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Mediabasics.26 - Die Welt in Zahlen

Im Kurs Mediabasics.26 sollte ein Print-Konzept der Businesszeitschrift „brandeins“ ins Bewegtbild übertragen werden. Dabei war auch die Frage zu klären, was der Charakter der Printausgabe ist und in wie weit man darauf eingeht oder nicht.

Der Kurs - Zielsetzung

Es sollte die Rubrik „Die Welt in Zahlen“ der Zeitschrift „brandeins“ ins Bewegtbild übertragen werden. Dabei handelt es sich um eine puristische Gegenüberstellung von Zahlenpaaren oder -tripeln. In der Printausgabe wird auf eine Wertung und auch weitestgehend auf Designelemente verzichtet, was auch im Kontrast zum Rest des aufwändigen Editorial-Designs steht.

Es wurde im Kurs viel darüber diskutiert ob man diesen puristischen Charakter beibehalten sollte oder ob dies eine Möglichkeit wäre der Rubrik einen 'cooleren' Look zu geben. Auch der Aspekt der Wertung, oder dem Ausbleiben dieser, wurde diskutiert.

Es sollten im Laufe des Semesters zwei dieser Gegenübergestellungen in eine Animation übertragen werden.

Erste Animation - Kriegswaffenexporte


Das Zahlenpaar, dass ich auswählte lautete:

Zahl der vom deutschen Zoll sichergestellten Kriegswaffen im Jahr 2002....... 29 Zahl der vom deutschen Zoll sichergestellten Kriegswaffen im Jahr 2012....... 5166

Ich hatte bereits mit After Effects gearbeitet und war voller Euphorie über die Möglichkeiten. Es fiel mir daher sehr schwer minimalistisch zu denken. Dementsprechend sahen die ersten Entwürfe aus. Allerdings verwarf ich diese recht schnell und fing an systematisch und auch etwas zurückhaltender an das Thema heran zu gehen.

Durch meine ersten Versuche wusste ich nun, dass ich 3-Dimensional arbeiten wollte. Ich wusste auch, dass ich keine rein statische Kamera haben wollte. Nach einiger Recherche war auch klar, dass für mich die prägnanteste Kriegswaffe der Panzer ist. Er zeigt, wie kein anderes Kriegsgerät, den Schrecken des Krieges. Gegen ihn kann ein Mensch nichts ausrichten. Er hat kein Gesicht.

T-90-PSD.jpgT-90-PSD.jpg

Charakter Beim experimentieren mit dem 3D-Model des Panzers stellt ich fest, dass das bewegliche obere Segment eines Panzers durch seine Rotation einen gewissen Ausdruck hat. Man hat durch das lange Geschützrohr des Panzers das Gefühl, dass der Panzer gerade „in diese Richtung guckt“. Außerdem stellt diese Rotations-Achse einen interessanten Drehpunkt für die Animation dar. Schlussendlich wurde sie daher auch im wahrsten Sinne „Dreh- und Angelpunkt“ meiner Animation.

T-90-Kopie.jpgT-90-Kopie.jpg

Ich habe den Panzer schlussendlich als Protagonisten benutzt. Er stellt in der Animation die Zahlen vor. Dabei werden die Eigenschaften des Panzers als Übergänge benutzt. Sprich die Typo-Animationen richten sich nach dem Protagonisten. Die Drehachse des rotierenden oberen Segmentes ist gleichzeitig die Drehachse für die Typo-Animation. Mit seiner Fähigkeit zu schießen macht er z.B. am Anfang der Animation auf sich aufmerksam und leitet den ersten Übergang ein.

Es ist zugleich die erste Typo-Animation:

Schrift-explodiert-(0.00.03.14).jpgSchrift-explodiert-(0.00.03.14).jpg

Resultat

Passwort: mediab

Anm: Dies ist auch meine erste richtige 3D-Animation. Ich habe zuvor noch nicht mit richtigen 3D-Models gearbeitet.

Sound

Tatsächlich hatte ich die Animation im Kurs nicht vertont. Das lag daran, dass ich keine Musik haben wollte. Ich hatte allerdings noch keinerlei Erfahrung damit, Soundeffekte zu erstellen und zu mixen. Ich habe die Animation erst nachträglich vertont, nachdem ich einen Kurs in Sounddesign bei Johannes Scherzer belegt hatte.

Gedanken zum Sound-Design Ich wollte ein Gefühl für den Raum erzeugen: eine gigantische Leere in der man allein ist mit der Erkenntnis, die einem diese Zahlen vermitteln. Nichts sollte die Brutalität mindern mit der der Panzerschuss auftrifft. Die Motorgeräusche des Panzers bilden einen akustischen Übergang zwischen den Textbausteinen, charakterisieren ihn aber auch als Maschine, die monoton ausführt.

Bei Interesse gerne mit externen Boxen oder Kopfhörern anhören. Die meisten Laptopboxen können von der Bassspur kaum etwas widergeben.

Fazit - Printausgabe vs Animation

Ich glaube, dass ich mit der Animation eine gute Balance gefunden habe. Einerseits berücksichtigt sie die minimalistische, einigermaßen wertungsfreie Gegenüberstellung der ursprünglichen Print-Kategorie (die natürlich schon allein durch die ausgewählten Zahlenpaare nicht komplett Wertungsfrei war). Andererseits nutze ich die Möglichkeiten, die eine Animation bietet, ohne dabei übermäßig zu werten oder in Konkurrenz zu den eigentlichen Zahlen zu treten. Wie in der Printausgabe soll der Leser/Zuschauer selber denken: Wo stehen diese Panzer? Wem werden sie geliefert? Was werden sie anrichten? Oder sind sie einfach ein gutes Geschäft? Die Animation gibt keine Antworten.



Zweite Animation - Wein

Wein-Preview.jpgWein-Preview.jpg

-

Das Zahlentripel, dass ich auswählte lautete:

Weinkonsum pro Kopf in Deutschland im Jahr 2010, in Litern..... 24,54 Weinkonsum pro Kopf in Frankreich im Jahr 2010, in Litern....... 45,70 Weinkonsum pro Kopf in Vatikanstadt im Jahr 2010, in Litern.... 54,78

Herangehensweise

Hier habe ich mich zuerst viel mit Wasser-Animationen beschäftigt. Ich habe mir unzählige Beispiele und Tutorials zu dem Thema angeschaut und auch selbst durchgearbeitet. Grundsätzlich haben mich partikelbasierte Effekte sehr interessiert und ich wollte auch wieder verschiedene Typo-Animationen ausprobieren, die mit dem „look & feel“ der Animation zusammenpassen.

Vorbereitung durch Tutorials

Tutorial-Animation-header.jpgTutorial-Animation-header.jpg

Die folgende Animation habe ich im Rahmen meiner Beschäftigung mit Wasseranimationen gemacht. Sie ist zum größten Teil aus einem Online-Tutorial hervorgegangen und diente mir vor allem zu Übungszwecken. Einige der Übergänge und Effekte sind von mir in Anlehnung an das Tutorial nachgemacht worden, weil mir die im Tutorial vorausgesetzten Effekt-Plugins fehlten. Interessanter Weise waren es dann genau diese selbst gebastelten Effekte, die ich im Weiteren auch sehr stark nutzte.

Leider habe ich mich in meiner Begeisterung für die verschiedenen Visualisierungen ein wenig verloren, was dazu führte, dass ich schlussendlich sehr viele interessante Puzzelstücke animiert hatte. Ich werde Sie daher hier erst einzeln zeigen und dann am Ende ihre Zusammensetzung zu einer Animation.



Wein/Wasseroberfläche Typo- oder Logoanimation

Komp-1-(0.00.09.07).jpgKomp-1-(0.00.09.07).jpg

Ich habe bei meine Tests zum Thema Wasseranimationen diese Art der Typoentwicklung erstellt. Dabei kann im Prinzip jede 2D-Grafik aus den circularen Wellen der Tropfen entwickelt werden. Der Effekt ist nicht „gefaked“ in dem Sinne, als dass die Typo-Entwicklung dieselbe Alpha-Maske nutzt wie die Reflektionen der Wellen, sodass dieser Effekt auch einem Slowmotion-shot standhält. Das ganze ist komplett 2.5D, sprich ausschließlich in After Effects erstellt.

Passwort: mediab

Anm: Leider genügt die maximale bitrate von Vimeo scheinbar nicht, um die Animation mit vernünftiger Auflösung anzuzeigen. Man müsste sich die Datei über den Download-Button herunterladen um es in besserer Qualität zu sehen. Alternativ habe ich unten ein paar fullsize-screens hochgeladen.

Weinoberfläche-9.jpgWeinoberfläche-9.jpg
Weinoberfläche-8.jpgWeinoberfläche-8.jpg
Weinoberfläche-7.jpgWeinoberfläche-7.jpg
Weinoberfläche-6.jpgWeinoberfläche-6.jpg



Wein auf Molekular-Ebene

Final-scene-(0.00.11.19).jpgFinal-scene-(0.00.11.19).jpg

Die Idee war, dass man ins Weinglas hinein fliegt und sich nach einem Übergang auf einmal im Weinglas befindet und die Weinmoleküle sehen kann. An diesen Weinmolekülen werden dann die Zahlen vorgestellt.

Das Problem war, dass die Molekül-Ebene viele Leute an Blut erinnerte, was durch die Typo-Animation noch verstärkt wird. Diese Animation hätte wahrscheinlich mehr Potential als Maintitle, sofern sie zum Thema passt. Wenn man sich kurz vorstellt, dass man den Text gegen Schauspielernamen austauschen würde...



Zusammengesetzte Version

Um beide Parts zusammen zu setzen erstellte ich einen logischen Übergang zu der oben gezeigten Animation der Weinoberfläche (die Story-technisch nach dem Weinglas kommt). Außerdem passte ich die Farbigkeit, sowie die Randunschärfe des Objektivs und andere visuelle Parameter ein wenig an. Dadurch sollten die beiden recht unterschiedlichen looks besser aufeinander abgestimmt werden.

Ich zeige hier das Zusammengesetzte Video. Aus zeitlichen Gründen sind die Übergänge und Anpassungen nicht perfekt gelöst, aber man versteht den angedachten Plot, bzw. die Idee dahinter.



Weitere Experimente

Eine weitere Typo-Animation, die in diesem Zusammenhang entstand (allerdings nach dem Kurs) in der ich den Maintitle-Charakter ein bisschen austesten wollte:

Nikita-Typo-Animation.jpgNikita-Typo-Animation.jpg

Pia-Typo-animation.jpgPia-Typo-animation.jpg

Auch das Erzeugen von eigener Filmmusik habe ich an dieser Typoanimation das erste Mal mit Hilfe von Logic und einem synthetischen Orchester ausprobiert.



Protokoll

Wie in den Mediabasics-Kursen von Prof. Dufke üblich habe ich einen Kurs-Tag lang Protokoll geführt. Es war einer der ersten Kurstage in denen wir das Thema das erste mal besprachen und eine kleine Einführung in After Effects stattfand, hier das Ergebnis:

protokoll 27.03.2013.pdf PDF protokoll 27.03.2013.pdf



Gesamt-Fazit

Die „BrandEins Zahlen“ waren eine sehr gute Vorlage und ließen zwar immer noch unglaublich viel Spielraum, steckten aber auch einen gewissen Rahmen in dem man kreativ sein konnte. Des Weiteren gab es einen Studenten-Wettbewerb zu dem wir die Arbeiten noch während des Kurses einreichten. Das war für die erste Animation ein echter Antrieb.

Ich habe im Laufe dieses Kurses unglaublich viel Neues gelernt. Ich hatte zwar leichte Vorkenntnisse in After Effects, bzw. hatte es schonmal geöffnet, allerdings nicht ansatzweise in diesem Umfang. Des Weiteren habe ich mich komplett in die 3D-Welt eingearbeitet - sowohl innerhalb von After Effects mithilfe diverser Plugins, als auch in Cinema4D. Auch in Musikanwendungen wie Audition und Logic habe ich mich eingearbeitet um Soundeffekte zu mixen, bzw. Hintergrundmusik zu erstellen (allerdings hatte ich zu diesem Thema nochmal einen separaten Kurs).

Für mich war dieser Kurs sehr wichtig und es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Dufke

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2014 / 2015

Keywords