In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Der Kurs vermittelte methodische und gestalterische Grundlagen für die Konzeption von Leitsystemen. Übergeordnetes Ziel war neben der Wissensvermittlung die reale Entwicklung eines Leitsystems für unseren eigenen Campus. Der Hauptfokus lag auf der Gestaltung der Übergänge zwischen Stadt und Campus: Wie ist die Hochschule in der Stadt und im Viertel eingebettet? Was macht den Campus sichtbar und als solchen identifizierbar? Wie werden Menschen abgeholt, die mit der Tram, dem Fahrrad, dem Bus, dem Auto oder zu Fuß ankommen? Grundlage für die Entwurfsphase ist das Corporate Design der FHP. Es handelt sich um ein reales Projekt. Die besten Entwürfe können Grundlage für die Ausarbeitung und Umsetzung eines neuen Leitsystem der FHP werden.
Der Stern
Woher stammt der Stern?
Das ehemalige Gebäude am Alten Markt beherbergte das Institut für Lehrerbildung (kurz: IfL). Die Fassadensterne sollten das Gebäude dekorieren und den ansonsten eher industriellen Charme des Gebäudes ausgleichen. Der Architekt Wolfgang Kärger kreierte dazu den Entwurf. Die in sechsfacher Ausführung, aus 120 einzelnen Sternen bestehende Fassadenverkleidung, war an der Ost- und Westfassade zwischen den Fenstern zu sehen. Später bezog die Fachhochschule Potsdam den Standort am alten Markt. Mit dem Umzug der FHP zur Kiepenheuerallee und dem Abriss des ehemaligen FH Gebäudes am alten Markt, verloren auch die Sterne ihren damaligen Standort. Teils wurden diese demontiert, in der FH archiviert, ein Teil an das Casino vergeben und teils geklaut.
Ein paar Jahre später tauchten die Sterne im Stadtbild Potsdam sowie auf dem Campus selbst wieder auf. An Fassaden, Wänden, Inneinrichtungen, über Türen, am Casino und in der Bibliothek können die Sterne entdeckt werden. Im Rahmen der Kunstaktion „Sterne sehen“ wurde dies ermöglicht. Der Stern gewann an Bedeutung und kulturellem Wert für die Stadt und für die FH.
Das Corporate Design der FHP
Das Corporate Design ist der Wiedererkennungswert der Fachhochschule. Neben der Hausschrift der FHP Sun, entwickelt von Prof. Luc(as) de Groot, wurde in den letzten Jahren ein zusammenhängendes Design für die FHP entwickelt. Unter anderem entstanden die abstrakten Symbole, welche die unterschiedlichen Fachbereiche repräsentieren. In der gleichen Grafik wurden weitere Symbole entwickelt, die für AGs, Forschungszweige, etc. stehen. Die Symbole haben den Vorteil, über Kulturen und Sprachen hinaus für Verständlichkeit zu sorgen.
Symbiose aus dem Stern und dem Corporate Design
Nun ist es an der Zeit den Stern und die FHP wieder zusammenzuführen. In dem neuen Leitsystem der Fachhochschule Potsdam „viermalvier leitet“ wird das Corperate Design durch das Symbol des Sterns ergänzt, welcher gestalterisch modernisiert und an das Design angepasst wird. Der Stern soll wieder bewusst für die FHP stehen. So können allgemeine Informationen, Neuigkeiten, Veranstaltungen als auch die Geschichte der FHP unter diesem gelesen und abgebildet werden. Zusätzlich steht der vierzackige Stern für das Glück in der Karriere, sowie für die Wahrheit, Hoffnung und Geist. Er führt einen in der Dunkelheit. Zusammen können das Corporate Design und der Stern den Campus durch eine zusammenhängende Ornamentik wieder zusammenführen und diesem ein neues erkennbares Gesicht geben.
Entwurfsprozess
Einblicke in die wichtigsten Schritte des Entwurfs.
Das Raster
Die Symbole sind auf einem 4x4 Raster aufgebaut. Auf diesem Raster können alle weiteren Symbole und Piktogramme entwickelt und erweitert werden. Auch das neue Leitsystem bestehend aus Informationsträgern beruht auf jenem Raster. Dadurch kann eine Modularität und Einheitlichkeit geschaffen werden.
Grafik
Ein starker schwarz-weiß Kontrast, die klare Formensprache und die FHP Sun als Schrift, führen zu einer guten Lesbarkeit und einer klaren Grafik, die sich in die FHP eingliedert und einen Wiedererkennungswert bietet.
Analyse und Probleme
Während der Analyse des Campus ergaben sich bestimmte Stellen, an denen es an Übersichtlichkeit mangelt. Darunter fallen beispielsweise die Übergange an wichtigen Eingangssituationen oder fehlende klare Kennzeichnungen von Zielpunkten, um sich direkt besser orientieren zu können. Dies gilt nicht nur für Hochschulangehörige, sondern auch für Besucher der FHP. Auch die Eingänge der Gebäude und deren Nutzung ist von Außen meist schwer erkennbar. Neben der mangelnden Orientierung ist ein anderes großes Problem die wahrnehmbare Zusammengehörigkeit der unterschiedlichen Gebäude, des Campus, sowie der Fachbereiche selbst. Auch im Ausbau der Barrierefreiheit besteht noch großes Potential.
Verortung
Im Lageplan wurden schlussfolgernd die Standorte der Informationsträger, der Eingangsmarkierung und richtungsweisenden Elementen eingezeichnet.
Fassade
Vorgehängte Fassaden an den Haupteingängen sowie große Hausnummern auf den Türen sollen die Zusammengehörigkeit der Gebäude und deren Zugänge klarer erkennbar machen. Die vorgehängten Fassaden bestehen aus drehbaren Elementen, die die Symbole der Fachbereiche zeigen, die sich jeweils in dem Gebäude befinden.
Boden
An den Weggabelungen auf dem Campus soll ein punktueller Austausch der Bodenplatten erfolgen. Die neuen Platten dienen als richtungsweisendes Element auf dem Campus. Ergänzend können an Orten des Zusammenkommen, wie dem Campuseingang und der Mensaaußenbereich, die alten Bodenplatten durch neue Bodenplatten mit den FHP Symbolen ausgetauscht werden, um ein einheitliches Campusbild zu erzeugen.
Übersicht
Informationsträger, richtungsweisende Elemente und Campusmöbel, Beschilderung
Konstruktion
Die vorhandenen Türschildermodule werden übernommen. Durch das flexible System kann das neue Design leicht ausgetauscht werden. Alle neuen Informationsträger sowie Möbel bestehen aus einem Betonfundament sowie einem Betonsockel. Die Konstruktion unterscheiden sich je nach Größe der Informationsträger. Die niedrigen Informationsträger wie der Lageplanaufsteller, die Sitzmöbel und Blumentöpfe sind zusammengesetzt aus jeweils einem„Legobeton“ Fundament- und Sockel. Die hohen Informationsstelen der Gebäude und Geschichte bestehen aus einem Stahlbetonkern. Über eine Metallplatte, die mit Stahlstäben in die Stele gegossen werden, ist sie durch Halfenschienen mit dem Betonfundament verschraubt. Durch eine Metallaufhängung werden die bedruckten Metallplatten an der Betonstele befestigt.
Materialitäten
Die Materialauswahl fiel auf robuste und langlebige Werkstoffen wie Beton, Metall und Vollholz. Der Grundbaustein der Informationsträger und Möbel bilden Betonblöcke, die im Sockelbereich mit den eingelassenen FHP Symbolen versehen sind. Auf modularen Metallplatten werden im Siebdruckverfahren Informationen aufgebracht. Holzleisten werden bei den Möbeln als Sitzfläche verwendet. Unser Ziel ist es, die Informationsträger und die Möbel in den Werkstätten der Fachhochschule herzustellen.
Informationsträger Lageplan
Der Informationsträger empfängt die Besucher und steht an den wichtigsten Campuseingängen. Falls der Standpunkt sich später ändern sollte, ist dies durch das Legobausteinfundament möglich. Gerade bei der ersten Orientierung ist die Barrierefreiheit ein wichtiger Punkt. Aus diesem Grund ist der Lageplan dreidimensional aufgebaut und somit ertastbar. Informationen werden in Braille ergänzt. Durch die Höhe von 80cm, ist dieser auch aus einer geringeren Höhe erkennbar. Die Ornamentik im Sockel bietet einen ersten Einblick in die Gesamtheit der FHP.
Informationsträger Gebäudeeingang
Die Informationsstelen stehen an den Gebäudeeingängen. Sie tragen die großen Gebäudenummerierungen sowie die wesentlichen Informationen: welche Fachbereiche befinden sich in dem Gebäude und die wichtigsten Anlaufstellen. Die jeweiligen Fachbereichssymbole des Hauses prägen den Betonsockel und die Metallplatten.
Informationsträger Geschichtsträger, Plakate und Neuigkeiten
Im Sockel wird der Stern, im Gegensatz zu den anderen Symbolen, dreidimensional leicht abgehoben - in Erinnerung an den ursprünglichen Stern des Fassadenelements. Die Stele ist allumsichtig. Inhalt der Geschichtsträger kann die Geschichte der FHP erzählen, als auch die der Kasernen, der Panzerhalle sowie die Entwicklung des Casinos. Die gleiche Stele kann verwendet werden als Ausstellungsflächen, sowie wichtige Neuigkeiten in Form von Plakaten.
Informationsträger Sitzmöbel
Das neue Sitzmobiliar, bestehend aus Bänken und Hockern, verteilt sich über den ganzen Campus. Sie leiten zum Verweilen ein. Der Betonsockel kann zusätzlich richtungsweisende Informationen beinhalten.
Informationsträger Campusmöbel
Aufgrund unseres Rasters und das Design des Sockels können weitere zueinander passende Möbel entwickelt werden, die den Campus charakteristisch zusammenbringen. Beispielsweise können Blumentöpfe entwickelt werden, die den Campus begrünen und der AG „Campusgarten“ einen größeren Aktionsradius bietet. Auch können diese als ergänzende Beleuchtung eingesetzt werden.
Informationsträger Türschilder
Die Türbeschilderungen werden durch das neue Design ersetzt. Die Informationen werden auf das wesentliche gekürzt. Aufgrund unseres Rasters und das Design des Sockels können weitere zueinander passende Möbel entwickelt werden, die den Campus charakteristisch zusammenbringen. Beispielsweise durch Begrünung durch Blumentöpfe.