In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Der Kurs „Type and Print 1“ bestand aus 2 Teilen: Den 1. Teil hat Prof. Christina Poth geleitet. Sie hat uns die Grundlagen der Schriftgestaltung und Typografie näher gebracht. Im 2. Teil des Kurses ging es um die Anwendung der Regeln bzw. deren Brechung. Ab da übernahmen Giulia Schelm und Philipp Koller.
Das Erste was ich sah als ich in den Raum D223 kam, war diese Grafik, die an die Wand projiziert wurde. Ich hatte wirklich ganz kurz die Überlegung, ob ich wohl im richtigen Kurs bin, aber durch die verschiedenen Schriftarten passte es ja doch zur Beschreibung.
Kurz darauf wurde das alles aufgelöst, denn tatsächlich war das wie so ein kleines Experiment gedacht, bei dem wir in der Runde offen über unsere Gedanken und Gefühle bezüglich jeder dieser Schriften gesprochen haben.
Wir waren uns alle relativ einig, dass die erste Schrift sehr technisch wirkt und gar nicht wirklich warm aufgenommen wurde. Die 2. wiederum wurde anscheinend so häufig benutzt, dass sie nicht mehr besonders aussieht, obwohl sie ja passt. Die 3. Schrift ist durch die Strichstärke am „leisesten“ von allen und wirkt sehr filigran. Die letzte war mein Favorit, denn sie ist im Vergleich zur vorherigen „lauter“ und kriegt durch die ungewöhnliche Kursivrichtung eine interessante Dynamik.
Nach dem sehr interessanten Einstiegsvortrag haben wir mit der 1. Übung begonnen. Jeder von uns musste nämlich Magazine, Werbung und Zeitungen mitbringen, die wir dann gründlich nach besonderen Buchstaben untersucht haben. Diese schnitten wir dann aus, sortierten und klebten sie auf A4 Blätter.
Das war eine witzige Übung und wer hätte gedacht, dass es so viele unterschiedliche und interessante Buchstaben/Schriften gibt!
Als Hausaufgabe hatten wir eine ähnliche Übung auf, denn wir durften uns einen Buchstaben aussuchen (entweder Klein- oder Großbuchstabe, kein Mischen!) den wir in einigen seinen Variationen Schwarz auf Weiß abbilden mussten. Ich entschied mich für das kleine „i“.
Sehr spannend zu sehen, wie sich die verschiedenen Schriften voneinander abheben, wenn sie alle in der gleichen Größe auf einer Linie stehen.
Wir gingen einen Schritt weiter: Vom Buchstaben zum Wort.
Christina demonstrierte nach dem Vortrag noch ein paar wichtige InDesign Funktionen, die wir für die nächste Übung brauchen würden. Ich hörte zum ersten Mal etwas über die „Laufweite“ eines Wortes und hatte auch schon da ein paar Ideen, wie ich das implementieren könnte.
Das vorgegebene Wort für uns war „Zwischenraum“, welches wir nur Typografisch mit den zu Verfügung stehenden Werkzeugen (in InDesign) bearbeiten sollten. Man hätte es auch analog machen können, aber ich wollte mich an das Adobe Programm wagen. Die Schriftart war übrigens auch vorgegeben.
Dabei kamen 10 Seiten raus, welche jeweils in einer anderen Art und Weise den Inhalt „Zwischenraum“ durch die Gestaltung gezeigt haben.
Nicht alle davon sind super gelungen, aber das war nicht der Punkt. Wir sollten einfach mal darauf los gestalten und ein paar Dinge ausprobieren. Dass es am Anfang nicht direkt hübsch wird, ist ja klar, trotzdem habe ich auch hier ein paar Favoriten. Mir gefallen die Seiten 4, 7, 8 und 10 am meisten.
An dem Kurstag haben wir uns auch gegenseitig unsere Arbeiten gezeigt und da waren richtig schöne Entwürfe mit dabei!
Eine schöne Ergänzung zu Christinas Vorträgen, waren unsere kurzen Einschübe von verschieden Schriftgestalter*innen.
Eine davon war Irma Boom, welche sich auf das Design von Büchern spezialisiert hat. Sehr spannende Arbeiten hat sie gemacht, welche natürlich nicht alle in die Präsentation reingepasst hätten.
Was mich außerdem überrascht hat, war das Buch „Elements of Architecture“ , von welchem wir ein paar Exemplare in der Bibliothek stehen haben!
Es ist nämlich nochmal ein anderes Gefühl, das Buch wirklich vor Augen zu haben und darin herumblättern zu können.
Der 1. Teil des Kurses neigt sich langsam dem Ende zu, aber bevor wir zum 2. übergehen, haben wir noch die Aufgabe bekommen, einen typischen Roman-Blocksatz zu setzten.
Wieder nach dem Vortrag haben wir viel über Blocksatz und Flattersatz gelernt und was man da so beachten muss. Auch in InDesign gibt es Hilfsmittel, damit der Satzspiegel besser aussieht.
So konnten wir uns einen (Taschenbuch) Roman unserer Wahl auswählen und sollten versuchen 2 Doppelseiten exakt zu kopieren. Als Inhalt konnten wir unsere Texte von den Vorträgen wählen und in meinem Fall war der Text aus einem Artikel zu Irma Boom.
Dann gab es noch die Möglichkeit, ein bisschen zu experimentieren und weitere 2 Doppelseiten zu setzten.
Ich finde das Ergebnis gar nicht so schlecht, jedoch gefällt mir der etwas „moderner“ gestaltete Blocksatz mehr. Den habe ich aus dem Buch „Kritik der Digitalisierung“ von Jan Distelmeyer übernommen.
Es ist schon wirklich praktisch gewesen, einfach mal einen klassischen Textsatz auszuprobieren. Der wird bestimmt noch nützlich werden!
Ab hier übernahmen Giulia und Philipp, die uns eine Interessante Übung mitgebracht haben. Wir sollten zuhause als Vorbereitung kurze Chat Schnipsel aussuchen, damit wir diese auf ein vorgegebenes Format (hälfte von A4, hochkant) übertragen können.
Das hat mir auf jeden Fall schon Spaß gemacht, obwohl ich vielleicht ein bisschen mit den Schriftarten übertrieben habe XD
Nach der Korrektur, wo ich die Schrift einheitlichen gemacht habe, sieht es schon besser aus!
Diese Übung war der Grundstein unseres Abschlussprojektes, welches in den folgenden Wochen darauf bearbeitet wurde.
Es galt nun den finalen Chat rauszusuchen, mit dem wir uns die nächsten Wochen beschäftigten wollen.
Ich hatte zum Glück eine große Auswahl und habe nicht lange überlegt, sondern nach Bauchgefühl den folgenden Chat ausgesucht.
Erstmal mussten wir unsere Inhalte strukturieren und einfügen, damit wie den mindestens geforderten Umfang von 16 Seiten (4 Doppelseiten) überhaupt erreichen.
Es sieht noch alles relativ grob aus, aber es hat auf jeden Fall geholfen für die weitere Arbeit.
Ein schönes Cover darf natürlich nicht fehlen und so habe ich einige Varianten entworfen.
Dadurch, dass ich den Inhalt schon bestimmt habe, ging es eigentlich schon leichter, sich ein Cover auszudenken.
Mir hat die Variante zugesagt, wo die S-Bahn durch die Wörter-Linien eine Gestalt kriegt. Da habe ich aber gemerkt, dass ich die Hilfslinien noch wegradieren müsste ^^'
Mit der Zwischenpräsentation sollten wir unseren Status quo zeigen. Davor hat jeder für sich schon mal eine Papierfarbe ausgewählt, auf der er am Ende drucken möchte.
Ich habe mich für Pastellblau entschieden, weil ich damit den blauen Himmel assoziiert habe und ich die Farbe an sich schön finde.
Die Folien für die Präsentation waren übrigens auch vorgegeben, was ich sehr nett fand.
Nach der Präsentation bekamen wir noch individuelles Feedback, damit wir in den Ferien weiterarbeiten können. Außerdem gab es an dem Tag weihnachtliche Kekse und Tee ^-^
Nach den Ferien trafen wir uns an der FH, um die Hefte zu produzieren bzw. Hilfe und Feedback zu unseren Dateien zu bekommen.
Ich war zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon ganz happy mit dem Ergebnis, habe aber von Philipp noch weitere Tipps für weniger Lücken im Blocksatz bekommen und wie man das in InDesign einstellt. Das hat mir sehr geholfen!
Leider hatte ich an dem Tag Probleme mit der Erstellung der PostScript Datei, damit man die Seiten vernünftig und in richtiger Reihenfolge später ausdrucken kann. Zum Glück konnte ich die Datei Philipp schicken, damit er sie für mich formatieren kann.
Obwohl wir auch schon tackern konnten, habe ich das erstmal gelassen, weil ich noch ein paar Dinge am Text korrigieren wollte.
Zuhause habe ich tatsächlich geschafft, eine alte Destiller Version zu installieren und konnte so meine fertige Druck Datei als PostScript formatieren! Außerdem habe ich noch 2 weitere Grafiken im Zine hinzugefügt, damit es eine Verbindung zum Cover gibt und auch ein bisschen Abwechslung.
Die ganzen Emojis habe ich außerdem versucht in Schriftzeichen zu übersetzten, damit die Emotionalität des Chattes nicht verloren geht.
An dem letzten Kurstag hatten wir vor der Endpräsi noch Zeit, unsere Zines zu tackern. Es hat sich gut angefühlt, nach so viel Arbeit und Versuchen, eine gebundene Version meines Chattes in physischer Form in den Händen zu halten! Das hat mir echt gefallen, weshalb ich das bestimmt nochmal machen würde :D
Ganz am Ende gab es die Finale Präsentation. Jeder hatte kurz Zeit sein Ergebnis zu präsentieren, bevor alle Zines im Anschluss auf einem Tisch gelandet sind und zum durchblättern bereit lagen.
Christina kam dazu und guckte sich die gedruckten Zines an. Wir haben uns alle am Ende auch nochmal ausgetauscht und verabschiedet.
Ich finde, das war ein gelungenes Ausklingen des Kurses :)
Mein geringes Wissen über Typografie hat sich durch diesen Kurs um eine MENGE erweitert. Es war sehr spannend für mich, die Hintergründe und Entwicklung der Schrift zu erfahren und ich habe die Theorieteile sehr begrüßt. Kurz nach dem 1. Termin habe ich meine Umgebung mit neuen Augen gesehen und jetzt achte ich viel mehr auf Logos, Werbung und Plakatschrift!
Die Basics der Schriftgestaltung sind mir jetzt bekannt und es hat Spaß gemacht, diese schon praktisch an einem Roman-Satzspiegel anzuwenden.
Umso mehr hat es Spaß gemacht, seinen eigenen, persönlichen Chat in ein handliches Zine zu verwandeln und dabei die ein oder andere Regel zu brechen :)
Ich wusste nicht, was ich von dem Endprojekt erwarten sollte, aber es hat einfach bei jedem Mal mehr Form angenommen und so gewann ich an Sicherheit.
Was auch echt krass war, ist wie viel ich dieses Semester über InDesign gelernt habe! Jetzt kann ich sogar sagen, dass ich mich damit „wohl“ fühle. Natürlich habe ich wahrscheinlich nur an der Oberfläche gekratzt, aber das, was ich momentan schon weiß, reicht auf jeden Fall noch für ein Zine :)
Ich bin sehr dankbar für die Mühe, die sich Christina und vor allem Giulia & Philipp gemacht haben! Es gab zu jedem Schritt im 2. Teil des Kurses ein Handout, was einfach mega praktisch ist.
Die Kunst der Typografie ist ein sehr spannendes Feld, aber auch eine mächtige Waffe, die man nicht unterschätzen sollte.