In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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In dem unten vorgestellten Projekt handelt es sich um die Neugestaltung der Produktreihe des Ölherstellers aus Spreewald – Kunella. Das Projekt fand im Rahmen des Kurses Corporate Design statt.
In dem unten vorgestellten Projekt handelt es sich um die Neugestaltung der Produktreihe des Ölherstellers aus Spreewald – Kunella. Die unansehnliche Verpackung des Produktes sollte nach den aktuellen Desingvorstellungen überarbeitet werden. Während der Arbeit an diesem Projekt wurden Ideen gesammelt, Techniken ausprobiert und mit Gestaltungsmöglichkeiten experimentiert. Am Ende wurde als Ergebnis ein Plakat vorgestellt, welches die Endversion der von mir entwickelten Idee darstellte.
Das Markenzeichen, das visuelle Vokabular für die Etiketten und die Korrespondenzmedien – waren das Ziel des Projektes. Die Recherchen ergaben, dass Kunella Feinkost ein Unternehmen aus dem Spreewald ist, welches sich auf die Herstellung von Ölen und Saucen spezialisiert. Das Unternehmen entstand bereits im Jahr 1894 und positioniert sich als traditionelles Unternehmen, welches ausgewählte und geprüfte Rohstoffe einsetzt um qualitativ hochwertige Erzeugnisse zu erzielen. Dabei bleiben die Produkte von Kunella, im Vergleich zu den anderen ähnlichen Produkten in dem Supermarktregal, eher in einem günstigen Preissegment. Das spiegelt sich in der aktuellen Gestaltung der Verpackung wieder. Für die Erschaffung eines neuen visuellen Bildes wurden folgende Produkte genommen:
Speise-Leinöl kaltgepresst, 100 ml Gewürztes Pflanzenöl, Dill, 100 ml Gewürztes Pflanzenöl, Zitrone 100 ml Natives Rapsöl kaltgepresst, 250 ml Reines Sesamöl, 250 ml Reines Traubenkernöl, 250 ml Reines Distelöl, 500 ml Bio Delikatess Mayonnaise Sahnemeerrettich
Hier sind einige Beispiele der Verpackung dieser Produkten.
Der erste Schritt war der Vergleich zwischen den Etiketten von Kunella und von den anderen Produkten aus der selben Branche.
Bei den meisten Ölen der Kunnela-Preisklasse ist die visuelle Signalsetzung sehr ähnlich. Als Primärelement wird das Produkt abgebildet aus dem das Öl gewonnen wurde, wie zum Beispiel die Rapsblume, die Sonnenblume oder ähnliches. Oft ist es eine fotografische Abbildung, seltener eine Illustration oder Grafik. Als Sekundärelemente werden oft Obst, Feld, Teller, Brot und ähnliches als Gestaltungsmittel verwendet. Um den Markenzeichen hervorzuheben wird meistens eine Trägerform verwendet, deren Form beliebig sein kann. Wie meine Beobachtungen zeigten, wird für die Trägerform oft rote Farbe angewendet, die kontraststark ist und die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Diese Lösung finden wir auch bei der Etikettierung von Kunella.
Nach diesen Recherchen habe ich angefangen neue Ideen für die Gestaltung zu sammeln. Zunächst habe ich mir keine bestimmte Grenzen gesetzt und ein Brainstorming in Form von Skizzen, Scribbles und Collagen gemacht.
Überlegungen zu der Gestaltungsmöglichkeiten der Marke:
Bei der Entwicklung des Markenzeichens der Firma Kunella habe ich auf die Ideologie der Firma geachtet. Dazu gehören der Einsatz von hochwertigen Rohstoffen, schonende Verarbeitung und natürlicher Geschmack den ein Kunella-Produkt haben soll. Daraus ergab sich, dass das Markenzeichen die Natürlichkeit der Produkte von Kunella unterstreichen muss. Außerdem sollte es möglichst universell einsetzbar sein. Wie in Farbe, so auch in schwarz-weiss-Variante sollte es leicht erkennbar bleiben. Dabei wollte ich, dass das Zeichen gut zu den malerischen Etiketten passt und auch für die Korrespondenzmitteln verwendet werden kann. So habe ich folgende Variante ausgewählt und weiter entwickelt.
Überlegungen zu der Gestaltungsmöglichkeiten der Etikette:
Nach den Korrekturen und Überlegungen kam ich zu dem Entschluss einfache, fast abstrakte Illustrationen in der Gestaltung der Etiketten zu verwenden. Dabei beschloss ich die rechteckige Form der Etikette beizubehalten, was die Kosten bei der Herstellung mindern würde. Für Kunella, deren Preise sich eher in der unteren Preisklasse halten, ist solch eine Lösung sehr vorteilhaft. Der nächster Schritt war es eine passende Technik für die Ausführung meiner Idee zu finden. Bei der Suche ist mir ein Slogan für meine Gestaltung eingefallen: „traditionelles Produkt – traditionelle Gestaltung“. So habe ich mich für die Verwendung von klassischen Illustrationstechniken wie Aquarell, Tusche oder Ölfarbe, entschieden. Dabei sollte es auf gut lesbare, einfache, klare Typografie und für die meisten Kunden gewöhnliche Darstellung der Produkte auf der Etikette, zurückgegriffen werden, wobei das letzte malerisch und fast abstrakt gehalten werden sollte. Am Anfang habe ich versucht alle Produkte mit den Copicstiften unterschiedlich darzustellen. Diese Technik schien mir jedoch zu modern und unpassend zu sein. Die mit Ölfarbe ausgeführten Illustrationen sahen zu massiv und viel zu strukturiert für die Gestaltung einer solchen Etikette aus. Auch die Pastellfarbe fand ich ungeeignet. Letztendlich habe ich mich für die leichten Aquarellillustrationen entschieden.
Corporate design enthält viele Elemente für die ein eigener Ansatz gefunden werden musste. Vor allem betrifft das die Schriften. Für das Markenzeichen, Etikettierung und Korrespondenzmittel war es nahe zu unmöglich nur eine universelle Schrift zu finden.
Bei der Schriftsuche war die Frage der benötigten charakteristischen Merkmale der Schrift für die Produktetiketten ausschlaggebend. Die meiste Aufmerksamkeit des Kunden gilt vor allem der Etikette und diese muss mit dem Produkt harmonieren.
Für mich hat ein Öl folgende Eigenschaften: weich, flüssig, rund, hell, gemütlich, traditionell und natürlich. Aus diesem Grund habe ich nach einer runden, serifenlosen, fast handschriftlichen Schriftart, gesucht, die dabei immer noch gut lesbar bleibt.
Die als letztes dargestellte Schriftart, „Raspoutine“, schien mir am besten geeignet zu sein. Sie hat drei Schriftschnitte (Classic, Medium und Demibold), wodurch man einzelne Elemente in der Gestaltung hervorheben kann. Sie hat keine Serifen, ist klar, rundlich und etwas geneigt, was an die handschriftliche Schriftarten erinnert.
Als Nächstes habe ich an die Schrift für das Markenzeichen gedacht, das nicht weniger wichtig ist, da es überall die Marke präsentiert. Und wie oben schon erwähnt wurde, sollte das Markenzeichen die Tradition und die Natürlichkeit der Kunellaprodukte unterstreichen. Dabei entschied ich mich das Markenzeichen als eine Art Unterschrift zu gestalten, die persönlicher wirkt und somit für mehr Vertrauen bei den Kunden sorgt.
So habe ich für die Marke folgende Schrift („Nothing You Could Do“) gewählt:
Für die Korrespondenzmittel habe ich eine Schriftart mit Serifen ausgesucht, „Adobe Garamond Pro“, in der sogar längere Texte in einem kleineren Schriftgrad gut lesbar sind. Diese Schrift ist klassisch und wirkt offiziell, was für den geschäftlichen Briefwechsel vorteilhaft sein könnte.
Parallel zu der Schriftsuche und dem Anfertigen der Illustrationen habe ich nach der passenden Komposition für die Etiketten gesucht. Zuerst wollte ich die klassische Variante verwenden. In der Mitte der Etikette sollte die Produktbezeichnung und das Markenzeichen bleiben, alle anderen Informationen sollten auf der rechten und linken Seite platziert werden. Später habe ich gemerkt, dass es viel ansprechender aussieht, wenn die kurze Beschreibung des Produktes sich auch mittig befindet und gleich gut erkennbar ist. So kann man sofort nachlesen ob das Produkt sich für bestimmte Ziele eignet oder nicht.
Ebenso sollte unbedingt auf die verschiedene Etikettengrößen geachtet werden. Trotz dessen sollten alle Informationen auf den gleichen Stellen zu finden sein. So bleibt das Design einheitlich und man kann sich gut orientieren, unabhängig davon welches Produkt man in der Hand hat. Zunächst sollten die Illustrationen mittig platziert werden. Leider erschwerte es das Erkennen der Produktbezeichnungen bei einigen, besonders bei den dunkleren, Illustrationen. Aus diesem Grund habe ich die Illustration auf die rechte Seite verschoben und ein durchgehendes, helles, malerisches Element hinzugefügt. Dieses Element vollendete die gesamte Komposition. Das Markenzeichen befindet sich mittig über der Produktbezeichnung. So wird die Aufmerksamkeit zuerst unmittelbar auf den Produkt- und danach auf den Herstellernamen gerichtet.
Als Beispiel für die Korrespondenzmittel habe ich ein Briefbogen und eine Visitenkarte ausgewählt. Für beide Produkte habe ich Illustrationen verwendet, die man auf den Etiketten wiederfindet. Meiner Meinung nach spiegelt diese malerische, einzigartige Ästhetik den Charakter des Unternehmens gut wieder. Es sind keine kalte, unpersönliche, abstrakte Produkte oder Dienstleistungen. Kunella produziert qualitativ hochwertige Lebensmittel für die Menschen, deshalb kann eine persönlichere Note sogar in offiziellen Geschäften positiv Wirken. Im Zweifel kann auf das illustrative Element bei den Briefbögen verzichtet werden.
Als Ergebnis gibt es das Plakat, wo alle Produkte zusammen dargestellt sind. Sie sind alle durch eine einheitliche, illustrative Gestaltung vereint. Diese hebt sich durch eine bunte, malerische, wiedererkennbare Bildwelt hervor. Für das Plakat habe ich die Flaschen mit den entsprechenden Etiketten fotografiert. Mithilfe von Photoshop habe ich die Etiketten um die Flaschen „gewickelt“, sodass man die Illustration und die Verteilung der Informationen klar erkennen kann.
Durch diesen Kurs habe ich festgestellt, dass das Coprorate Design eine Abzweigung des Designs ist, welche mich sehr interessiert und der ich in der Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken werde. Ich fand es sehr gut, dass ich den Kurs gleich im ersten Semester besucht habe. Das hat mir geholfen eine bessere Vorstellung von dem Thema Corporate Design zu bekommen.
Obwohl mir die Arbeit an dem Projekt sehr viel Freude bereitet hat, muss ich anmerken, dass ich selten an meine gestalterische Grenzen gegangen bin. Im Idealfall würde ich die umgesetzte Idee gerne weiterentwickeln und vielleicht sich noch mehr von den konkreten Formen und Produktabbildungen abstrahieren. Auf den anderen Seite konnte ich meine Kenntnisse gut anwenden, was ich als positiv betrachte. Und natürlich konnte ich während der Arbeit an dem Projekt meine Fertigkeiten verbessern, viel neues lernen und ausprobieren.