In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In dieser Doku, fasse ich alle kleineren Arbeiten zusammen, die ich im laufe des Kurses White Nature, im Sommersemester '25, bei Alexandra Martini und Jörg Misch, erarbeitet habe. Das große Gruppenprojekt wird dann in einer eigenen Doku zusammengefasst.
Die erste Recherche für diesen Kurs bestand darin Fotografien von verschiedenen Strukturen und Vorgängen anzufertigen:
a) 3 Beobachtungen vergangener Prozesse, die sich in Oberflächen und Materialstrukturen (zum Beispiel absichtlich oder zufällig, kraftvoll oder sanft, über einen kurzen oder längeren Zeitraum) eingeschrieben haben.
b) 1 zeitliche Abfolge eines (natürlichen) Veränderungsprozesses (z. B. wachsen, schmelzen, schrumpfen)
in 3 dokumentarischen Bildern.
c) 3 Beispiele für Gebäude, Fassaden, Räume, Installationen, Möbel, alltägliche Objekte aus Ihrer Umgebung, Grafiken, die natürliche Strukturen abstrahieren.
Eine der ersten Aufgaben bestand darin, einen Stein abzuformen.
Das bedeutete, mithilfe von Gips eine Negativform des Steins herzustellen, um anschließend ein Positiv daraus zu gießen.
Dabei mussten wir einige Aspekte beachten – zum Beispiel die Formschrägen des Steins. Je nach Oberflächenbeschaffenheit musste die Negativform aus mehreren Teilen bestehen, die später zusammengesetzt wurden, um das Positiv zu erstellen.
Gerade bei der Abformung von Objekten ist das entscheidend: Wenn der Winkel größer als 90 Grad ist, lässt sich das Original nicht ohne Beschädigung aus der Negativform entnehmen – und man muss von vorn beginnen. Dasselbe gilt für das gegossene Positiv: Auch dieses lässt sich dann nicht unbeschädigt entformen.
Glücklicherweise musste ich bei meinem Stein nur zwei Teile für die Negativform anfertigen.
Für mich war die Arbeit mit Gips relativ neu, machte mir aber von Anfang an großen Spaß. Trotzdem brauchte ich insgesamt drei Versuche, um den Stein vollständig abzuformen.
Das lag unter anderem daran, dass ich nicht genügend Trennmittel auf die Negativform aufgetragen hatte, sodass sich das Positiv anschließend nur schwer entnehmen ließ.
Auf diesem Bild sind die beiden Halbschalen meiner Negativform zu sehen, zwei misslungene Versuche, den Stein abzuformen (in Weiß), sowie ganz rechts das Original des Steins (in Braun/Beige).
Ganz links ist außerdem ein zusätzlicher Ring erkennbar. Dieser wurde auf eine der beiden Negativformen aufgesetzt und diente dem Schlickerguss. Dieser Arbeitsschritt ist in meiner Dokumentation nicht enthalten, da mir keine Fotografie des Prozesses vorliegt und eine schriftliche Beschreibung ohne Bildmaterial für mich wenig Sinn ergibt.
Die Volumenmodifikation hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Die Aufgabe bestand darin, zunächst einen geometrischen Körper aus Ton zu formen, diesen anschließend auseinanderzuschneiden und neu zusammenzusetzen – allerdings ohne Material zu verlieren.
Ziel war es, ein spannendes Objekt zu gestalten, das das gesamte Volumen des ursprünglichen Körpers beibehält. Die finale Skulptur sollte aus Gips bestehen und die Maße 20 × 20 cm haben.
Als Vorlage arbeiteten wir mit Ton und erstellten zahlreiche kleinere Skulpturen. Aus diesen wurde schließlich eine ausgewählt, die in Gips abgeformt werden sollte.
Anfangs tat ich mir sehr schwer damit, eine Skulptur zu entwerfen, die interessant aussieht, aber gleichzeitig nicht zu kompliziert ist, um sie aus Gips abzuformen. Da ich wusste, dass diese Aufgabe nur eine von mehreren war, die wir zusätzlich zu unserem großen Gruppenprojekt bearbeiten sollten, wollte ich es mir nicht unnötig schwer machen.
Deshalb entschied ich mich, keine der folgenden Skulpturen umzusetzen:
Da ich unter Zeitdruck stand und nur noch wenig Gelegenheit hatte, weitere Skulpturen aus Ton zu formen, zeichnete ich kurzerhand einen Würfel – also einen einfachen geometrischen Körper – und versuchte mir vorzustellen, wie ich ihn auseinander- und wieder zusammensetzen könnte. Diese Überlegung funktionierte sowohl auf dem Papier als auch gedanklich ziemlich gut, weshalb ich mich schließlich dazu entschied, genau diese Modifikation umzusetzen:
Nun musste ich mir überlegen, wie ich die einzelnen Formen gießen konnte.
Mir war klar, dass ich dafür eine Holzkiste mit den Maßen 20 × 20 cm bauen musste.
Ein weiteres Problem bestand darin, dass beim Zersägen von Gips ein relativ großer Materialverlust entsteht – genau das galt es jedoch zu vermeiden. Also musste ich einen Weg finden, alle Einzelteile direkt zu gießen, um sie anschließend zusammensetzen zu können.
Bei der Planung bekam ich viel Unterstützung von Jörg. Da ich etwas Zeitdruck hatte, wollte ich so schnell wie möglich eine praktikable Lösung finden – und Jörgs Erfahrung war dabei eine große Hilfe.
Um mir die aufwendige Arbeit zu ersparen, mehrere Negativformen bauen zu müssen, entschied ich mich dafür, lediglich eine 20 × 20 cm große Holzkiste mit abnehmbaren Wänden zu bauen. So konnte ich die Form nachträglich entnehmen, ohne auf Formschrägen achten zu müssen. Fixiert wurde die Kiste mithilfe von Schraubzwingen.
Laut meiner Skizze war das erste Stück, das vom Würfel abgetrennt wurde, ein Keil. Jörg hatte daraufhin die Idee, die einzelnen Stücke – bis Schritt vier in meiner Skizze – nacheinander direkt in derselben Form zu gießen und zwischen jedes Element Trennmittel aufzutragen. Um die nötige Schräge zu erzeugen, legten wir einfach etwas unter die Holzkiste, wodurch beim Eingießen automatisch eine geneigte Fläche entstand.
Die ersten zwei von vier Schichten habe ich nacheinander gegossen. Danach ließ ich die Form eine Woche ruhen, bevor ich die nächsten beiden Schichten gießen wollte.
Durch die Restfeuchtigkeit im Gips und das unbehandelte Holz der Kiste bildete sich leider Schimmel. Diesen konnte ich jedoch problemlos abkratzen.
Nachdem alle vier Teile gegossen waren, entnahm ich sie und entfernte den Schimmel.
Der nächste Schritt bestand darin, die beiden inneren Stücke (siehe Bild: die vier Ecken) gemäß Schritt 5 meiner Skizze zu zersägen.
Da ich durch das Sägen Material verlor, entschied ich mich, jeweils ein Stück der mittleren Teile wieder zurück in die Form zu legen, es an den vorher angesägten Stellen erneut mit Gips aufzufüllen und so ein eigenes Teilstück zu gießen. Auf diese Weise verlor ich kein Material und erhielt mehrere Teilstücke, die perfekt zusammenpassten.
Von diesem Schritt habe ich leider keine Fotos gemacht.
Letztendlich habe ich alle Teile der Skulptur zusammengesetzt. Dafür raute ich die Klebeseiten an und legte die Stücke zuvor in Wasser ein, damit der Gips nicht sofort die Feuchtigkeit des Klebers – ebenfalls Gips – aufnimmt und dadurch die Klebewirkung nachlässt.
Um die Skulptur optisch zu verbessern, habe ich die Oberfläche anschließend geschliffen und die Fugen zwischen den einzelnen Elementen versiegelt.
Der Kurs hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet. Ich habe mich bewusst für die PD-Kurse und gegen die KD-Kurse entschieden, weil ich etwas vom Bildschirm wegkommen und mehr handwerklich arbeiten wollte. Genau das habe ich in diesem Kurs auch bekommen.
Das Medium Gips, mit dem ich vorher nur wenig Berührungspunkte hatte, hat mich dabei richtig begeistert.
Ich hatte großen Spaß daran, viel Zeit in der Werkstatt zu verbringen, zu experimentieren und Neues auszuprobieren.
Jörg war immer da und hat geholfen, wo er konnte – dafür bin ich ihm wirklich dankbar.
Mein Gruppenprojekt mit Vincenz und Jan war meiner Meinung nach ebenfalls ein voller Erfolg. Dazu aber mehr in der Dokumentation.