In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Nach dem Sturz – Eine visuelle Auseinandersetzung mit Freiheit, Verlust und innerem Chaos
Mein Studium begann im Oktober 2024. Alles verlief zunächst normal – bis Ende November, Anfang Dezember, als ein historischer und lebensverändernder Moment eintrat: Der Sturz des Assad-Regimes.
Dies war kein gewöhnliches Ereignis. Es war der Moment, auf den viele von uns ein Leben lang gehofft, gebetet und gekämpft hatten. Doch der Preis dafür war hoch – zu hoch. Es hat unser Leben verändert, geprägt – und für viele hat es das Leben gekostet.
Nach dem Sturz war ich überwältigt von widersprüchlichen, intensiven Gefühlen: Freude, Angst, Leere, Hoffnung, Trauer – alles gleichzeitig.
Wie kann man das Gefühl beschreiben, wenn man den Sieg erlebt – aber nicht weiß, ob man sich freuen darf, weil ein Vater, wie so viele andere, immer noch verschwunden ist?
Diese Gefühle konnte ich nicht in Worte fassen. Deshalb habe ich mich entschieden, sie visuell zu verarbeiten, nicht durch eine geplante Gestaltung, sondern indem ich meine Emotionen die Richtung bestimmen ließ.
Ich habe bewusst auf einen klassischen Gestaltungsprozess verzichtet. Es ging nicht um Technik, Stil oder Konzept – sondern um das Zulassen innerer Bilder. Ich habe meine Emotionen sprechen lassen und versucht, sie visuell umzusetzen – roh, ehrlich, fragmentarisch.
Das Ergebnis sind sechs Bilder, die mit Text und grafischen Elementen meine inneren Zustände aus dieser Zeit widerspiegeln.
Jedes Bild steht für einen bestimmten Aspekt meiner Erfahrung – sei es Hoffnung, Angst, Verlust, oder das quälende Gefühl, dass selbst der Sieg unvollständig bleibt, solange die Verschwundenen nicht zurückkehren.
Dieses Projekt war keine kreative Übung, sondern ein notwendiger Ausdruck. Es war eine Art Überleben, Verarbeiten, Erinnern.