In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
SwitchCoal ist ein Projekt basierend auf einer Studie, welche eine Energiepotential-Analyse an den Standorten aller weltweiter Kohlekraftwerke vornimmt, um zu beurteilen, inwiefern erneuerbare Energien in den Gestehungskosten konkurrenzfähig sind. Das eindeutig positive Ergebnis soll im Rahmen dieses Projektes kommunikativ aufbereitet werden, um möglichst großen Impact an der COP28 und darüber hinaus zu erreichen.
Die Live Seite ist erreichbar unter www.switchcoal.org.
Das Konzept von SwitchCoal wurde im Projektwochenkurs SwitchCoal @COP28 von Prof. Holger Jahn erarbeitet und hinter diesem Link dokumentiert.
Kurz: Wir sind mit einem Kommunikations- und Produktkonzept einschließlich erster Entwürfe und Umsetzungspläne aus dem Kurs gegangen, die wir dem SwitchCoal Team präsentiert haben. Im Rahmen der Möglichkeiten, haben wir erfolgreich einen Grundstein gelegt für die zweite Phase: Die Entwicklung der Web-Applikation und Website.
Ab Ende des Kurses bleiben ca. 4 Wochen bis zum Start der COP28 in Dubai. Das Startdatum, der 30. November bildet die Deadline für das Veröffentlichen von Tool und Website.
Ich habe mich entschlossen das Projekt über den Projektwochenkurs hinaus weiter zu begleiten.
Nun galt es neue Kräfte zu sammeln. Vor allem für die Entwicklung des Daten-Tools brauchte es in Anbetracht der kurzen Zeit professionelle Unterstützung, um dem entwickelten Konzept gerecht werden zu können.
Nach zwei-wöchiger Sondierung hat sich mit Plan.Net Pulse eine Agentur gefunden, die von dem Projekt überzeugt war und die auf verschiedenen Fachbereichen und sofort Kapazitäten zur Verfügung stellen konnte, unter anderem UI und UX Design, Branding und Copywriting.
Zudem wurden in Melanie Wiener vom Grafikbuero eine Partnerin für die Ausgestaltung der Studie, in Hanna Petruschat eine Partnerin für die Gestaltung der Visitenkarten für Dubai und in der Agentur goodthoughts. ein Partner für die Kommunikation über die Presse gefunden. Diese Themen werden hier jedoch nur am Rande behandelt, der Fokus liegt auf der Entwicklung der Website.
Ich selbst war Verantwortlich das im Projektwochenkurs entstandene Konzept in diese nächste Phase zu tragen und als Bindeglied zu fungieren, zwischen Design-Team, Wissenschaftlern und Projektführung, sodass das enstehende Produkt den Anforderungen der Initiative entsprechen wird.
Für die Entwicklung der Website bleiben zwei Wochen, das heißt kurze Einführung, kurze Exploration, eine Design-Iteration und minimale Anpassungen. Let's Go!
Die finale Website folgt im Aufbau der Idee des Konzepts: Sowohl auf Datenebene, auf der zwischen ökonomischen und ökologischen Kennzahlen differenziert werden muss, als auch auf Aggregationsebene baut das Design auf den Ideen aus der Projektwoche auf (vgl. hier): Es wird in Web-Auftritt und „Switch Tool“ unterschieden, wobei letzteres das Daten-Interface darstellt. Es gibt eine Aufteilung in vier Aggregationsebenen: Die globale Ebene, bzzw. das Gesamtpotential bei Abschalten aller Kohlekraftwerke, die Länderspzifische Ebene, besonders relevant für die COP28, die regionale Ebene, wichtig in Ländern mit föderaler Staatsstruktur und die Kraftwerksebene.
Exkurs: Modifikation Branding
Der gestalterische Ansatz jedoch entscheidet sich unter der Federführung der Agentur etwas vom ursprünglichen minimalen Branding. Hier wird einerseits ein emotionalerer Weg gewählt, zum Ausdruck gebracht in Farbe und Visualisierungen. Andererseits wird ein redaktionelles Design gewählt, im Gegensatz zum ursprünglichen Design, welches Richtung Daten-Dashboard ging. Diese Entscheidungen bringen mehrere Vorteile mit sich: Erstens natürlich durch das markantere Erscheinungsbild ein größerer Wiedererkennungswert. Das blasse Violett und vor allem das Akzent-Lila werden zwischen dem ganzen Grün und Blau der erneuerbaren Branche, sicherlich mehr ins Auge stechen. Zweitens wird auf der Website nunmehr eine Story erzählt: Der Besucher bzw. die Besucherin kann sich von vorn bis hinten durcharbeiten, Magazin-ähnlich. Drittens bildet diese runde visuelle Identität ein gutes Fundament für einen Möglichen Social Media Auftritt. Gleichzeitig kommen jedoch Fragen auf, wie bspw.: Ist die neue Identität zu freundlich bei so einem rationalen, wie wichtigen Thema? Ist die Orientierung am Editorial Design wirksam auf kleinen mobilen Endgeräten? Dazu später mehr, jetzt erstmal zur Website.
Landing Page
Mit Key Visual und direktem Absprung in SwitchTool (global). Nur leicht angedeuted: Die blau hinterlegte Fläche lässt den User direkt sein eigenes Land auswählen (zweites Bild). Beim weiter herunterscrollen wird das Problem (drittes Bild) verdeutlicht und die Studie und Ziellgruppen angerissen. Zuletzt werden die gloabl aggregierten Daten in Echtzeit auf der Landing Page angezeigt (viertes Bild), sodass der User auch hier nochmals ins Tool „wechseln“ kann.
Die Live Seite ist erreichbar unter www.switchcoal.org.
Exkurs: Das Key Visual
Die KI-generierte Kugel stellt den Prozess von Kohle zurück zu einer gesunden Natur dar. Mit jedem abgeschalteten Kohlekraftwerk geht die Kohle etwas zurück und die Kugel wächst weiter zu. Der Bewachsungsgrad lässt sich parametrisch bestimmen, sodass die Visualisierung zu einer abstrakten Datenvisualisierung wird.
Das Switchtool
Am besten lässt sich das Tool durchdringen, indem man die SwitchCoal Seite besucht und sich selbst ein Bild macht. Erwähnenswert ist die oben erklärte Aggregationsstruktur und die Daten, die sich in ökonomische und ökologische Kennziffern gruppieren lassen. Dabei werden durchaus viele verschiedene Informationen inkludiert, ohne dass der User überladen wird. Im folgenden einige Eindrücke aus den Verschiedenen Ebenen:
Globale Ebene
Länderspezifische Ebene
Kraftwerksebene
VertreterInnen von SwitchCoal waren bei der Klimakonferenz in Dubai anwesend und konnten mit Delegierten von vielen der teilnehmenden Länder reden. Die Reaktionen auf die Ergebnisse der Studie waren fast durchweg positiv, zum Teil überrascht und ungläubig.
Die Website hat bei der schnellen Erklärung sehr geholfen. Zum einen hat sie geholfen einen professionellen Eindruck zu hinterlassen, viel wichtiger aber, hat sie ermöglicht schnell die Daten und Potentiale zu den Ländern der Delegierten zu finden. So ist vor allem der ökonomische Aspekt („es lohnt sich!“) bei Delegierten aus Ländern des globalen Südens auf offene Ohren gestoßen.
Anbei einige Impressionen aus Dubai.
Nach der Konferenz ist vor der Konferenz. Nach der anstrengenden Zeit, dem Website Sprint und den Wochen in Dubai, muss sich neu sortiert, die Erkenntnisse und Kontakte von der Konferenz konsolidiert werden. Jetzt gilt es vom Sprint in den Marathon überzugehen und die erzielten Erfolge weiter auszubauen. Aus gestalterischer Perspektive mit Websitebezug heißt das, zuerst zweierlei:
Website
Die Website sollte aktiv gepflegt werden, die Daten müssen aktuell bleiben, abgeschaltete Kohlekraftwerke auf der Seite aktualisiert werden. Hinzukommen können und sollen weitere Features: EIn Insightsbereich, um von der COP zu berichten und News zu teilen, FAQs zur Beantwortung der vielen Fragen zur Studie und ein offener Brief mit einer Petition, um Stimmen zu sammeln, die das Projekt unterstützen.
Social Media
Ein fast noch wichtigerer Punkt ist es nun auf Social Media aktiv zu werden und die Aufmerksamkeit, die das Projekt in der Öffentlichkeit erregt hat zu nutzen und eine Präsenz aufzubauen. Die auf der Website aufbereiteten Daten und eine existierende Identität bieten gute Voraussetzungen für Content und einen schnellen Start.
Zusammenarbeit mit Agentur
Die Zusammenarbeit mit dem Team von Plan.Net Pulse hat mir sehr Spaß gemacht und gut funktioniert. Allgemein war es interessant einen kurzen Einblick in die Arbeitsweise von hochspezialisierten Agentur-Teams zu bekommen. Auch der Aufwand, der seitens der Agentur in diversen Nachtschichten in ein Pro-Bono Projekt gesteckt wurde hat mich tief beeindruckt. Unter den gegebenen Bedingungen, dass alle Beteiligten das Projekt neben ihrer normalen Beschäftigung in einer solch kurzen Zeit entstanden ist, hat die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert.
Zeitdruck
Der Zeitdruck war der entscheidende Faktor in vielen Design- und Entwicklungsfragen und hat das Produkt maßgeblich beeinflusst. Trotzdem ist es gelungen eine App zu entwickeln, die dem entworfenen Konzept aus dem Projektwochenkurs entspricht. Auch, dass das Team unter der Belastung weiter positiv geblieben ist und funktioniert hat ist zu bemerken.
Ergebnis Web-App
Im Rahmen der Möglichkeiten bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die zwei oben gestellten Fragen zur Wahl der Gestaltung, erstens der Farblichkeit und zweitens des redaktionellen Ansatzes, stelle ich mir nach wie vor. Meinungen von befragten Personen nach der Konferenz gingen zum Teil in eine ähnliche Richtung, die Reaktionen auf der Konferenz selbst waren durchaus positiv. Mit Blick auf die Identität wird sich in naher Zukunft wieder zusammengesetzt und evaluiert. Im Rahmen dieser einen Design-Iteration und dem schnellen Onboarding der Agentur ist das Ergebnis jedoch zweifelsfrei beeindruckend, vor dem Hintergrund, dass parallel gestaltet und (auf Webflow) entwickelt wurde.
Die Live Seite ist erreichbar unter www.switchcoal.org.