In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
VIELE SCHÜLER*INNEN LESEN SCHLECHT. VIELE SCHREIBEN SCHLECHT. EINIGE KÖNNEN WEDER DAS EINE NOCH DAS ANDERE GUT – UND DIE MEISTEN TUN ES NICHT GERNE, AUßER ES WIRD VON IHNEN VERLANGT.
Während meiner Arbeit an einer integrierten Sekundarschule fiel mir auf, wie schwierig Lesen und Schreiben für Schüler:innen im Alter von 11 bis 13 Jahren ist. Doch das Problem geht weit über diese Altersgruppe hinaus: Auch im Alltag, an der Universität oder im Berufsleben begegnet mir immer wieder, dass Lesen und Schreiben für viele keine selbstverständlichen oder leicht zugänglichen Kompetenzen sind. Dies kann ich persönlich nachvollziehen – beim Sprechen habe ich keine Probleme, doch beim Schreiben merke ich oft meine eigenen Schwächen. Daraus ergibt sich die zentrale Frage: Woher kommt das?
In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Bewegungsabläufe sich verändern, frage ich mich, ob traditionelle Lernmethoden noch zeitgemäß sind und den aktuellen Bedürfnissen von Kindern gerecht werden. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass eine Kombination aus Sprache und Bewegung den Lernprozess positiv beeinflussen kann. Aus entwicklungspsychologischer Sicht spielen Körpererfahrungen eine wichtige Rolle bei der Identitätsbildung, während die Neuropsychologie betont, dass Wahrnehmung in Verbindung mit Bewegung grundlegende Voraussetzungen für spätere Lernprozesse schafft.
Lernt man durch (taktile) Reize besser? Dies ist die zentrale These, die ich in meiner Masterarbeit untersuchen möchte. Ziel ist es, ein neues Lernmedium zu konzipieren und zu gestalten, das motorische Fähigkeiten aktiv in den Lernprozess integriert und die Lese- und Schreibkompetenzen von Schüler:innen im Elementarbereich gezielt stärkt.
MANY STUDENTS STRUGGLE WITH READING. MANY STRUGGLE WITH WRITING. SOME STRUGGLE WITH BOTH – AND MOST DO NOT ENJOY EITHER UNLESS REQUIRED TO DO SO.
While working at an integrated secondary school, I noticed how challenging reading and writing were for students aged 11 to 13. However, this issue goes far beyond this age group: in everyday life, at university, or in professional environments, I repeatedly encounter people for whom reading and writing are neither natural nor easily accessible skills. I can personally relate to this—while I have no trouble speaking, I often notice my own shortcomings when it comes to writing. This leads to the central question: Where does this difficulty come from?
In an increasingly digitalized world where physical activities are changing, I wonder whether traditional learning methods are still relevant and meet the current needs of children. Numerous studies suggest that combining language and movement can positively influence the learning process. From a developmental psychology perspective, bodily experiences play a crucial role in identity formation, while neuropsychology emphasizes that perception combined with movement forms a fundamental basis for later learning processes.
Do tactile stimuli enhance learning? This is the central hypothesis I aim to explore in my master’s thesis. The goal is to design and develop a new learning medium that actively incorporates motor skills into the learning process and specifically strengthens the reading and writing skills of students in early education.
• Deuten die aktuellen Lernrückstände von Schüler*innen im Bereich Lesen- und Schreibenlernen darauf hin, dass Lehrpläne nicht genügend Raum für die individuelle Förderung bieten, um den unterschiedlichen Lernniveaus gerecht zu werden?
• Wird kreatives Denken unbewusst unterdrückt, da die Fähigkeit Ideen frei zu entfalten durch einen strukturierten und auf analytisches Denken ausgelegten Unterricht gehemmt wird?
• Beeinflusst der Einsatz von Bewegung die Motivation und das Engagement von Kindern beim Lernen?
• Sind Lerntypunterstützte Übungen im Breich Lesen- und Schreibenlernen ein möglicher Vorteil für Schüler*innen?
Die Arbeit besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden die theoretischen Grundlagen dargelegt und die Ergebnisse einer quantitativen Studie vorgestellt, die sich mit der Frage beschäftigt, wie Lehrkräfte und Pädagog*innen ihre Klassen und das deutsche Schulsystem wahrnehmen, welche Methoden sie im Lesen- und Schreibenlernen einsetzen und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Der zweite Teil bildet den Anhang und präsentiert meine Antwort auf eine festgestellte Lücke: Ein Lernmedium bzw. Lernspiel für Vor- und Grundschülerinnen. Hier wird ein Teil der Entstehung des Prototyps Schritt für Schritt mit Bildern dokumentiert – von den ersten Konzepten bis hin zur Gestaltung der einzelnen Elemente des Spiels.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass Lesen- und Schreibenlernen durch die Verbindung von Sprache und Bewegung nachhaltig unterstützt wird, ist das Ziel des Lernspiels motorische, kognitive und kreative Fähigkeiten gleichermaßen zu fördern und Kindern den Zugang zur Schrift spielerisch zu erleichtern.
Mit einem Spielbrett das gleichzeitig als Aufbewahrungslösung fungiert, flexiblen Buchstabenfragmenten um Schriftbild zu begreifen und Lautkarten, die die Buchstaben akustisch erfahrbar machen, soll mein Lernspiel eine ganzheitliche Erfahrung rund um die Buchstaben erschaffen.
Aber es soll nicht dabei bleiben. Um dem Bedürfnis der Lehrer*innen und Pädagog*innen nach mehr Gestaltungsfreiheit nachzugehen beginnt das Spiel mit drei vorgegebenen Spielvarianten und bleibt danach bewusst offen und erweiterbar. Sodass die Lehrenden eigene Spielregeln und Ideen hinzufügen und erweitern können. Dadurch wird das Lernspiel nicht nur zu einem flexiblen Werkzeug, sondern auch zu einer individuellen Unterstützung, die sich an die Bedürfnisse der jeweiligen Lerngruppe anpassen lässt.
Bei der Produktauswahl habe ich besonderes Augenmerk auf kindgerechte Materialien und Formen gelegt. Alle Elemente sollten sowohl intuitiv als auch vielseitig einsetzbar sein. Ich entschied mich für Stoff und Schaum. Diese Materialien sollten Geborgenheit, Flexibilität und einen weichen Charakter vermitteln. Eigenschaften die meiner Meinung nach Kinder in ihrem Lernprozess begleiten und unterstützen sollten.
• Buchstabenfragmente
• Spieldecke/Aufbewahrung
• Farbwürfel und Sanduhr
• Lautkarten
• EKNADEG Mini (eine kleinere Version des Spiels, die aus 32 Lautkarten und 68 kleinen Buchstabenfragmenten besteht)
Willkommen in der Welt des EKNADEG!
Liebe Lehrkräfte und Pädagog*innen, herzlich willkommen zu einem Spiel, das Lernen und Kreativität vereint. EKNADEG wurde entwickelt, um die Liebe zu Buchstaben zu wecken und die Neugier auf Sprache spielerisch zu fördern. Ziel ist es, mit Fantasie und Freude das Lernen zu gestalten und den Kindern eine Welt zu eröffnen, in der sie mit allen Sinnen lernen können. Machen Sie dieses Spiel zu Ihrem eigenen, erweitern Sie es nach Ihren Vorstellungen und lassen Sie die Kinder ihre ganz eigene Reise durch die Welt der Buchstaben erleben!
Spiel I – Buchstabenreise
Der Spielleiter zieht oder würfelt eine Lautkarte, z.B. „A wie Affe“. Zuerst wird die Karte mit den Kindern besprochen und von allen Seiten analysiert. Anschließend fordert der Spielleiter die Kinder auf, den Buchstaben mit den Buchstabenfragmenten zu legen. Danach wird die Aussprache geübt – mit Hilfe der Lautkarten wird der Buchstabe klanglich verknüpft. Weitere mögliche Übungen könnten das Singen, Tanzen oder Formen des Buchstabens mit dem Körper sein, einzeln oder gemeinsam mit anderen Kindern. Die Übung kann beliebig oft wiederholt werden, um ein Gefühl für den Buchstaben und seinen Laut zu entwickeln.
Lernvorteil: Durch die wiederholte Beschäftigung mit dem Buchstaben wird das Gelernte verankert. Multisensorisches Lernen – Hören, Sprechen, Sehen und Bewegen – stärkt das Verständnis und verknüpft das Gelernte mit positiven Emotionen.
EKNADEG Mini-Variante: Kinder ziehen eine Lautkarte. Anschließend formen sie den gezogenen Buchstaben mit den kleinen Buchstabenfragmenten auf ihrem Tisch. Sie können auch Formen legen, die sie mit dem Buchstaben oder der Abbildung auf der Karte verbinden. Sollte nicht genügend Platz für die große Ausführung des Spiels sein Kann die Gruppe das Spiel auch mit dem Mini EKNADEG z.B. an einem Tisch spielen.
Spiel II – Buchstabenjagd
Alle Karten werden auf dem Boden oder dem Tisch ausgelegt. Der Spielleiter fragt die Kinder, z.B.: „Wer weiß, wie ein ‚A‘ aussieht?“ Die Kinder suchen nach der passenden Karte und finden das „A“. Nun werden sie gebeten, so viele verschiedene „A“-Formen wie möglich zu legen. Um das Spiel spannender zu machen, kann die Sanduhr verwendet werden, um die Zeit zu begrenzen. Diese Übung kann beliebig oft wiederholt werden und auch verschiedene Buchstaben von unterschiedlichen Gruppen gestaltet werden.
Lernvorteil: Dieses Spiel fördert das Verständnis für die Form und Struktur des Buchstabens. Durch die wiederholte Gestaltung entwickeln Kinder ein Gefühl für Variationen und stärken ihre visuelle und taktile Wahrnehmung.
EKNADEG Mini-Variante: Der Spielleiter fragt die Kinder nach einem Buchstaben zu suchen oder die Kinder suchen sich selbst einen aus. Anschließend formen sie ebenfalls so viele verschiedene „Buchstabenformen“ wie sie finden können. Das wiederholte Betrachten und Bauen vertieft die Auseinandersetzung mit dem Buchstaben. Sollte nicht genügend Platz für die große Ausführung des Spiels sein, kann die Gruppe das Spiel auch mit dem Mini EKNADEG z.B. an einem Tisch spielen.
Spiel III – Blitzbuchstaben
Die Kinder erhalten die Aufgabe, ein „A“ zu formen, bevor die Sanduhr abläuft. Anschließend sollen sie ein „A“ mit Gegenständen aus ihrer Umgebung gestalten. Der nächste Schritt ist das Erstellen einer Liste mit allen Wörtern, die ihnen mit „A“ einfallen. Dieses Spiel kann beliebig oft wiederholt werden und verschiedene Gruppen können unter Zeitdruck gegeneinander antreten. Das Spiel fördert neben dem Verständnis für Buchstaben auch die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. Am Ende entsteht eine Wortliste die Buchstaben mit Wörtern verknüpft.
Lernvorteil: Das zeitbasierte Spiel fördert Konzentration, Kreativität, Kommunikation und Schnelligkeit. Kinder werden herausgefordert, spontan zu agieren und das Gelernte auf kreative Weise anzuwenden.
EKNADEG Mini-Variante: Mit dem Mini-Kit können Kinder ebenfalls versuchen, gezogene Buchstaben vor Ablauf der Zeit zu formen. Sie können auch Objekte aus ihrer Umgebung verwenden und eine eigene Wortliste mit passenden Wörtern erstellen. Sollte nicht genügend Platz für die große Ausführung des Spiels sein, kann die Gruppe das Spiel auch mit dem Mini EKNADEG z.B. an einem Tisch spielen.