In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Die Aufgabe war die Entwicklung eines Shop-in-Shop-Systems und des dazugehörigen Erscheinungsbildes für einen Speiseeishersteller aus Rheinsberg/Brandenburg. Mit der neuentwickelten ªMagic One´-Eismixmaschine lassen sich durch Zugabe von allen erdenklichen Ingredienzien zum Basiseis unendlich viele Eissorten kreieren.
Das Mixeis-Prinzip lädt zum Experimentieren und Variieren ein. Der Verkaufsstand kann als Labor für immer neue Eissorten betrachtet werden. Statt magischer Mystifizierung ist Transparenz die Maxime – der Kunde wählt die Zutaten und schaut beim Mixen zu.
Der puristische Name »eiskalt« bringt auf den Punkt was die gefrorene Süßspeise vorrangig sein soll: kühl und erfrischend. Für den Geschmack sorgen die +X-Partikel – alle nur erdenklichen Zutaten, die dem Basiseis formelhaft beigegeben werden können.
Ein Zeichen sollte den Inhalt seines Produktes abbilden: form follows content. Bei »eiskalt« heißt das, dass es nicht DAS Logo gibt — ebenso wie es nicht DAS Eis gibt. Ein so vielseitiges Produkt wie das Mixeis muss seine Stärke auch in der visuellen Sprache ausdrücken.
Der typografisch klare Schriftzug verweist mit seinem illustrativen i-Punkt sowohl auf das Prinzip der Herstellung als auch die gewirbelte Form des Speiseeises. Die formelartigen +X-Partikel sind die variablen Teile des Logos und Bildkonzept zugleich. In werblichen Medien werden die Kreisformen durch ansprechende Fotografien der Zutaten ersetzt. In den einzelnen Medien ändern sich Anordnung, Menge und Größe der Partikel, die sich sogartig zur Wortmarke bewegen.
Das Gestaltungskonzept stellt nicht das fertige Eis, sondern die Zutaten und ihre Variationsmöglichkeiten in den Vordergrund und wird damit dem Mixprinzip in einer auffälligen Optik gerecht.
Die Gestaltung des Verkaufsstandes folgt der des Erscheinungsbildes und umgekehrt: additiv.
Im Vordergrund stehen die frischen Zutaten – präsentiert in gekülter Vitrine und Displays. Der Kunde kann die Verarbeitung seines Eises durch die um 90° gedrehte Maschine beobachten. Durch modular kombinierbare Zylinder sind Standflächen von 5 – 130 qm realisierbar.
Die Gestaltungsprinzipien ermöglichen einen flexiblen und zugleich konsistenten Umgang mit den einzelnen Elementen. Die vertikalen Zylinder der Thekensegmente bauen auf den gleichen Korpus auf, abschließende Aufsätze sind austauschbar: von Frischvitrine über Tresenfläche bis Standvitrine.
Aluminiumprofile rahmen die matten, von hinten beleuchteten Polysterolflächen der Zylinder ein. Den Abschluss bilden farbig lackierte Arbeitsplatten aus MDF oder klares Acrylglas für die Vitrine.
Die 2,5 m hohe Rückwand ist aus hinterbeleuchteten Polysterolflächen zwischen tragenden Zylindern verspannt. Flächen oder Fächer werden nach hinten eingelassen. Ebenso wie Tresenelemente kann die Breite der Rückwand durch einzelne Segmente mit 120 und 240 cm Breite erweitert werden.
Um Kunden trotz der enormen Angebotsvielfalt eine Orientierung zu geben, sind an der Rückwand Displayflächen vorgesehen. Diese zeigen minütlich aktualisiert die beliebtesten Mixvariationen an.
Das entwickelte Gestaltungssystem verbindet gekonnt Produkt- und Kommunikationsdesign und bietet dem Hersteller großen Variationsspielraum.
Der Entwurf war Sieger im vom Hersteller ausgelobten Wettbewerb. Die Begründung der Jury: »Die Jury würdigt insbesondere den hohen formalen Innovationsgehalt des Entwurfs, aufgrund dessen ein Eis-Verkaufsstand mit den üblichen Erscheinungsformen brechen und als zeitgemäßer Ort mit modern-jugendlicher Ausstrahlung Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Dies entspricht in besonderem Maße dem Bemühen des Unternehmens, das eigene Angebot im Rahmen der Trends zu bewusster und gesunder Ernährung als Avantgarde-Produkt zu platzieren.«