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Liebesschutzgebiete Doku

In den Projektwochen haben wir uns mit dem Thema Liebe, den verschiedenen Arten und Effekten auseinander gesetzt und Kiezbezogen (Schillerkiez) überlegt, wie wir diese Formen schützen und bereichern können. Diese Überlegungen wurden visualisiert und im Schillerkiez verteilt, und damit verschiedene Liebesschutzgebiete eröffnet.

Meine Form der Liebe: Selbstliebe

Selbstliebe ist die Annahme, Wertschätzung und Fürsorge für sich selbst. Sie bedeutet, sich so zu akzeptieren, wie man ist, mit all seinen Stärken, Schwächen, Fehlern und Erfolgen. Selbstliebe umfasst verschiedene Aspekte:

- Selbstakzeptanz (gute wie schlechte Eigenschaften annehmen)

- Selbstkontakt (sich lesen und erkennen lernen)

- Selbstfürsorge (sich um sich Sorgen, Hilfe annehmen)

Selbstliebe grenzt sich von Egoismus oder Narzissmus ab, da diese Formen eher eine „künstliche“ Form von Selbstliebe darstellen.

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Feldforschung im Schillerkiez

Das erste was deutlich wurde, beim scouten durch den Kiez; es gibt bereits sehr viele Liebesschutzgebiete, beispielsweise die Initiative „Rut“ oder die „Schilleria“. Es gibt einige Orte, die sich als Treffpunkt für Freund*innen und Familie eignen, usw. Mir ist aufgefallen, dass es sehr wenige Orte gibt, wo man sich zurückziehen oder für sich sein kann. Ich habe mit Alex darüber nachgdacht, wo man Nischen, Kabinen oder Räume für Einzelpersonen schaffen könnte, um Rückzugsräume zu schaffen. Was mir ebenfalls aufgefallen ist, ist der „zu-Verschenken-Zaun“, der rege von der Nachbarschaft genutzt wird. Auch ein Ort der Selbstliebe, fand ich, sich die Zeit zu nehmen, die Sachen zu durchstöbern und zu schauen, was brauche ich - Auch im übertragenen Sinne. Wie wäre es, wenn nicht nur alte Bücher und Klamotten zu verschenken herumständen sondern auch andere Dinge, auf die wir angewiesen sind? Ein offenes Ohr, eine Umarmung, eine helfende Hand? Überall im Kiez hängen leere Kaugummiautomaten, die uns diesen Dingen vielleicht etwas näher bringen könnten: Als Lovebox für Menschen, die vielleicht niemanden haben oder nur anonym in Kontakt treten möchten. Die Box hat zwei Fächer, eines für Fragen, eines für Antworten. Du nimmst dir eine Frage, schreibst eine Antwort dazu und wirfst es in die Antwortbox. Wenn du magst kannst du auch nur eine Frage stellen und sie in die entsprechende Kiste werfen. So könnten Menschen miteinander kommunizieren, ohne jemanden direkt ansprechen zu müssen, weil sie es sich vielleicht nicht trauen o. ä. Alles in allem gab es sehr viele Potenziale im Schillerkiez zu entdecken und auch wenn ich Selbstliebe zu beginn für schwieriger hielt, zuletzt haben wir soviele Ideen gesammelt um Selbstliebe schützen zu können.

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Die Plakate

1. Idee meines ersten Plakats war eine eingezeichnete Heimwegroute für FLINTA* Personen, die bewirkt, dass sich mehr Menschen in bestimmten Straßen sammeln. Dies sorgt dafür, dass sich Menschen auf dem nächtlichen Heimweg sicherer fühlen. Dafür habe ich eine Route gewählt, wo viel Gastronomie stattfindet, dadurch sind die Straßen sowieso schonmal belebter. Die Cafes, Bars, etc. dienen außerdem als gekennzeichnete Notinseln, wo im Ernstfall Hilfe geholt werden kann. Durch das Projekt entsteht eine sicher, solidarische Atmosphäre im Kiez. Die Idee kam mir, weil ich oft darüber nachgedacht habe, wie ich meinen eigenen Heimweg erleichtern kann und mir meine immer so gelegt Route habe, wo am ehesten noch Menschen unterwegs sind.
Ich habe mich für ein klares, übersichtliches Design entschieden, um eine kompakte Vermittlung meiner Ideen zu ermöglichen. Der Schriftzug „Liebesschutzgebiet“ ist auf gelbem Background und assoziiert Optimismus und Freundlichkeit. Die Hierarchie der Schriftgrößen sorgt dafür, dass wichtige Informationen sofort ins Auge fallen. Große Headlines in der freundlichen und modernen Schrift „Gilbert“ lenken die Aufmerksamkeit, während der ausführlichere Text in einer Serifenschrift gehalten ist, um die Lesbarkeit zu erleichtern. Die Illustration deutet eine Karte an und lockert das ansonsten sehr sterile Design etwas auf.

2. Das zweite Plakat ist aus der Illustration heraus entstanden. Zuerst wollte ich die Idee mit dem Kaugummiautomat als Letterbox erklären und gestalten, dabei ist die Illustration entstanden. Da das Plakat aber viele Unsicherheiten/Unklarheiten aufgeworfen hat, habe ich mich nach Myriels Empfehlung dazu entschieden, ein Plakat allegemein zum Thema Selbstliebe zu machen. Hier war das Ziel, zum nachdenken anzuregen, darüber, was eigentlich alles möglich ist und was fehlt zur Selbstliebe im Schillerkiez.
Designspezifisch habe ich oben schon einiges erklärt, hier gilt zu ergänzen, dass ich mich für eine Frage als Headline entschieden habe, um zum weiterlesen anzuregen und die Illustration das Gefühl Selbstliebe vermittelt. Ich habe diese im negativ angefertigt, um automatisch einen Frame drum herum zu haben. Außerdem wirkt so das Plakat/die Illu nochmal stärker, durch die Kontraste.

Alles in allem bin ich zufrieden mit den Plakaten, ich habe nur gemerkt, wenn ich mir zu sehr reinreden lasse und Dinge tue, von denen ich selbst nicht überzeugt bin, ist das nonsense. Außerdem wirken beide Plakate sehr kahl und ich denke irgendetwas fehlt vielleicht, aber was, da bin ich noch nicht drauf gekommen.

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Reflexion Zukunftsspaziergang

Der Zukunftspaziergang war eine sehr schöne Methode, das Projekt ausklingen zu lassen. Es war schön, die eigenen Arbeiten im öffentlichen Raum zu sehen, wenn auch nur kurz, und diese nicht auf der Festplatte einstauben zu lassen. Mir fiel der „Zukunftssprech“ recht schwer, bei meiner ersten Präsi habe ich mich dagegen entschieden, weil ich mich damit nicht wohl gefühlt habe und sowieso sehr aufgregt war, beim zweiten ging es dann flüssiger. Das stehen und warten zwischendurch war etwas anstrengend und ich denke wir hätten es etwas besser organisieren können.

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Was ich mitnehme?

Ich nehme aufjeden Fall Methoden aus dem Prozess mit, beispielsweise das „Und dann..“-Spiel und die Knickzettel Idee, wo alle ihre Einfälle ergänzen. Grundsätzlich ist mir durch den Kurs wieder aufgefallen, wie viele kleine Dinge man tun kann, um dafür zu sorgen, dass es sich und anderen Menschen im Kiez besser geht. Auch das Beobachten von Umgebungen und die Überlegung, was hier alles sein könnte, war sehr inspirierend und beflügelt und einen tollen Effekt auf die Kreativität aber auch die Motivation und das Selbstbewusstsein. Viele der inhaltlichen Facts kannte ich tatsächlich schon, da ich viel zum Thema gelesen hatte.
Was die Gestaltung angeht, fand ich die Rückmeldung zu typografischen Fehlern und besserer Lesbarkeit sehr hilfreich, und werde folgende Woche im Typokurs viele Einzelheiten erfahren. Außerdem hat mir das digitale Illustrieren sehr gefallen und den Prozess sehr vereinfacht. Als ich kleine Sterne auf die Karten-Illustration gesetzt habe, ist mir aufgefallen, wie sehr ein kleines Bild/Symbol die Wirkung des Gesamten beeinflussen kann, und auch das ist nochmal im Zusammenspiel mit anderen Gestaltelementen auf dem Plakat bedingt. Grundsätzlich ist mir aufgefallen, dass mir die Entwürfe in diesem Jahr etwas leichter von der Hand gingen als im letzten Jahr in den Projektwochen und zumindest ein wenig Routine entstanden ist.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Perspektiven und Social Skills

Art des Projekts

Keine Angabe

Zugehöriger Workspace

Liebesschutzgebiete

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2024 / 2025