In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In dem Projektwochenkurs ❝Design Toolbox❞ haben wir viele unterschiedliche Designprozesse- und Methoden kennengelernt, beleuchtet und diskutiert.
Eröffnung des Kurses war eine Brainwriting-Session zur Frage: „Was ist Design? Oder was ist es nicht?“
Im Gegensatz zum Brainstorming, wo man sofort durch den anderen beeinflusst wird, lässt das Brainwriting zu, dass jeder sich völlig vertieft mit der Thematik auseinander setzen kann. Nur du und dein Stift gehen eine Beziehung in dem Augenblick ein.
Hierbei kann es durchaus zu redundanten Ergebnissen kommen, allerdings auch zu einer wesentlich vielfältigeren. Ebenso die Auswertung hat uns gezeigt, dass diese Methodik vorteilhaft ist. Das Gruppen, Sortieren und Auswerten zeigte gleich Schwerpunkte auf aber als auch Ausrisse welche für kreativen Input sorgen.
Im weiteren Verlauf des Kurses diskutierten wir verschiedene Designmodelle und Prozesse. Vom „Design Thinking“ über's „Double Diamond“ bis hin zum Agile UX-Prozess welches eine Integration von User Experience Design in das Agile/Scrum-Prozessmodell darstellt.
Modell und Prozess hin oder her? Wie sieht es in der Wirtschaft aus? Welche Rollen nehmen Designer in der Praxis ein? Welche Prozesse werden angewandt oder abgewandelt?
Die nächste Aufgabe war es direkt Informationen von realen Personen aus der Branche zu bekommen. Martin und Hannes vermittelten insgesamt 3 Interviewpartner de je von einer Gruppe bestehend aus 2 Personen interviewt wurden.
Dabei kamen viele Interessante Sachen ans Tageslicht. Unter anderem welche Prozesse wie sie in der Theorie existieren nicht 1:1 wie ein Schrittmuster verfolgt, sonder die Symbiose aus mehreren Modellen ist die Mischung zum Erfolg.
Bei dem Interview mit Gianna ist uns vor allem ein zentrales Thema aufgefallen: Zeitdruck. Aufgrund des wöchentlichen Zyklus des Zeit Magazins ist höchste Organisation, Kommunikation und Pünktlichkeit gefordert. Alle Beteiligten sind auf den Prozess perfekt eingespielt. Die Prozesse zwischen den verschiedenen Abteilung sind klar definiert. Innerhalb des Kreativen Teams werden Aufgaben spontan verteilt. Im Kontrast dazu ist die gestalterische Arbeit eindeutig freier und chaotischer jedoch an Abgabetermine gebunden. Gianna sieht den Zeitdruck und die Einschränkungen eher als Herausforderung.
„Ich liebe Zeitdruck, großer Fan von Zeitdruck.“
Im Gespräch mit Carolin haben wir einige Interessante Aspekte erfahren, z.B. das es einfach zu einem guten Designer dazu gehört, sich überall zumindest in grundlegender Weise auszukennen. Denn nur dann ist man in der Lage, richtige Instruktionen zu geben, richtige Fragen zu stellen und den richtigen Weitblick entwickeln zu können.
Allein an dieser fundamentalen Sache entscheidet sich es z.B. ob das Testen meines Prototypens mit Erfolg gekrönt ist, unabhängig davon ob ich die richtigen Ergebnisse bekomme oder nicht. Ziel ist es Antwort auf meine Frage zu bekommen und bereits im Voraus zu wissen, was überhaupt meine Frage ist.
Um langsam an die Thematik der Personas und Use cases heranzukommen haben wir eine spannende Übung gemacht die sich „Cultural probe“ nennt.
Sinn und Zweck dieser Methodik ist es, mehr über den kulturellen Hintergrund des Nutzers zu erfahren. Sein alltägliches Leben, seine Eigenarten, seine Bedürfnisse und Wünsche als auch sein normales Verhalten. All diese Informationen helfen einem ein präziseres Bild vom Nutzer zu bekommen um viel genauer und zielführender Lösungen zu entwickeln.
Nach dem theoretischen Teil ging es dann in die Praxis. Wir bekamen zwei Personas gestellt und hatten als erste Aufgabe eine Scenario-Map für die von uns gewählte Persona zu erstellen.
Wir entschieden uns für Sarah.
Nach dem wir eine Scenario-Map für eine Persona unserer Wahl erstellt haben (in unserem Falle Sarah), konnten wir uns gut genug in sie hineinversetzen und gingen auf die Lösungssuche.
Mit Hilfe von „HMW“-Fragen versuchten wir gezielt die Frage zu stellen die Sarah die ganze Zeit bewegt, berührt und zum nachdenken bringt. Letztendlich fragt sie sich jeden Abend wenn sie mit ihren Mädels unterwegs ist nur das eine. Und das war unsere Mission:
Dar wir bereits gute Erfahrung mit dem Brainwriting gesammelt hatten, ging es auch hier wieder damit los. Wir schufen einen so großen Pool an Ideen und kochten vor Kreativität, dass wir genug Material hatten um so uns fokussieren zu können.
Nach üppiger Abwägung, Sortierung und ständigem Vergleichen konkretisierte sich unsere Idee. Wir brauchen etwas das Sarah motiviert, herausfordert aber auch absichert. Sie soll diejenige bleiben die immer die Nummer 1 ist wenn es um Parties geht, gleichzeitig soll ich sich aber auch darum bemühen.
Es soll so einfach und subtil wie möglich sein, ihre Abendplanung zu kommunizieren und zugleich während des Abends die Stimmung ihrer Gruppe zu erfassen. So dass sie schnell eingreifen kann sobald etwas nicht mehr nach ihrer gewünschten Vorstellung läuft.
Soweit zur Idee, war es nun Zeit diese anfassbar zu machen. Ein Prototyp musste her.
Die Idee stand, doch wie wird sie transportiert? Warum gerade so?
Wir entschieden uns für ein vorerst separates Device, was am Handgelenk getragen wird. Es soll modisches Accessoire sein, so dass es rund um die Uhr getragen werden kann, damit wir quantitativ mehr Daten bekommen.
Fail early, fail often. Gleiches galt auch für uns. Mit einem Papierprotoypen in der Hand und einer guten Story im Gepäck, begann unser erstes User-Testing mit Feedback.
Wir bekamen viel positives Feedback und einige gute Punkte die uns zum Nachdenken anregten.
Unter anderem: Was ist das Geschäftsmodell, und wenn es eines gibt, ist es Gift für die Idee? Muss es zwingend ein weiteres Device sein?