In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Klänge werden oft mit Attributen von Materialien beschrieben, zum Beispiel etwas klingt hart, weich, kratzig, etc. Also warum nicht diese Attribute benutzen um Sound zu erzeugen?
Es gibt neun unterschiedliche Materialien; in einer Matrix von 3x3 Feldern angeordnet. Man kann vorher schon ahnen, was für einen Sound es geben kann. Im Gegensatz zu uniformen, nichts sagenden Buttons oder Reglern.
Die Größe der Materialien wurde so gewählt, dass man mit dem Finger bequem die Fläche berühren, streichen, drücken kann. Die quadratische Form ist neutral und soll keine bestimmte Richtung oder Handhabung vorgeben. Die Art der Berührung soll möglichst intuitiv geschehen.
Jedem Material wird ein spezifischer Sound zugeordnet. Filz erzeugt einen dumpfen Ton, während Latex eine Art wha-wha-Effekt generiert.
Für jedes Material wurde der Sensor speziell abgestimmt. So bekamen percussive Sounds, also Materialien wie z.B. Holz, einen Piezo-Sensor, der die Anschlagstärke misst. Dadurch wird eine Anschlagdynamik erreicht, die dem Sound Lebendigkeit verleiht und dem Benutzer den direkten Einfluss demonstriert. In Reaktor wird der Sound so beeinflusst, dass er lauter wird, je stärker der Anschlag ist.
Die Sensordaten werden mit der Arduino-Software eingelesen und per virtuellem seriellen Port an Processing geschickt. In Processing werden die unterschiedlichen Sensordaten aufbereitet und via OSC-Schnittstelle an Reaktor übergeben.
Unsere Tests haben ergeben, dass bestimmte Materialien auch eine bestimmte Berührung provozieren. Ist die Oberfläche z.B. strukturiert, wird über das Material gestrichen; ist die Oberfläche glatt und z.B. als Holz oder Metall zu identifizieren, so wird in der Regel darauf geklopft.
Weiter erzeugen unterschiedliche Materialien auch unterschiedliche Emotionen - so wird ein weicher Stoff von den meisten als angenehm empfunden, rauhes Sandpapier dagegen als unangenehm. Projiziert man diese emotionalen Faktoren auf den erzeugten Sound, könnte eine neue Ebene beim Hören angesprochen werden. Man kann den Sound fühlen.
Die Idee greift auch das DJing der Hip-Hop-Kultur auf, genauer gesagt, das Scratching. Beim Scratchen kommt es auf Fingerspitzengefühl an, da der Sound direkt von der Art der Bewegung der Finger abhängt.