Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

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LOBBY IST

Die Plattform für Recyclingdesign

Hier vereinen sich Produkt- und Kommunikationsdesign.

Als Diplomarbeit entstand eine messe-, museums- und lobbytaugliche Verkaufs- und Ausstellungsplattform, die nicht nur die Produkte aus den Einreichungen des Recycling-Designpreis´ würdig präsentiert, sondern Recycling auch als übergeordnetes Thema in sich birgt, sowie durch die neue Wortmarke und das Erscheinungsbild nach außen erlebbar wird.

Die bauliche Besonderheit des Standes liegt nicht allein in den verwendeten Materialien die den Lebenszyklus eines Produktes symbolisieren, sondern auch in seinem Systemgedanken. Der modulare Aufbau ermöglicht das System individuell an die Menge der Ausstellungsobjekte anzupassen und es auf ein kompaktes, transportables Maß (Transporter) zu bringen.

Der Besucher kann bei seinem Rundgang alle Gegenstände entdecken und in Ruhe betrachten. Durch die »portionierte« Gliederung der Präsentationsflächen und die doppelseitige Nutzung von Freischwingerregalen, treten die Produkte untereinander nicht in Konkurrenz.

Parallel dazu wurde ein neues Kommunikationskonzept entwickelt, welches die Ausstellungsplattform, den Online-Shop und sämtliche Printmedien unter dem Begriff Recyclingdesign als eigenständige Marke vereint. Das Wesen der Recyclingprodukte wird durch die begleitende Werbekampagne mit der personifizierenden Botschaft »Mein neues Leben ist schön« reizvoll reanimiert. Am Stand selbst tritt das Designkonzept durch Wortmarke, Claim, Infotafel, Beschriftung der Exponate und Produktkatalog in Erscheinung.

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v.l.n.r. Anja Cramer, Raphael Singer und Jim M. Görtz während der Präsentation

Erster Ausgangspunkt

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Der Kooperartionspartner war Udo Holtkamp von der Recyclingbörse Herford, die gemeinsam mit dem Arbeitskreis Recycling e.V. den jährlich stattfindenden Recyclingdesignpreis ausloben. Einige der Einreichungen zum Preis sind serienreife Produkte, die außerhalb des Preises etabliert werden müssen und eine Plattform brauchen um verkauft zu werden. Bisher übernahm dies die Recyclingbörse, die jedoch nach außen ein anderes Konzept vertritt, als es bei diesen Produkten der Fall sein sollte.

Es folgte eine Analyse des IST-Zustandes. In der Grafik ist verdeutlicht, welche Zusammenhänge bestehen, welches unser Arbeitsgebiet war (eingekreist) und wo der gemeinsame Nenner liegt. Daraus schlussfolgernd beschlossen wir, nicht nur einen neuen Stand zu entwickeln, sondern auch ein Konzept, das sich vom Erscheinungsbild auf den Online-Shop und den Recyclingdesignpreis übertragen lässt. Begleitend dazu ist Werbung ein wichtiger Parameter, der sowohl die Produkte als auch die neue, eigenständige Marke etablieren könnte.

Weitere Ausgangspunkte

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Wie sind die Rahmenbedingungen und was muss der Stand können!

Unabhängig von den auszustellenden Produkten sollte der neue Stand wichtige Punkte erfüllen. Geplant war, dass die neue Plattform gemeinsam mit dem Recyclingdesignpreis für einen kurzen Zeitraum mindesten 5 mal im Jahr an den verschiedensten Orten auf- und abgebaut werden soll. Das konnten Messehallen, Ausstellungsräume oder Foyers sein, die mitunter eine begrenzte Fläche von maximal 10 Quadratmetern aufwiesen. Das bedeutete für uns, dass eine bauliche Lösung erdacht werden muss, das aus einzelnen Modulen besteht, die die Minimalgrundfläche optimal ausnutzen und sich auf ein gutes Transportmaß reduzieren lassen, damit der Stand mobil sein kann. Wobei eine mögliche Erweitung des Standes von Vorteil wäre, wenn es mehr Platz gibt. Die Einzelteile sollten auch eine gewisse Robustheit und Stoßunempfindlichkeit besitzen um eine Wiederverwendung ohne spätere Ausbesserungen nach einem Transport ausführen zu müssen. Das spielt zusätzlich mit in den Punkt des recht schmalen Budgets. In der Grafik ist grob zusammengefasst, wie die einzelnen Parameter ineinandergreifen und sich daraus eine Schnittmenge ergibt, die unseren eingeschränkten »Spielraum« darstellt.

Weitere Anforderungen an den Stand stellten die einzelnen Produkte, die es auszustellen galt. Von Lampen über Bänke bis zum Bleistift waren alle Größen vertreten. Wobei die Anzahl nie klar genannt wurde. Der Stand musste folglich die Möglichkeiten zum Hängen von mehreren Lampen, zum Stellen von Sitzgelegenheiten und das Legen von kleineren Objekten bieten.

Neben allen pragmatischen Kriterien, die es zu erfüllen galt, stand die Frage im Raum, worauf bei der Gestaltung des Standes der Fokus liegen sollte, auf Recycling oder eher auf dem Design?! Ziemlich schnell entstand die Überlegung, den Schwerpunkt auf das Design zu legen und visuell ganz auf eine Optik, die offensichtlich sagt: »Hier werden Recyclingmaterialien verwendet!« zu verzichten. Gründe hierfür liegen in der Tatsache, das es sich bei den gezeigten Produkten nicht um Bastelware aus Sekundärrohstoffen handelt, sondern um neue Produkte, aus wiederverwendeten Materialien, die einen hohen gestalterischen Anspruch erfüllen. Diese Produkte auch entsprechend hochwertig zu präsentieren, erhöht die Akzeptanz dieser Produkte beim anvisierten Kundenkreis. Es sollte also darum gehen, schöne Produkte in Szene zu setzen, die noch dazu aus Recyclingmaterialien bestehen, ohne deren Ausgangsmaterialien über Gebühr zu thematisieren.

Die Architektur

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In Bezug auf seine Materialität verzichtet das Ausstellungssystem auf die sonst oft eingesetzten Öko-Klischees, wie zum Beispiel offensichtlich hervortretende Recyclingmaterialien oder eine entsprechende Farbgebung in Grün oder Blau.

Und doch nehmen die Materialien auf subtile Weise Bezug zum Thema Recycling. So spiegeln die drei Hauptmaterialien bzw. Oberflächen den Lebenszyklus von Produkten wider. Hierzu symbolisieren die reinweißen Regale den makellosen Neuzustand, während rostiges Kreuzlochblech bewusst mit dem Makel bzw. dem Verfall spielt. Hinzu kommt, als Reinkarnationsprodukt, dass Material Gummigranulat, welches beim Recycling von Autoreifen entsteht.

Überdies dienen diese drei Hauptmaterialien auch zur Gliederung des Ausstellungssystems. Als Basis dienen mit Gummigranulat überzogenen Podeste, die zudem durch dieses Material hervorragend gegen Beschädigungen geschützt sind. Auf diesen Podesten befinden sich »Freischwingerregale« in makellosem Weiß die, bedingt durch ihren Aufbau, die ausgestellten Objekte von zwei Seiten präsentieren, was maßgeblich zur Besucherführung beträgt und den Entdeckungsgedanken unterstreicht. Zudem wird dadurch verhindert, dass einzelnen Objekte in Konkurrenz zueinander treten. Darüber hinaus ermöglicht die 10º-Neigung der Regale eine bessere Sichtbarkeit der Einzelobjekte. Zentral im Ausstellungssystem angeordnet befindet sich ein mit rostigem Kreuzlochblech ausgekleideter »Raum«, in dem hängende Exponate und größere Einzelobjekte gezeigt werden können.

Das Ausstellungssystem als solches ist zudem modular aufgebaut und bietet bei Bedarf die Möglichkeit, es individuell durch Zusatzmodule zu erweitern.

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Vogelperspektive: Modularer Aufbau und seine Erweiterungsmöglichkeiten

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Kommunikation

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Das Kommunikationskonzept setzt seinen Schwerpunkt auf die Gesamtheit der Wirkung nach außen und seinen Wiedererkennungswert. Hierzu kommt ein Logo in Form einer Wortmarke zum Einsatz, welches durch die Verknüpfung der beiden Begriffe Recycling und Design das Thema auf den Punkt bringt. Die Farbgebung ist im Umwelt- und Recyclingkontext ein Novum und schafft damit die Aufmerksamkeit, die die neue Marke braucht. Der Claim »Mein neues Leben ist schön!« ist der Grundgedanke, der, ausgehend von den wiederverwendeten Materialien, die hiermit personifiziert werden, einen Standpunkt vermittelt, der auch vom Endverbraucher eingenommen werden kann. Beides, der Claim als auch das Logo finden sich an prominenten Stellen auf dem Ausstellungssystem wieder.

Ergänzt wird dies durch einen gestalterisch auf die Formen- und Farbensprache des Ausstellungssystems angepassten Katalog. Dieser Katalog beinhaltet Hintergrundinformationen zu Designern und Produkten, Querverweise und bietet Raum für grundsätzliche Fragen und Herangehensweisen in Bezug auf Recycling und Design und dies in 3 Sprachen. Damit wird der Katalog zu einer weiteren Plattform.

Die einzelnen Ausstellungsobjekte werden am Stand jeweils mit einem entsprechenden Schild versehen, welches mit seiner Nummerierung auf den Katalog verweist.

Die Informationstafel, die ein mögliches Erweiterungsmodul zum Stand ist, kann auf der einen Seite allgemeine Informationen, wie im Katalog 3-sprachig, vermitteln und auf der anderen Seite bildet sie den Hintergrund zu einem Ausstellungsobjekt und trägt dazu den passenden Werbetext. Sie ist damit das Pendant zu der Werbekampagne.

Bei der Kampagne in Form von Postkarten und Plakaten stehen die Produkte mit ihrer eigenen Ästhetik im Vordergrund. Hier bekommen die verwendeten Materialien durch einen witzigen Spruch eine eigene Stimme. Die Motive dieser Serie sind jedoch auch für Plakate tauglich. Die übergeordnete Werbekampagne, die eher die Marke Recyclingdesign bewirbt, kommt durch den großflächigen Einsatz der Farbe Magenta auffallend daher. Magenta ist »das neue Grün«, was im Umweltkontext eher fremd wirkt, ist hier Strategie.

Um das Erscheinungsbild der neuen Marke zu vervollständigen ist eine weitere Plattform sehr wichtig und sollte auch entsprechend angepasst sein – der Online-Shop. Er ist das digitale Pendant zum Ausstellungssystem. Hier findet die Möglichkeit der Erweiterung der Wortmarke die erste Anwendung.

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Auswahl von Kataloginnenseiten

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18/1-Plakat

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Postkartenserie

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Postkartenmotiv als City-Light-Plakat

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Kampagne für RECYCLINGDESIGN, 18/1-Plakate

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Die Infotafel – Das Pendant zu den Postkarten.

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Möglichkeit der Gestaltung der Online-Verkaufsplattform

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Erweitungsmöglichkeiten des neuen Logos

Ein Projekt von

Fachgruppe

Produktdesign

Art des Projekts

Diplomarbeit

Betreuung

foto: Prof. Jörg Hundertpfund foto: Prof. Jutta Simson

Zugehöriger Workspace

APPLAUS⁹ Ausstellerworkspace

Entstehungszeitraum

SoSe 13 – WiSe 13 / 14