In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Dieses Projekt entstand im Rahmen des Kurses „Programme entwerfen“ und beschäftigt sich mit generativer Gestaltung. Es wurde ein Programm entwickelt, das Bilder analysiert und als Ausgangsmaterial für generative Illustrationen verwendet.
Der Grundgedanke am Anfang war es, dem Computer beizubringen Bilder zu illustrieren. Aus der Helligkeitsverteilung in einem vorgegebenen Bild sollte ein Kraftfeld entstehen, welches die Linienführung des Computers beeinflusst.
Beim Programmieren dieses Kraftfeldes traten immer wieder Probleme auf, die dazu führten, dass dieses Kraftfeld nicht so funktionierte, wie es sollte. Um herauszufinden, wo die Probleme lagen, ließ ich die Kraftfelder vom Computer visualisieren. Die Ergebnisse waren überraschend, bizarr und visuell sehr interessant. Auch konzeptionell waren sie interessant, denn ich ließ mir nun anzeigen, was eigentlich unsichtbar im Hintergrund bleibt und abläuft.
Mein Processing-Code war von Anfang an eher offen gehalten und tatsächlich lässt sich mit ihm allerhand anstellen, da es sehr viele Möglichkeiten gibt bestimmte Eigenschaften des Ursprungsbildes in das Ergebnis mit einfließen zu lassen.
Was ich besonders spannend an dem Projekt fand, war die überraschende Wende, dass ich durch einen Fehler im Code auf die Idee kam eine verborgene Interpretation des Computers sichtbar zu machen.
(Der Name „Deep Thought“ bezieht sich übrigens auf den Namen eines Supercomputers in dem Kult-Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“, der auf die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ nach einer Rechenzeit von 7,5 Millionen Jahren unerwartet die Antwort „42“ gibt.
Ein Glück musste ich auf meine Ergebnisse keine 7,5 Millionen Jahre warten...)
Mit dem oben visualisierten Kraftfeld kann man nun wie geplant die Strichführung des Computer beeinflussen (um den Einfluss zu zeigen verwendete ich das selbe Bild, dessen Kraftfeld man oben sieht):
Diesen Bildern liegt nun das weiter oben gezeigte, viel digitaler anmutende Kraftfeld zugrunde, während diese Bilder inzwischen einen stark analogen Charakter aufweisen. Sie sind sozusagen eine Ebene über dem kantigen Skelett des digitalen Kraftfeldes.
Es ließen sich nun auch weitere Attribute des Ursprungsbildes verwenden, wie z.B. die Farbigkeit. Es ergibt sich damit die nächste Ebene. Nach dem rein digitalen Grundskelett kamen die ersten Skizzen und natürlicheren Formen, jedoch noch in schwarz-weiß. Jetzt wird dem noch die Farbe hinzugefügt, wodurch aus der Skizze ein wie aus Fäden gesponnener Farbüberzug entsteht. Eine Art Triptychon entsteht aus dem Ursprungsbild, welches einen Eindruck davon vermittelt wie ein Computer, der sich alles in Einheiten,Vektoren und Pixel aufteilen muss, die Welt sieht und darauf aufbauend kommen immer mehr Faktoren hinzu.
Der Kurs war wirklich spannend! Ich hatte vorher noch nicht mit Processing gearbeitet und habe durch den Kurs sehr viel gelernt. Es hat auch sehr viel Spaß gemacht sich zwar ein Ziel zu setzen, aber eben auch den generativen Aspekt zu erleben! Ich konnte letztendlich, trotz der Umwege (oder dank der Umwege?) der Aufgabe entsprechen, die im Kurs formuliert worden war: „[...]es können neue Bilder und Welten geschaffen oder existente Bilder mit Code nachempfunden werden.“ Obwohl ich vorher wie gesagt noch nicht mit Processing gearbeitet habe, bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden. An meinem Processing-Code werde ich natürlich weiter rumbasteln!
Danke Jens!