In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Kurs „Farbe und Laser“ haben wir uns auf verschiedene Art und Weise mit Farbe auseinander gesetzt - von der Arbeit mit Pigmenten über verschiedene Form-, Farb-, Perspektivexperimenten bis hin zu unserem Abschlussprojekt, das die beiden Elemente der Farbe und des Lasers vereinen sollte.
Bei dieser Übung habe ich das erste Mal mit Pigmenten gearbeitet. Die Pigmente werden mit einem Binder gemischt bis zur gewünschten Konsistenz und können dann zu Papier gebracht werden. Hierbei entstehen unterschiedliche Ergebnisse je nachdem wieviel Pigmente, Binder oder auch gegebenenfalls Wasser miteinander mischt. Diese Konsistenzexperimente konnte ich hier gut ausprobieren.
Nachdem alles getrocknet ist, habe ich die Blätter in Streifen und Vierecke geschnitten und zu einer Collage hinzugefügt.
Das zweite Medium war farbiges, nicht transparentes Papier. Durch die Wahl und Kombination verschiedener Farbtöne ist es möglich, eine Collage zu schaffen, die eine scheinbare Transparenz erzeugt. So wird die Illusion erschafft, dass ich mit transparentem Papier gearbeitet habe, das sich an einigen Stellen überlappt und an diesen Stellen einen dunkleren Farbton erzeugt.
Um herauszufinden, wie ich die Collage aufbaue, habe ich zuerst mit farblosem Transparentpapier gearbeitet, um die Überlappungen sehen zu können.
In dieser Übung habe ich zwei Farben ausgesucht und anschließend in ihrer Helligkeit / Sättigung verändert und abgetönt. Dabei sind unterschiedliche Graustufen bzw. Sättigungen und Helligkeitsstufen der Farben entstanden.
Aus der vorangegangen Übung der verschiedenen Kärtchen, habe ich anschließend eine Permutation gebildet. Dafür habe ich eine bestimmt Form entwickelt, um jedes Kärtchen auf dieselbe Art und Weise zu zerschneiden und neu anzuordnen.
Die Form habe ich zuerst mit normalem Papier ausprobiert und nachdem ich eine gute gefunden hatte, bin ich zu den richtigen Kärtchen übergegangen. Als alle zerschnitten waren, habe ich auch hier rumprobiert und verschiedene Möglichkeiten der Anordnung gesucht und mich dann für eine finale entschieden und diese auf ein weißes Blatt geklebt.
Die finale Anordnung:
Vor dem finalen Projekt haben wir uns noch einmal mit der Perspektive auseinander gesetzt. Maria hat uns wieder verschiedene Eindrücke unterschiedlicher KünstlerInnen in ihrer Präsentation gezeigt, wobei wir verschiedene Formen der Perspektive durchgegangen sind: Parallelprojektion, Isometrie, 1-Punkt-, 2-Punkt- oder 3-Punkt-Perspektive. Ich habe mich für die 2-Punkt-Perspektive entschieden.
Hier habe ich zuerst ein entsprechendes Raster auf ein Transparentpapier gezeichnet und mich dann daran orientiert. War die finale Form fertig, habe ich sie auf ein Blatt Papier übertragen und es mit Aquarellfarbe gefüllt.
Die Vorgaben für das Endprojekt waren sehr frei. Es sollte sich mit Farbe auseinandersetzen und wir sollten den Lasercutter im Prozess verwenden. Ich studiere Kommunikationsdesign und wollte mich aus dem Grund mal an einen dreidimensionellen Gegenstand heranwagen und entschied mich für eine Lampe. Durch verschiedenste Vorstellungen von Künstlern von Maria kam ich zu dem Material Acrylglas. Mich faszinierten die Farben und auch die Farbwirkung des Materials und ich wollte etwas designen, das später von Nutzen sein sollte. Da ich die einzelnen Acrylglasteile, aus die die Lampe bestehen würde, nicht zusammenschrauben oder kleben wollte, entschied ich mich, ein Stecksystem zu entwickeln. Im Idealfall würde dieses System verschiedenste Wege diese Lampe zusammenzustecken ermöglichen und damit ein sehr individuelles Produkt ergeben. Die Teile sollten mit dem Lasercutter ausgeschnitten werden.
Ich fing an, indem ich ein Modell aus Pappe entwickelte. Dadurch merkte ich auch bald, dass meine erste Idee (dass der Lampenschirm einfach aus ganz vielen gleichgroßen Vierecken zusammengesteckt wird) zu viel Material verbauchen würde. Die Lampe würde dadurch sehr teuer und vor allem auch sehr groß werden. Also probierte ich weiter und fand bald eine neue Form, die ich schließlich final umsetzte.
Prozessbilder während des Laserns:
Das Pappmodell:
Die Form, bei der ich mich letztendlich dazu entschied, sie umzusetzen:
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Das Projekt hat mir gezeigt, wie viel Geduld und Überlegung es braucht, ein Produkt zu entwickeln. Der Aspekt der Geduld ist für mich immer wieder eine Herausforderung, schon immer gewesen. Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind gerne Gegenstände erfunden und gebaut habe, diese jedoch nie ganz ausgereift oder bis zum Ende geführt waren.
Jetzt bin ich endlich mal den Prozess von der Idee, über das (Papp-)Modell bis hin zum Endprodukt durchlaufen und bin unfassbar stolz, es zum Ende gebracht und dabei eben auch ein funktionstüchtiges Produkt geschaffen zu haben. Die bunten Vierecke aus Acrylglas, die an die Schlitze der blauen Wände der Lampe angesteckt werden, geben die Möglichkeit, individuell positioniert und variiert zu werden.
In diesem Atelierkurs konnte ich das erste Mal mit Farbpigmenten arbeiten, habe mit Perspektive arbeiten können und über farbige Papiercollagen versucht, scheinbare Transparenzen zu erzeugen. Mit den einen Sa- chen bin ich mehr zufrieden als mit den anderen, aber am Ende konnte ich aus jeder Übung ein paar mehr Erkenntnisse mitnehmen. Sei es zum Beispiel die Erkenntnis, wie schwer es ist, jemals den Umgang mit Far- ben richtig zu beherrschen. Ich glaube mittlerweile, dass das ein lebenslanger Prozess ist, in dem man erforscht, ausprobiert und dazu lernt.
Das Endprojekt war in seiner Umsetzung sehr frei, was für mich unfassbar gut passte, da ich so meinem Interesse am Produktdesign nachgehen konnte. Dieser Kurs hat es mir damit ermöglicht, das erste mal einen Gegenstand zu entwickeln und dabei zu realisieren, wie schwer es mir in manchen Schritten des Prozesses fallen kann, aber auch wieviel Spaß mir das Ganze gleichzeitig macht.