In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Open Source MIDI Controller, entstanden im Kurs Musical Interfaces bei Stefan Hermann
Virtuelle Glockenspiele, virtuelle Oboen, Panflöten – jedes erdenkliche analoge Instrument ist inzwischen digitalisiert worden. Fein säuberlich wird Note für Note mit hunderten von Anschlagstärken eingespielt und aufgenommen – ein digitals Abbild. Hat man ein wertiges MIDI-Keyboard und das digitale Abbild eines Flügels, so kommt man schon annähernd in den Genuss des ursprünglichen Spielgefühls. Die Abbilder von analogen Synthesizern lassen sich auch prima auf dem MIDI-Keyboard spielen. Ist das Eingabe-Prinzip des Instruments jedoch ein anderes wird es schwer. Eine E-Gitarre mit Tasten spielen? Nicht leicht. Eine Harfe? Geht auch nicht. Wir sind an einem Wendepunkt angekommen, die Klangerzeuger sind da, die Qualität ist auch gut, an der Eingabe mangelt es. Es muss mehr spezialisierte Interfaces geben, die nicht versuchen jedes Instrument spielbar zu machen sondern nur eine bestimmte Instrumentengattung. Wir müssen versuchen das analoge Spielgefühl in die digitale Welt zu überführen, noch haben wir es nicht geschafft. Genau das haben wir uns zum Ziel genommen – ein optimales Interface zum Trommeln. Es sollte stabil sein, damit es auch feste Schläge aushält, sollte die Technik vergessen lassen. Ähnlich wie bei einer Dschembe sollte es Bereiche geben die verschieden klingen – die Mitte z.B. bassig und dumpf, der äußere Bereich hell. Es sollte einen weichen Übergang zwischen den Zonen geben, wie es bei einer echten Trommel auch ist. Ein gutes musikalisches Interface übersetzt die eigene Bewegung in Klang, lässt einen das Interface vergessen.
Wir entschieden uns für eine kuppelartige Grundform, welche an eine Hang erinnert. Wir entschieden uns hier bewusst für die Abweichung von den meisten Trommeln, deren gespanntes Fell eine plane Fläche erzeugt, da wir das Spielgefühl auf einer Wölbung angenehmer fanden.
Zur Abhanme des Signals verwenden wir neun drucksensitive Sensoren, welche gleichmäßig auf der aktiven Fläche verteilt sind. Die Signale werden von einem Teensy 2.0 Board verarbeitet und als MIDI-Signal weitergeleitet. Am Computer werden sie dann, z.B. in Ableton Live, zum spielen virtueller Instrumente verwendet.
Zur Steuerung von Effekten bauten wir eine Druck-Sensitive Fläche ein. Sie verhält sich ähnlich wie die Oberfläche eines Smartphones, man kann einen Fingerdruck also verorten und somit z.B. wie wir als Fader nutzen. Da die kapazitive Fläche ohne mechanische Bauteile auskommt, ist es möglich die Fläche per Software zu unterteilen, also aus dem einem mehrere Fader zu machen. Braucht man noch einen Button so geht auch dies. Man könnte sich also ein individuelles Layout zusammen bauen.
Um das Spielgefühl weiter zu verbessern, experimentierten wir mit verschiedenen Materialien und versuchten etwas zu finden, was nicht zu hart ist und etwas nach gibt beim Schlagen, sowie es auch das Fell einer Trommel tut. Silikon schien hier perfekt zu sein. Wir fertigten also eine Art »Mütze« an, um sie über die Sensoren zu streifen. Zur optischen Aufwertung verwendeten wir eine Damenstrumpfhose.
Die klare Trennung von Mütze und Controller bietet den Vorteil, dass man nur mit sehr wenig Aufwand das Spielgefühl der DomeDrum grundlegend verändern kann, indem man einfach eine andere Mütze verwendet. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt – Gelfüllung, Mehlfüllung? Was sich gut anfühlt wird benutzt.
Wir haben mit der DomeDrum ein Interface geschaffen, welches das spielen trommelartiger virtueller Instrumente echter macht. Die DomeDrum hält härtere Schläge aus und kommt schon sehr Nahe an das analoge Spielgefühl heran.
Da wir sehr von freiem Wissen im Netz profitieren und auch etwas zurück geben wollen, haben wir alle nötigen Materialien unter einer Creative Commons Lizens veröffentlicht. Jeder ist eingeladen sich die Fräs-Datei runter zu laden und zu fräsen, sich ein Teensy-Board mit der nötigen Hardware zu bestellen und die Sensoren, wie in unsere Fritzing-Datei zu verkabeln. Wir hoffen auf Einreichungen von Verbesserungen. DIT – Do it together!