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Lichtblicke

Dokumentation des Kurses »Lichtblicke« bei Prof. Jörg Hundertpfund (SoSe24)

Drei Designsprints und ein Marathon.

Material: »Rest(e)licht«

Als Material wählte ich Reagenzgläser aus und begann mich explorativ mit deren optischer Eigenschaften auseinanderzusetzen.

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Für den ersten Entwurf nutzte ich die spezifischen Eigenschaften der Lichtbrechung. Durch eine Aneinanderreihung der Reagenzgläser lässt sich, obwohl diese klares Glas sind, eine Art Diffusor bauen. Dabei wird das Licht natürlich nicht wirklich diffus, aber durch die Refraktion blendet die Lichtquelle die nicht mehr so stark. Die Linienlampe wird durch die formal identischen Reagenzgläser in neue blattartige Formen aufgelöst.

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Um die allgemeine Form zu testen, wurde für den Prototyp ein Metallgewebe verwendet, an welchem die Gläser mit Kabelbindern befestigt waren. Dadurch ließ sich die Form verändern und anpassen.

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Funktion: »Lichtleiter«

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Leuchten des Alltags werden sorgfältig für ihre Umgebung ausgewählt. Sie sollen schön, harmonisch, und passend sein. Die Proportionen müssen für eine absolut ästhetische Leuchte natürlich stimmen. Doch welche Funktion ergibt sich, wenn man einen bestimmten Aspekt übersteigert?

Die Schwanenhalslampe ermöglicht beispielsweise einen hohen Grad an Flexibilität, um das Leuchtmittel auszurichten. Dadurch kann sie vielseitig eingesetzt und an die Umgebung angepasst werden. Meistens sind solche Lampen jedoch räumlich auf kleinere Flächen wie Arbeitsplätze beschränkt. Eine Weiterentwicklung, die in den Raum hineinwirkt, scheint wie der nächste evolutionäre Schritt.

Diese Weiterentwicklung muss nicht unbedingt harmonisch sein. Der Leuchtwurm kann dabei unscheinbar und flexibel im Raum eingesetzt werden. Er passt sich an jegliche Gegenstände an und bietet flexible Funktionalität. Mit einer Länge von 3,5 Metern windet sich der Leuchtwurm jedoch auch um alles und jeden und stellt dadurch die räumliche Struktur und Ordnung infrage. Nicht jede Leuchte ist vor diesem Parasiten sicher …

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Der Prototyp besteht aus 30m Stahldraht, den ich händisch in eine Spirale mit 3.5m Länge gewickelt habe. Der schwierige Schritt war das Kabel durchzufädeln, da sich der Durchschnitt der Spirale durch Materialabnutzung meiner Aluminium-Vorlage verjüngt hatte.

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Form: »Lichtgestalt«

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Die LED-Technologie bietet eine hohe Flexibiltät an Einsatzmöglichkeiten. Dies hat die Leuchtenindustrie revolutioniert. Von der Formgebung bis hin zu ganz neuen Konzepten der Lichtsteuerung. Doch welche Form wird eigentlich durch eine LED an sich impliziert?

Trotz ihrer Effizienz benötigen leistungsstärkere LEDs Kühlkörper, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Die Wärme ist nicht das lichtgebende Mittel, sondern lediglich ein Beiprodukt, da nicht jegliche elektrische Energie in Licht umgewandelt werden kann. Üblicherweise werden dafür Kühlkörper möglichst unauffällig platziert und gestalterisch eher wenig beachtet. Allerdings bringen sie durch ihre Materialität, Fertigung, und spezifische Formgebung eine eigene Ästhetik mit sich.

Durch die Verwendung von Rippen wird die Kontaktfläche eines möglichst gut wärmeleitfähigen Materials, wie Kupfer, zur Luft vergrößert. Dies maximiert die Konvektion, also den Strömungstransport der Wärme vom Bauteil, über das Material, bis in die Luft.

Die Sichtbarmachung und Betonung dieser sonst verborgenen oder anderweitig unscheinbaren Elemente erhebt sie von der technischen Notwendigkeit zum Gestaltungselement, ohne die Funktionalität und die Grundanforderungen der LEDs zu beeinträchtigen. Dabei wird die normale Ordnung umgekehrt: Das zu kühlende Element wird nach innen versetzt und von der Kühlung umschlossen.

Welche zusätzlichen Eigenschaften bietet diese Form? Bei einer Positionierung der Lichtquelle im Inneren wird das Licht unter Ausnutzung der reflektiven Eigenschaften des Kupfers indirekt gestreut und die LED bleibt größtenteils verborgen. Gleichzeitig werden die spezifischen Formen der Kühlrippen durch die Formung des Lichts hervorgehoben während sie, besonders sichtbar im Schattenwurf, wiederum das Licht stark formen.

Durch moderne Fertigungsmethoden, wie das Wasserstrahlschneiden, kann eine hohe Formenpräzision erreicht werden. Gleichzeitig bleibt die Flexibilität der Form erhalten, generative Variationen sogar als Unikate anzufertigen, da beispielsweise keine Stanzformen benötigt werden.

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Der erste Prototyp bestand aus Graupappe, die mit dem Lasercutter geschnitten und mit Kupfereffektspray lackiert wurde. Als Leuchtmittel kamen kleine LED-Streifen mit mehreren Lichtquellen zum Einsatz.

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Diese Version funktionierte optisch schon überraschend gut, doch wollte ich den letzten Schritt noch gehen und eine Umsetzung in Kupfer schaffen, um auch die technische Idee der Kühlung mit der 10W LED real zu testen. Zusammen mit Fabian Stetzler nahm ich dafür den Wazer Wasserstrahlschneider im Gewerbehof Luckenwalde in Betrieb. Die Arbeit daran und das Schneiden des Kupfers zog sich letztendlich über mehrere Tage und brauchte danach doch noch einiges an Nachbearbeitung. Letztendlich sollten die Rippen und die Basis hartgelötet werden. Dies versuchte ich zusammen mit Dennis Zwehl, doch auch nach insgesamt drei Versuchen haben wir zwar Einiges gelernt, doch funktioniert hat es nicht (vermutlich liegt es an der Legierung der Basisplatte).

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Um ein Zusammenbauen und Verkleben der Leuchte zu ermöglichen, musste ich vorerst alle Teile wieder abschleifen und polieren. Um sie jetzt eher dekorativ fürs Ambiente zu nutzen habe ich ein schwächeres Leuchtmittel eingebaut.

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Kontext: »Schlaglicht«


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Meinen letzten (schnellen) Entwurf verorte ich zwischen Kunstinstallation und Partygestaltung. Es handelt sich dabei um mehrere Projektionsebenen, welche ineinander rotiert und verschnitten sind. Auf sie wird von verschiedenen Winkel projiziert, wodurch verschiedene neue Bilder durch Überlagerung und Verzerrung entstehen, welche wiederum von der relativen Position der Zuschauenden abhängig ist und damit im Gegensatz zu einem normalen Screen individuelle Perspektive und Erfahrungen eröffnet.

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Produktdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuer_in

foto: Prof. Jörg Hundertpfund

Zugehöriger Workspace

Lichtblicke

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2024