Formen, Wartezeit). Wie sich in der weiteren Testphase herausstellen sollte, kann man im Mischverhältnis Zement und Wasser stark variieren, ohne dass es zu einem Unterschied im Ergebnis gibt. Als Orientierung fand ich für mich heraus, dass es perfekt ist, wenn der angerührte Zement eine Konsistenz von warmem Pudding hat.

Testphase

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Zement muss zusammen mit Sand gemischt werden. In vielen Blogs sagte man oft, man solle im Verhältnis 3:1 mischen. Das befolgte ich erst mal. Neben normalen Zement kaufe ich auch noch Blitzzement. Hier entfällt das Anmischen mit Sand und die Trockenzeit beträgt gerade mal 20 Minuten. Blitzzement ist perfekt für jede Art von Formen, die stabil genug sind, dass man die kleine in den mit zement gefüllten großen Behalter drücken kann. Man muss hier zügig agieren, sonst härtet der Beton zu schnell aus. Aus diesem Grund mischte ich diesen Zement oft etwas zu flüssig an um Zeit zu gewinnen für eventuelle Nachjustierungen beim Zentrieren der Form. Damit ich bei jedem Anmischen auch das Verhältnis beibehalten konnte, nahm ich immer die selben Messbecher für Wasser und Zement. Schnell hatte ich herausgefunden, für welche Form man wie viel Zement brauchte. Da aber nicht alles auf Anhieb klappen kann: Viele meiner Formen waren nicht für einen weiteren Test geeignet, denn die gegossene Betonform war oftmals viel zu klein für eine Pflanze. Es passte zu wenig Blumenerde hinein. Ein Röschen ging schnell ein. Zusätzlich sah man vielen Betontöpfen an um was für eine Abgussform es sich handelte. Einen Concrete Planter in Form einer 1,5-Liter-Einwegflasche möchte wohl niemand haben. Aufgrund dessen zweckentfremdete ich einige gegossene Planters zu Stiftehaltern oder Kerzenständern. Die Suche nach der Form musste also weitergehen. Das war allerdings mit Schwierigkeiten verbunden.…

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Ich stand vor der Herausforderung, mir möglichst viele geeignete Formen zu besorgen, - die rund oder eckig waren, - die es in einer großen und einer etwas kleineren Variante gab, - die Stabil genug waren, um als Rührschüssel zu dienen und die beim Hineindrücken der Gegenform nicht kaputtgehen und - die einer Pflanze einen geeignet großen Platz zum Wachsen geben.

Je mehr Läden ich abklapperte, desto klarer wurde mir, dass die einzigen geeigneten Formen Jogurtbecher waren. Jogurtbecher gibt es in vielen Größen, sind günstig, und laufen konisch zu, was das Herauslösen des Betons um ein Vielfaches vereinfacht. Nachteil: Ich musste unglaublich viel Jogurt essen, um die Formen nutzen zu können. Als am geeignetsten stellten sich die Größen 1.000g und 500g heraus. Weiterer Nachteil: für ein späteteres Packaging sind Jogurtbecher äußerst unattraktiv. Diese Herausforderung konnte ich aber erst einmal hinten anstellen. Im »Sachen-Schön-Machen« bin ich gut und ich hatte schon den ein oder anderen Einfall …

Packaging

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Da ich mit meiner Testphase sehr zufrieden war, kümmerte ich mich ab sofort intensiv um das Thema Packaging. Das für mich wichtigste Thema. Nur ein Produkt, das ansprechend aussieht und hochwertig aussieht, wird auch von Individualisten gekauft. Meine DIY Concrete Planters sollten auch in einem DIY-Stil verpackt und mit handschriftlichen Notizen versehen werden. Meine Idee hierzu war von Anfang an da: ich wollte nur Naturmaterialien verwenden wie Pack- und Kraftpapier, Papiertüten, Pappschachteln, Sisalbänder- und Kordeln und Bast. Diese Materialien sind in der Regel beige. Hierzu passend entschied ich mich noch für weitere Töne in schwarz, weiß und grau – eine zeitlose und gleichzeitig trendige Kombination, die jede Altersgruppe anspricht. Ich liebe es, Geschenke auszupacken und aus diesem Gedanken heraus wuchs das Packaging-Konzept für meine Planters. Jedes Bestandteil des Pakets wird einzeln, individuell und mit Herz verpackt. Geeignetes und hochwertiges Packaging zu finden, ist schwerer als gedacht. Viele Shops, die Packagings anbieten, liefern erst ab einer hohen Stückzahl. Viele Verpackungen sind zwar gut geeignet, um einen Inhalt zu schützen, sehen aber wenig dekorativ aus; sind also für ein hochwertiges Packaging keine Alternative. Nach wochenlanger Recherche, Emails, Anrufen und Tests fand ich endlich den Garten Eden der Verpackungen und all meine Probleme waren gelöst. Ich konnte einfach nicht aufhören dort zu bestellen, ich wollte alles haben und testen. Meine Wohnung ist jetzt ein Kistenparadies. Zusätzliche Materialien wie kleine Tüten oder Kraftpapier bezog ich aus gut sortierten Hobby- und Künstlerbedarfsläden. Schließlich hatte ich ein feines Potpourri und konnte kombinieren, falten, falzen und verpacken.

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Das finale Set im Überblick

Nach und nach wuchs mein Konzept und alle Einzelteile begannen sich harmonisch zusammenzufügen. Ich konnte mich nicht auf einen finalen Look einigen, deswegen sollen auch später die unterschiedlichen Sets im Look variieren, um den DIY-Look noch präsenter zu machen. Aufgrunddessen gibt es z.B. auch eine Kombination aus Naturtönen und Neonfarben.

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Die Geschenkschachtel hat i.d.R. eine Größe im Format DIN A4 (variabel in der Höhe) und ist mit einer Banderole mit Logo versehen.

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Öffnet man die Schachtel, findet man als erstes die illustrierte, 16-seitige Anleitung. Jeder Schritt vom Anfang bis hin zum fertigen Produkt ist in wenigen Worten erklärt. Die Illustrationen beschreiben den Vorgang auf verständliche Weise. Die Anleitung liegt auf schwarzem Einschlagpapier mit edlen Glitzerelementen.

Das Designen der Anleitung nahm viel Zeit in Anspruch. Ich brauchte sehr viele Formen und Varianten an Illustrationen, um herauszufinden, welcher Stil am besten zum Erklären geeignet ist. Ich entschied mich für simple Linienelemente, die plakativ jeden Step bebildern.

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Die Anleitung zu schreiben war eine der aufwändigsten Arbeiten, denn neben der Arbeit an Layout und Texten mussten die Illustrationen für jeden verständlich sein. Das Ziel der Anleitung war es, einen Vorgang nur mit Bildern zu erklären. Eine Anleitung mit langen Texten wirkt oft abschrekend und kompliziert. Ich musste feststellen, dass ich nicht komplett auf Text verzichten kann. Deswegen versuchte ich die einzelnen Arbeitsschritte in maximal zwei Säzen auszuformulieren. Ich ließ die Anleitung vor dem Druck von mehreren Freunden lesen und bat sie um einen Verständlichkeitstest. Die Illustrationen erfüllten ihren Soll und niemand hatte Probleme die einzenen Arbeitsschritte zu verstehen.

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Wie in der Anleitung auch zuerst genannt, findet man zuerst eine Schürze aus Jute, ist somit wiederverwendbar, und eine schwarze Unterlage. Weder man selbst noch die Umgebung sollen unnötig schmutzig werden.

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Es fallen einem als nächstes die silbergrauen runden Formen und der Beton in einer Kraftpapiertüte auf. Jedes Teil ist mit einem Etikett versehen, um die einzelnen Schritte zu markieren. Meinen Fokus habe ich auf die runden Formen gelegt. Der Grund dafür: Im Vergleich zu dreieckigen oder viereckigen Formen sind runde Formen am einfachsten zu gießen, denn es entfallen einige Arbeitsschritte. Sie sind deswegen für DIY-Einsteiger und Profis geeignet. Mit der Zeit habe ich die perfekten Pappdosen in 2 Größen gefunden, die von innen beschichtet sind. Diese verleihen dem gegossenen Beton einen gewissen Glanz. Für eine spätere Produktion der DIY Concrete Planters muss das Thema Formen noch einmal genau unter die Lupe genommen werden. Die Formen müssen in größerer Stückzahl geordert werden können. Die jetzigen Formen sind für den Einmalgebrauch zu teuer und »zu schade« zum Kaputtmachen. Das finde ich für ein Wegwerfprodukt unnötig. Eine Sonderanfertigung von Pappdosen wäre wünschenswert. Um dem Einmalcharakter der Form Ausdruck zu verleihen, stelle ich mir einen Aufreißmechanismus wie an Paketen vor, der das Herauslösen der Betonform zusätzlich enorm erleichtern würde.

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Für die runden Formen wird Blitzzement verwendet. Dieser ist in Kraftbeuteln abgefüllt und mit einer Niete versiegelt. Man füllt den Zement in den großen Behälter. Die Menge an Zement ist immer genau ausreichend für einen Planter. Den kleineren Behälter nutzt man als Messbecher für kaltes Wasser. Das mitgelieferte Kiefernrundholz dient als Rührstab. Sobald der Zement angerührt ist, drückt man die kleinere Form in die erste, sodass der Zement an den Seiten emporsteigt. Damit die kleinere Form an Ort und Stelle bleibt, wird sie mit Wasser befüllt.

Ich habe mich letztendlich dazu entschieden immer etwas zu viel Zement abzufüllen um zu vergewissern, dass es immer ausreichend ist. Läuft die Form über, ist das aufgrund der Schutzunterlage zu verschmerzen.

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Ein besonderer Moment wartet in der Tüte mit dem Label 2. Um dem DIYler die Trockenzeit zu verschönern, findet man darin einen Beutel Cappuccino und Kakao. Der Zement ist nach ca. 20–30 Minuten getrocknet; genau ausreichend für ein gemütliches Heißgetränk.

Ist der Beton hart, kann man ihn aus den Formen lösen. Die äußere Form wird eingeschnitten und »abgeschält«, die innere zusammengedrückt und behutsam herausgezogen.

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Als nächstes öffnet man eine kleine Schachtel aus Naturkarton. Darin befinden sich eine Rolle Washitape zum Abkleben des Planters und Annie Sloan Chalk Paint in einer frei wähbaren Farbe aus der Palette. Chalk Paint ist eine dickflüssige, hoch ergiebige und leicht zu verarbeitende Farbe. Man kann die Farben einfach miteinander mischen und verdünnen und kann mehrere Looks kreieren, wie den modern oder distressed Look. Der Anleitung liegt ein Sheet bei, das die Unterschiede der Looks zeigt und Schritt für Schritt erklärt. Mit dem Soft Wax, das es in hell und dunkel gibt, versiegelt man Farbe und Beton, sodass die Planters sich gleichwohl als Indoor- und Outdoorobjekte eignen. Zusätzlich kann man jedes andere Material mit Chalk Paint streichen, sogar Stoffe. Besonders ist nicht nur die Vielseitigkeit der Farbe, sondern auch der exklusive Vertrieb über ausgewählte Händler. Hierzu heißt es genau auf der Homepage: »It’s not just our products that make us special, it’s the people who sell them. All Annie Sloan Stockists are hand picked for their individual style and we‘re very proud that no two shops are the same. Each Stockist is carefully chosen for their approach to home decoration and their own unique design style. We strongly believe in the principal of ‚shop local‘ and celebrate the differences between each of our Stockists and how their businesses contribute to their local communities.« Die Chalk Paint Farben trocknen extrem schnell und decken fabelhaft. Trocknet man die Farben mit einem Föhn, ist die Farbe in 2-3 Minuten trocken und kann mit dem Soft Wax behandelt werden. Man pinselt den Planter ein, und wischt mit dem beiliegenden Tuch überschüssiges Wax ab. Man kann kurz erneut föhnen und direkt mit dem Bepflanzen beginnen.

Zu Beginn des Projekts wollte ich gerne mit Kupferspray arbeiten (siehe Bild oben). Die Kombimation und die Wirkung haben mir aber überhaupt nicht zugedagt. Ich fokussierte mich nur auf Annie SLoan Chak Paint, hab mich eingehend mit den Farben beschäftigt, sodass ich diese Farben für so gut wie alle meiner Projekte verwende.

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In einem Artikel las ich, dass man frisch getrocknete Betontöpfe erst für 24 Stunden in Wasser stellen soll, damit alle schädlichen Stoffe rausgeschwämmt werden können, weil Beton stark alkalisch ist. Dies soll das Wachstum der Pflanzen behindern. Ich kann das allerdings nicht bestätigen, wie man am Zebrakraut erkennen kann. Zu Beginn waren es ganz kleine Ableger.

Bevor ich mich entschloss, die runden Planters zu perfektionieren, tüftelte ich eine Weile an den Triangelformen. Dafür zeichnete ich Schablonen auf 2-wellige-Pappe, schnitt sie aus und verklebte die Ecken mit Panzerband. Allerdings war es unmöglich, diese Variante so weit auszubauen um sie am Semesterende zu präsentieren. Hintergrund: Diese Variante erfordert mehr Arbeitsschritte. Zuerst muss man etwas Zement als Boden einfüllen, die Gegenform einsetzen und dann per Spritzbeutel die Ränder füllen.

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Zum Set gehört auch immer eine Sukkulente und eine Portion getrocknete Kokoserde. Ich habe lange überlegt, wie man eine Pflanze unbeschadet transportieren kann und wie man ausreichend viel Blumenerde mit möglichst wenig Platz verpacken kann. Ich habe eines Tages per Zufall gepresse Kokosenerde gefunden, die eine Talerform hatte. Nach ein wenig Recherche habe ich auch gepresste Blöcke gefunden. Von denen könnte ich dann immer eine Sscheibe absägen, fast wie bei einem Brot. Sukkulenten sind sehr robuste Pflanzen. Ein Transport in einer dunklen Schachtel macht ihnen nichts aus, wenn sie in feuchter Erde, Sand und Tongranulat transportiert werden. So übersteht die Pflanze unbeschadet mehrere Tage.

Man setzt erst einmal einen Teil des Blocks in den Planter und begießt ihn mit Wasser. Nach einigen Minuten quillt die Erde auf. Ggf. fügt man noch mehr Erde hinzu. Zum Schluss setzt man die Sukkulente ein und drückt alles gut fest. Der Planter ist jetzt fertig.

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Eine Reflexion

Die Marschroute war von Anfang an vorgegeben. Das war mein großer Vorteil. Ich konnte mich sofort an die Konzeption setzen und meine Idee entwickeln. Ich startete bereits in der ersten Woche mit den ersten Tests , sodass ich einen guten Zeitpuffer hatte, der sich als nützlich erweisen sollte. Die Zeit, die ich einsparte, brauchte ich dringend beim Thema Packaging. Das machte aber gar nichts, denn je länger ich an den DIY Concrete Planters arbeitete, umso mehr liebte ich sie. Ich wollte für meinen ersten Product Design Kurs etwas ganz Besonderes und dafür recherchierte ich mir gerne die Finger wund. Die Kehrseite der Medaille: Ich habe zwar jetzt viele schöne Kisten, Boxen und Schachteln und weiteres Material, mit denen ich mein Leben lang Geschenke einpacken kann, doch zusammengerechnet haben alle Materialien enorme Kosten verschlungen, mit denen ich vorher nicht gerechnet hätte. Den Zeitaufwand habe ich auch unterschätzt. Der Prozess des Packagings war der Part, der am meisten Zeit beansprucht hat. Zum Herzstück des Sets gehört die Anleitung. Sie musste also wasserdicht im Bezug auf die Anwendung sein. Vom Erstellen und Layouten bis hin zum Druck hat viele Tage und Anpassungen gebraucht, doch auch das schmiss mich nicht aus der Bahn, dank eines beruhigenden Zeitpuffers. So konnte ich mir auch mehrere Resignationsmomente leisten. Mit der Entwicklung des Konzepts sah ich mich vor immer mehr Fragen, Aufgaben und »Baustellen«, deren Bewältigung mir nicht klar war und ich zwischenzeitlich überlegte, ob ich mir zu viel vorgenommen hätte. Ich sah einen Berg an Aufgaben, die mich in eine Schockstarre versetzten. Wo fängt man bloß an?! Ich brauchte eine Auszeit von den Planters. Mit ein wenig Abstand vom Projekt wuchsen aber neue Ideen und Lösungen. Es wuchs aber noch etwas: mein Ehrgeiz. Bis zur Abschlusspräsentation wollte ich ein durchdachtes, fertiges und designtes Produkt haben, egal wie! Und langsam begannen sich auch alle Puzzleteile zu einem Ganzen zusammenzufügen. Einen Tag vor der Abschlusspräsentation hatte ich bereits einen Termin im Fotostudio, denn ich wollte die Bilder verwenden. Da der Fototermin an einem Montag war, kam ich gegen Ende doch noch ein wenig ins Trudeln. Eine Lieferung verzögerte sich ob des Streiks, sodass ich mir schon einen Plan B überlegen musste, wenn die Materialien nicht vor dem Wochenende ankommen sollten. Doch auch das ging gut aus und ich konnte die letzten Tage alles für die abschließende Präsentation vorbereiten. Und als ich das fertige Produkt sah, dachte ich:»Es hat sich gelohnt. Gut gemacht!« Ich bin sehr zufrieden mit meinem Produkt. Und ich freue mich sehr darüber, dass dem Kooperationspartner des Kurses, Evrgreen.de, mein Konzept und Produkt so überzeugt haben, dass eine Zusammenarbeit angestrebt wird. Für die DIY Concrete Planters besteht die Möglichkeit bald produziert zu werden.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Alexandra Martini

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2015