In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Kurs Motion Basics 17 ging es um das Erzählen von Geschichten in kurzer Zeit und ganz ohne Worte mit einfachen animierten Mitteln.
Um Geschichten nacherzählen zu können ist es zunächst wichtig zu wissen, wie Geschichten bzw. Heldengeschichten aufgebaut sind. Hierbei haben wir anhand verschiedener Beispiele (Harry Potter, Herr der Ringe etc.) gelernt, was die „Reise des Helden“ beinhaltet und welche Stationen der Hauptcharakter in einer Erzählung durchläuft. Besonders begeistert hat mich hier die Strategie von Ikea, dass selbst ein Möbelhaus sich dieser Erzählstrategie annimmt und den Gang durch das Möbelhaus auch dementsprechend aufgebaut hat.
Um die Reise des Helden tiefgründiger zu verstehen, haben wir uns hier vor allem die ikonische Erzählung „The Wizard of Oz“ angeschaut und wichtige Stationen der Heldenreise analysiert. Dies sollte uns für unsere spätere Aufgabe helfen, wichtige Schlüsselszenen aus einer Erzählung herauszufiltern und diese prägnant wiedergeben zu können.
Als Einführung in After Effects durften wir uns einmal dann mit der Heldenreise, die wir im Zauberer von Oz miterleben dürfen, auseinandersetzen und diese in einer kurzen Fingerübung umsetzen. Hierbei war es wie bereits angesprochen wichtig, sich auf Schlüsselszenen zu beziehen und diese in die bereits angelegte Vorlage einzufügen.
Ich durfte bereits im vorigen Semester einen Motion Basics Kurs belegen, daher fiel mir der Umgang mit After Effects deutlich leichter und ich konnte mich schnell wieder an den Umgang gewöhnen, ebenso konnte ich bereits Erlerntes im Bereich Masken anwenden und ein wenig ausprobieren.
Die Aufgabe bestand darin, sich eine Geschichte (Film, Buch, Erzählung, Sage) herauszusuchen und diese in möglichst kurzer Zeit in einem animierten Video verständlich darzustellen. Hierbei gab es die Richtzeit um 30 Sekunden.
Mein Thema hatte ich relativ schnell gefunden, ich wollte eine Geschichte nehmen, die einem grundsätzlich geläufig ist, aber bisher nie wirklich groß thematisiert wurde, ebenfalls interessiere ich mich sehr für griechische Mythologie und war schon immer begeistert von der Geschichte der Gorgonen. Somit fiel meine Wahl auf die griechische Sagengestalt Medusa. Hier hatte ich bereits ein Grundwissen durch Bücher und Dokumentationen, diese habe ich dann vertieft.
Zunächst war es hier wichtig, die vollständige Sage von Medusa stichpunktartig zu erfassen und für mich zu verstehen, nur wenn ich die Geschichte für mich komplett verstanden habe, ist es mir möglich, diese prägnant wiederzugeben. Dass Medusa eine Vorgeschichte hat bis sie zur Gorgonin wurde, wissen die meisten nicht. Inhaltlich habe ich mir dann die Schlüsselszenen herausgesucht und diese weitmöglichst heruntergebrochen, sodass ich am Ende auf folgende Stationen kam:
1. Geburt (Erschaffen von Keto und Phorkys als Erdenkind)
2. Kindheit (das Aufwachsen mit Ephikles)
3. Liebe (der beste Freund Ephikles war in die wunderschöne Medusa verliebt)
4. Athene (Medusa begann Athene zu verehren und führte ein Leben in Keuschheit und wurde Priesterin in einem Tempel der Athene)
5. Vergewaltigung (das Beschmutzen Medusas Ehre durch Vergewaltigung Poseidon)
6. Strafe (die Strafe Athenes, Athene verwandelte Medusa in eine Gorgonin, sodass ihre Schönheit niemanden mehr blende und verbannte sie aus dem Tempel)
7. Versteinerung (auf dem Weg hinaus aus dem Dorf versteinerte sie ihren besten Freund Ephikles)
8. Die Liebe zu Athene (trotz Strafe, verehrte Medusa weiterhin Athene und übte ihre Arbeit als Priesterin weiterhin in einem verlassenen Tempel der Athene aus)
9. Reue (Athene sah die Dienste, die ihr Medusa leistete und wollte sie aus ihrem Elend befreien, so schickte sie Perseus, um ihr den Kopf abzutrennen, schützen tat er sich mit dem Schild der Athene)
10. Übergabe (Perseus übergab Athene den Kopf der Medusa, diesen befestigte sie als Ehrung und Andenken an ihre treue Untergebene an ihrem Schild)
Zunächst wollte ich in einem zweidimensionalen Flat-Stil arbeiten mit rötlichen und Beige-Tönen, allerdings habe ich diese Idee schnell verworfen, da ich hier nichts Zufriedenstellendes herausarbeiten konnte.
Früher habe ich viel Pokémon gespielt und das war nun am Ende auch meine Inspiration für den Stil. Ich habe ich mich vor allem von den Spielen „Pokémon Platin/Diamand/Perl“ inspirieren lassen, da dies meine präferierten Spiele waren. So sollte nicht nur die Optik an diese drei Pokémon-Spiele erinnern, der komplette Aufbau meiner Nacherzählung sollte das Gefühl eines Gameboy/Nintendo DS – Screens vermitteln.
Charaktere
Ich habe über einen Sprite-Maker nun die Charaktere und kleine Animationen erstellt. Hierzu habe ich die Webseite Piskel.com genutzt. Hierfür habe ich mir zunächst eine Vorlage von der 4. Pokémon-Generation gebaut und diese bei Piskel.com eingefügt und auf dieser die benötigten Charaktere designed.
Landscaping
Für das Erstellen der Landschaften habe ich mich dann bei kenney.nl bedient, diese Webseite stellt Bausteine für Videospielgrafiken zum freien Download zur Verfügung. Hier habe ich vor allem mit den Sets von „Tiny Town“ und „Urban Pack“ gearbeitet. Die Sets sind allerdings nicht im Pokémon-Stil, weshalb ich hier etwas nacharbeiten musste, um die Sets so ähnlich zu Pokémon wie möglich erscheinen zu lassen.
Für die Tempelgrafiken habe ich dann nun Firefly genutzt. In dem Pokémon-Spiel, welches mir als Inspiration diente, gab es den Ort der „Sperrsäule“, von dieser habe ich einen Screenshot als Stilreferenz hochgeladen und meine gewünschten Tempel generiert.
Für das spätere Video habe ich die Landschaft im Ganzen erstellt, sodass ich diese einfach nur noch über die Position in After Effects steuern muss.
Try-Out
Bevor ich mich an die komplette Nacherzählung herangemacht habe, habe ich zunächst einen kleinen Dummie gebaut, um zu testen, ob meine Idee aufgeht sowie Effekte ausprobiert, um nah an eine Nintendo DS-Optik heranzukommen. Hier habe ich den Tipp erhalten mit „Digital Distortion“ zu arbeiten, dieser Effekt ist recht vielfältig und kann über verschiedenste Regler angepasst werden. Am Ende war mir hier vor allem der Effekt der Rasterung wichtig, sowie die Aufsplittung in RGB-Farben, welche man leicht erkennen kann und prägnant für ältere Spielekonsolen sind.
Erarbeitung
Nun ging es darum, die einzelnen Stationen abzuarbeiten. Nachdem ich alle Charaktere hinzugefügt und mit der Landschaft kombiniert hatte, ging der Prozess relativ schnell und die Schritte waren ebenfalls recht simpel. Die Herausforderung bestand nun darin, die Bewegung der Landschaft mit der Bewegung der Charaktere zu synchronisieren und die Illusion eines Spielers, der durch die Landschaft läuft zu kreieren.
Hierfür gab es dann mehrere Anläufe bzw. auch mehrere Try-Outs in Bezug auf das Nintedo DS-Look-A-Like.
Musik
Für die Musik habe ich Suno.com genutzt; Suno ist ein KI-Musikgenerator bei dem man einfach und individuell Musik erstellen lassen kann. Neben der 16-bit-Grafik sollte es ebenso eine 16-bit-Audiospur geben, über mehrere Anläufe kam ich dann zu meinem melancholischen 16-bit-Soundtrack für „The Story Of Medusa“
erste Probe der Konzeptidee
Zwischenstand
Da ich bereits im Prozess viel ausprobiert habe, waren es nur noch kleine Stellschrauben, die verändert werden mussten für das finale Ergebnis. Ein großer Schritt war noch die Charakterwahl. In den Konsultationen hatte ich das Feedback erhalten, dass man nicht wüsste, wer welche Figur darstellt. Somit war es nun an mir, geschickt die Namen der Figuren einzublenden, aber nicht vom Gameboy-Spiel-Stil abzuweichen. Meinen ersten Versuch die Namen und Charaktere zusammen abzubilden, empfand ich als schrecklich und sehr unpassend, weshalb ich hier für das Endprodukt eine Art Charakterwahl-Menü erstellt habe, in dem es so aussieht, als könnte man seinen Charakter wählen und bestätigen, mit welchem man in das Spiel starten möchte.
Mit dem Gesamtergebnis bin ich recht zufrieden, um ehrlich zu sein, fehlt es für mich ein wenig an Witz und Spannung in meinem Video. Es ist nett, erfüllt die Kriterien und erzählt die Geschichte von Medusa verständlich und logisch nach, jedoch fehlt wie benannt der Unterhaltungscharakter des Ganzen. Das nehme ich als Learning aus dem Film „The Story Of Medusa“ mit, dass ich versuche bei einem nächsten Videoprojekt, den Unterhaltungscharakter stärker zu beachten.
Weiterhin fand ich das Bewusstwerden über die Reise des Helden in diesem Projekt sehr spannend und sehe nun viele Filme aus anderen Augen, da die meisten Filme nach diesem Prinzip aufgebaut sind. Diese Erzähltheorie hat mich nachhaltig beeindruckt und werde ich auch für eigene Geschichten zukünftig beachten.
Für das zweite Video bestand die Aufgabe darin, in einem kurzen Video ein Tutorial/Explainer oder eine Dokumentation darzustellen. Hierbei gab es diesmal keine Zeitvorgabe und Worte durften diesmal verwendet werden.
Bei der Themenfindung kamen mir vier Ideen.
1. Losing Your Sparkle
„Losing Your Sparkle“ ist ein selbstgeschriebener Song, den ich mit Hilfe von AI generieren lassen habe. Hier wollte ich ein Lyrics-Video mit Bewegtbildern erstellen. Allerdings ist diese Idee weder ein Explainer, noch eine Dokumentation.
2. How to Cha Cha?
Mit ein paar einfachen Schritten den Latein Amerikanischen Tanz „Cha Cha“ lernen. Ein toller Explainer, jedoch etwas sehr simpel.
3. Plakatdoku Menschenzeichnen
Im Kurs „Menschenzeichnen“ sind drei Plakate entstanden, dies sollte eine Dokumentation über den Entstehungsprozess werden.
4. Briefwahl
Ein einfaches Erklärvideo zum Thema „Briefwahl“
Ich habe mich für eine abgewandelte Idee von „Losing Your Sparkle“ entschieden. Das Video soll wie eine Dokumentation zum Entstehungsprozess von meinem Song werden. Zum einen möchte ich zeigen, wie habe ich den Song geschrieben, wie habe ich diesen mit der KI generiert und wie ist am Ende ein Lyrics-Video draus geworden, gleichzeitig soll es auch ein Tutorial sein, wie man seinen eigenen Song schreiben kann und am Ende ein Lyrics-Video erhält und auf einer weiteren Erzählebene reflektiere ich das, was ich in dem Song verarbeite.
Hier habe ich zunächst unterteilt in folgende inhaltliche Punkte:
1. Lyrics
Über welches Thema schreibst du? Was beschäftigt dich gerade? Man sollte zunächst all das aufschreiben
2. Sound
In welchem Stil sollte der Song sein? Und wie gehe ich mit der KI Suno um?
3. Visual Concept
In welcher visuellen Welt möchte ich mit dem Betrachter kommunizieren?
4. Story
Welche Geschichte erzähle ich und welche Metaphern und Analogien bieten sich an?
5. Font
Wir machen ein Lyrics-Video, sehr entscheidend hierfür ist auch Schrift, sie sollte thematisch passen aber auch gut lesbar sein.
Visuell halte ich das Video recht simpel, ich arbeite mit Schrift und mit Hervorheben von Worten, ebenso benutze ich Symbolbilder oder kleine Animationen, um den Betrachter stets fokussiert zu halten. All das was visuell passiert, unterstützt das gesprochene Wort, um das es hauptsächlich geht.
erster konzeptioneller Aufbau
Zwischenstand vom 11.07.2024
Nach der Konzeptionsphase bin ich recht schnell eingestiegen mit dem animieren. Zwischen meinen einzelnen Phasen und den Konsultationen sieht man somit eine konsequente Weiterentwicklung des Videos, wenige Veränderungen und mehr Ergänzungen. Zu den ersten Konsultationen hatte ich einen grundlegenden Dummie mit bereits vorhandenen Ideen vorgestellt, über die Zeit habe ich dann die inhaltliche Ebene (das gesprochene Wort, welches auch durch KI generiert wurde) mit visuellem Material unterfüttert, bis am Ende das fertige Making-Of fertig war.
Die Herausforderung bei dem visuellen Material lag für mich darin, den Inhalt bestmöglich zu unterstützen, jedoch nicht von diesem abzulenken und das visuelle Material sollte auch nicht zu eintönig werden. Für die Sequenzen „Visual Concept“ und „Story“ hat hier die Findungsphase am längsten gedauert und ich brauchte zwischendurch etwas thematischen Abstand davon, um hier wieder auf neue und ansehnliche Ideen zu kommen.
Am Ende bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Zwischenpräsentation in der Fachhochschule am Ende der Vorlesungszeit hat mir dann erst einmal richtig bewusst gemacht, wie vielschichtig mein Video und meine Erzählstruktur und komplex das Ganze geworden ist. Ebenfalls ist mir dort erst einmal bewusst geworden, wie nah mir noch das Thema des Songs geht und welchen emotionalen Wert dieses Video für mich hat.
Mich so mit einem Explainer zu beschäftigen war interessant, da ich oft vor der Frage stand „Wie stelle ich das jetzt visuell dar? Wie unterfüttere ich den Inhalt mit visuellen Reizen am besten?“
Da ich bereits im Kurs mb16 im Wintersemester 23/24 war, waren mir die Grundfunktionen von After Effects bereits geläufig, allerdings konnte ich mein Grundwissen vertiefen und etwas ausbauen und habe nun das Gefühl, besser auf weiterführende Kurse in diesem Bereich vorbereitet zu sein. Da ich bereits im ersten Semester meine Freude an dieser Art Kurs entdeckt habe, im zweiten Semester hat sich diese nur bestätigt, freue ich mich sehr auf tiefergehende Kurse im Hauptstudium.
Inhaltlich habe ich vieles im Thema Storytelling und Explainer dazu gelernt und wurde von Kommilitonen und dem großartigen Einsatz des Dozenten stark inspiriert.