In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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São Paulo: eine Stadt mit ca. 12 Millionen Einwohner*innen, und leider ist der Plan des öffentlichen Nahverkehrs kleiner als der von Berlin.
In meinem Fotoprojekt mit dem Titel TRANSIT. beschäftige ich mich mit dem Thema „menschliche Räume“ in der pulsierenden Metropole São Paulo. Diese Stadt, die für ihren hektischen Alltag bekannt ist, bietet eine Vielzahl von Orten, die das Zusammenspiel von Menschen und urbaner Umgebung eindrucksvoll zeigen. Ich habe Fotografien an vier verschiedenen Orten aufgenommen: der Avenida Paulista (“Paulista-Allee”) bzw. der Aussichtspunkt, ihre Tunnel; der „Passagem Literária da Consolação“; der U-Bahn Station „Pinheiros“ und schließlich einige Bilder aus dem historischen Zentrum von São Paulo.
Durch meine Fotos möchte ich die Beziehung zwischen Menschen und ihren Räumen erforschen und aufzeigen, wie diese Interaktionen das urbane Leben in São Paulo prägen. „TRANSIT.“ ist nicht nur eine visuelle Dokumentation, sondern auch eine Einladung, die Komplexität und Vielfalt menschlicher Erfahrungen in dieser dynamischen Stadt zu reflektieren.
Leider entsprechen meine Fotos nicht der gewünschten Qualität, da ich eine analoge Point-and-Shoot-Kamera, eine Olympus TRIP XB40 AF, verwendet habe und lediglich ein Film mit ISO 100 zur Verfügung stand.
1. Avenida Paulista
Ich habe Fotos von der Avenida Paulista („Paulista-Allee“) und dem Aussichtspunkt ihres Tunnels gemacht, die beide gleichzeitig zeigen. Die Avenida Paulista ist nicht nur das Herz der Finanzwelt, sondern auch ein beliebter Ort für kulturelle Aktivitäten in São Paulo. An Sonntagen wird die Straße für den Autoverkehr gesperrt und verwandelt sich in einen lebendigen Raum für Fußgänger, Straßenkünstler und Aktivitäten wie Yoga und Tanz.
Ein interessanter Fakt ist, dass einige Menschen Slackline im Bereich des Aussichtspunktes der Tunnel der Paulista machen. Diese Nutzung des Raumes trägt zur einzigartigen Atmosphäre der Avenida bei und zeigt, wie die städtischen Räume von den Menschen genutzt werden, um sich zu verbinden und kreativ zu sein.
2. Passagem Literária da Consolação
Die „Passagem Literária“ ist ein unterirdischer Gang, der den Zugang zur anderen Seite der Avenida Paulista erleichtert und gleichzeitig als kultureller Raum dient. In der Nähe der U-Bahnstation Consolação gelegen, ist die Passage mit Graffiti und Kunstwerken gefüllt und enthält einen Buchladen, der gebrauchte Bücher anbietet. Sie bietet eine willkommene Auszeit vom hektischen Stadtleben und lädt dazu ein, in Kunst und Poesie einzutauchen.
Dieser Durchgang verbindet Literatur und Kunst auf einzigartige Weise. Er wurde geschaffen, um das Lesen und den literarischen Austausch zu fördern und umfasst buchbezogene Installationen sowie regelmäßig stattfindende Ausstellungen und Veranstaltungen. Hier können Besuchende innehalten, reflektieren und sich mit der literarischen Kultur auseinandersetzen, während sie die pulsierende Atmosphäre der Stadt hinter sich lassen. Die „Passagem Literária“ zeigt eindrucksvoll, wie städtische Räume Kreativität und intellektuellen Austausch fördern können.
3. Pinheiros U-Bahn Station
Die U-Bahnstation Pinheiros in São Paulo erstreckt sich über drei Ebenen. Dazu gehört ein Zwischengeschoss, das mit dem Ticketbereich verbunden ist, sowie zwei Bahnsteige für die Züge. Besonders bemerkenswert ist die Station aufgrund ihrer tiefen Lage unter der Erde. Insgesamt gibt es sechs Fahrtreppen, die den Zugang zwischen den verschiedenen Ebenen erleichtern und den Passagieren einen bequemen Wechsel zwischen dem Ticketbereich und den Bahnsteigen ermöglichen, da die Station sehr belebt und oft überfüllt ist.
4. Historisches Zentrum São Paulo bzw. Av. São João
Die Avenida São João im historischen Zentrum von São Paulo ist eine Fußgängerzone, die Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen zusammenbringt. Hier begegnen sich Kunst, Kultur und Wirtschaft, doch die soziale Realität ist oft herausfordernd.
Leider gibt es hier viel Armut und zahlreiche Obdachlose, was die Vernachlässigung der Gegend durch die Regierung zeigt. Viele Geschäfte kämpfen ums Überleben, während der Zustand der Straßen verwahrlost ist.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Avenida ein Ort der Begegnung und Vielfalt, der die sozialen Probleme der Stadt widerspiegelt.
In meinem Projekt wollte ich ursprünglich Fotos von den überfüllten Verkehrsmitteln in São Paulo aufnehmen. Leider gelang es mir nicht, dies umzusetzen, denn ich fühlte mich unwohl dabei, Fotos von den Menschen in den vollen Zügen zu machen. Obwohl die Datenschutzbestimmungen in Brasilien weniger streng sind als in Deutschland, kann meine Kamera nur mit Blitz fotografieren, und dieser kann nicht ausgeschalt werden.
Ein wichtiger Aspekt ist die soziale Natur, da die Mehrheit der Menschen, die täglich diese überfüllten Verkehrsmittel nutzen, zur Arbeit pendeln. Die Ungleichheit in Brasilien ist stark ausgeprägt. Aufgrund der unzureichenden Qualität des öffentlichen Nahverkehrs ist São Paulo eine Stadt, in der man stark auf Autos angewiesen ist. Es gibt zwar zahlreiche öffentliche Verkehrsmittel, doch diese sind im Hinblick auf die Größe der Stadt unzureichend, und die Infrastruktur ist verbesserungswürdig. Daher nutzen nur diejenigen, die es dringend benötigen, öffentliche Verkehrsmittel – was für den Großteil der brasilianischen Bevölkerung zutrifft.
In Anbetracht dieser Umstände fühlte ich mich unbehaglich mit meiner Kamera, während ich versuchte, das Alltagsleben der Menschen festzuhalten, die zur Arbeit gehen, um ihre Familien zu ernähren. Dabei ist mir das Bewusstsein für soziale Klassenunterschiede besonders wichtig. Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, diese Menschen und deren Leben zu exotisieren. Zudem fiel ich durch mein Erscheinungsbild auf, was deutlich macht, dass ich aus einer wohlhabenderen Schicht stamme. Daher wollte ich vermeiden, unsensibel zu wirken oder die Armut Brasiliens und das Leben dieser Menschen zu romantisieren.
Daher entschied ich mich schließlich, die Stadt selbst und offenere Räume zu fotografieren. Auch ohne die Menschen, die diese Räume täglich nutzen, konnte die Stadt São Paulo die Thematik der „menschlichen Räume“ und die Verbindung zwischen Verkehr und urbanem Leben ausdrücken.
Übersetzungen:
1. Foto:
„Consolação’s literarischer Durchgang!
Es ist keine U-Bahn... denn es ist kostenlos und bringt dich weiter.“
7. Foto:
“Ich atme Kunst, um das Atmen nicht zu verlieren”
“I breathe art so I don’t lose my breath”