In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Projektdokumentation der Forschungsergebnisse im Kurs „Leitsystem Campus FHP |2|“
Der Kurs Leitsystem Campus FHP |2| unter Betreuung von Prof. Christina Poth und Lennard Dose beschäftigte sich mit der Konzeption eines Leitsystems für den Campus der Fachhochschule Potsdam. Inhaltlich knüpft der Kurs an das vergangene Projekt Leitsystem Campus FHP |1| an.
In interdisziplinärer Zusammenarbeit der Studiengänge Design und Architektur forschten wir in kleineren Arbeitsgruppen. Entstanden sind verschiedene Entwürfe und Vorschläge für eine reale Umsetzung eines Leit- und Orientierungssystems. Wir beschäftigten uns dabei vor allem mit der Gestaltung der Übergänge zwischen Stadt und Campus. Grundlage für die Entwurfsphase war das bestehende Corporate Design der FHP.
Wir befassten uns im Kurs mit den Fragen:
Wie ist unsere Hochschule in der Stadt und im Viertel eingebettet? Was macht den Campus sichtbar und als solchen identifizierbar? Und wie werden Menschen abgeholt, die auf unterschiedlichste Weise am Campus ankommen? Im Allgemeinen:
Wie kann Orientierung auf unserem Campus klarer gestaltet werden?
Zu Beginn des Semesters recherchierten und analysierten wir zu Leitsystemen an anderen Hochschulen in der Region Berlin/Potsdam und widmeten uns gleichzeitig dem bereits bestehenden Leitsystem der Fachhochschule.
Im Vergleich fiel dabei auf, dass das Leitsystem unserer Hochschule zum jetzigen Zeitpunkt eher weniger gut und an vielen Stellen noch gar nicht gestaltet ist. Im Kurs hielten wir unter anderem folgende Punkte fest:
Richtungsweisende Informationen sind kaum präsent
es fehlt an einer einheitlichen Gestaltung, die alle Teile des Campus miteinander verbindet
Mehrsprachigkeit und eine inklusive Orientierung und Informationsvermittlung im Leitsystem fehlen
es herrscht eine unklare Begrenzung des gesamten Campusgeländes
Wir betrachteten zudem die Potenziale in der Campusarchitektur und Umgebung, die Geschichte und Profillinien der Fachhochschule und die Wünsche der Studierenden an ihren eigenen Campus und nutzten diese als Ausgangspunkt für die darauffolgende Entwurfsphase.
Neben der Analyse des bereits bestehenden Leitsystems auf dem Campus, beschäftigten wir uns auch mit den Innenräumen unserer Hochschule. Hierzu nahmen wir eine inhaltliche Analyse aller Gebäude vor und fertigten im Kurs eine Übersicht der Gebäudegrundrisse an, in denen wir je Etage die räumliche Nutzung definierten.
Architektonisch bettet sich der Campus mit seinem rechtwinkligen Aufbau und der Wegeführung gut in das umliegende Viertel, Bornstedt, ein. In der Campusarchitektur fällt auf den näheren Blick die besondere Teilung in Neubau- und Altbau-Gebäude auf, die den Campus architektonisch in zwei Bereiche teilt.
Zudem wird diese Teilung zusätzlich durch die inhaltliche Trennung der Gebäudebeschriftungen unterstützt. So ist der Neubaubereich mit Buchstaben (HG, LW, Haus A, D) und der Altbaubestand mit Zahlen benannt (Haus 1-5). Diese redaktionelle Entscheidung zur Beschriftung der Gebäude galt es im Laufe des Entwurfsprozesses zu hinterfragen.
In den ersten Wochen skizzierten wir erste Ideen auf Papier, machten Campus Begehungen und beschäftigten uns individuell mit dem Übergang zwischen Stadt und Campus. Wir betrachteten zunächst den vermeintlichen Haupteingang der Fachhochschule zur Kiepenheuerallee. Danach sortierten wir die Skizzen nach Themengebieten und fanden uns in kleineren Gruppen zusammen. Die Gruppen setzten sich dann immer aus Architektur- und Design-Studierenden zusammen.
Unsere Gruppe interessierte sich schon von Anfang an für größere Installationen im Raum und ein klares Wegeleitsystem mit Checkpoints. Wir dachten an typografische Installationen, übergroße Stelen auf dem Campus, die als Treffpunkte dienen könnten und den Campus um neue interessante Formen bereicherten. Wir waren von Anfang an davon überzeugt, dass Orientierung vor allem im Raum passiert und hielten an einem 3-teiligen Stelensystem aus Quell-Check-Zielpunkten fest.
Dabei inspirierten uns die verschiedenen Sichtachsen auf dem Campus und wir beschäftigten uns in der Testphase vor allem mit Faltungen im Raum und den daraus entstehenden Perspektiven. Wir experimentierten mit Papier und Finnpappe und es entstanden spannende Formsprachen.
Dann galt es unter all den Formen, eine konsequente Sprache für alle Trägertypen zu finden, die alles zu einer klaren Stelenfamilie vereint.
Im Laufe der ersten Phase des Projektes skizzierten wir viel, recherchierten nach Materialproben und fertigten Übersichten über die Bewegungsströme auf dem Campus an. Wir machten weitere Ortsbegehungen und entschieden uns daraufhin für eine erste Verortung der Stelen.
In Bezug auf die Umsetzung des Leitsystems beschäftigten wir uns im Kurs auch mit Materialforschung und nachhaltiger Materialität. Bei Fragen zu Material und Herstellung unserer Entwürfe stand uns Steve Gödickmeier als Materialexperte vom Raumlichtlabor unterstützend zur Seite.
Da wir uns in unserer Gruppe mit Faltungen beschäftigten, recherchierten wir zunächst zu Materialien, die eine gute Biegsamkeit in der Herstellung und vor allem auch eine Langlebigkeit versprachen. Wir dachten zunächst an Aluminium oder eventuell auch Plexiglas, entschieden uns aber letztendlich für Edelstahl.
Die reflektierende Beschaffenheit des Metalls fügt sich optisch gut in die umliegende Architektur ein. Dabei fanden wir es im Kontext spannend, dass die Oberfläche des Materials leicht die Umgebung spiegelte, ähnlich wie die gläsernen Fassaden des Neubaus.
Die Spiegelung des Materials durfte jedoch keine Einschränkung für die Lesbarkeit bedeuten und wir machten uns Gedanken, wie wir die Informationen auf die Träger bekommen würden.
Herleitung
Unser Campus definiert sich in seinem architektonischen Aufbau besonders durch seine rechtwinklige Architektur und die Kreuzungen aller Hauptwege. Diese Verkreuzungen greifen wir auch in der Konstruktion unserer Informationsträger auf, die in ihrer Form eine interessante grafische Komplexität im Raum ergeben. Die Faltungen der Träger ermöglichen somit eine Orientierung aus (fast) allen Sichtachsen.
Formsprache
Konzeptionell empfanden wir es als besonders wichtig, alle Orte und Bereiche der Hochschule aus allen Hauptblickrichtungen und aus größerer Entfernung im Raum sichtbar zu machen. Dabei setzt unser Entwurf besonders auf die Fernwirkung der Installationen auf dem Campus. Die Faltung und Verkreuzung in der Form der Träger implizieren eine Öffnung der hochschulinternen Inhalte nach Außen und spielen dabei vor allem auf die interdisziplinäre Ausrichtung, auf die Verschränkung der Fachbereiche und derer individuellen Kompetenzen an.
Die Identität unserer Hochschule wird vor allem durch das miteinander Denken und die unterschiedlichen Hintergründe und Blickwinkel bestimmt. Dieses Zusammentreffen an verschiedensten Themen und Menschen und die sich daraus ergebenen neuen Perspektiven auf unsere Umwelt sollen in unserem Leitsystem Vorschlag widergespiegelt werden.
In unserem Entwurf erstreckt sich die Orientierung auf dem Campus über ein 4-teiliges System entlang der Hauptwege. Geleitet werden die Besucher*innen/Hochschulangehörige mittels Quellstelen an den Haupteingängen, über Wegweiser an den Wegkreuzungen, Gebäudekennzeichnungen an den Fassadenecken und Zielstelen vor den Eingängen der Gebäude. Dabei funktioniert die Informationsvermittlung auf den Trägern ausgehend von einer sehr groben Informationslast auf den Quellstelen zu immer detaillierteren Informationen auf den Zielstelen.
Bei der Ankunft wird man nicht direkt mit einer Fülle an Informationen überfordert und finden über eine Karte, mit sehr reduzierter Sprache und mithilfe von Pictogrammen schnell die gesuchten Zielorte. Über die Wegweiser-Checkpoints an den Knotenpunkten des Campus erfolgt eine Bestätigung, sich weiterhin auf dem richtigen Weg zu befinden. Mit dem Blick in die Ferne passiert im weiteren Verlauf eine nähere Zielbestätigung über die Fassadeninstallationen direkt an den Gebäuden. Diese sind mindest aus 3 Himmelsrichtungen korrekt lesbar. Die Eingänge zu den Gebäuden sind ebenfalls mit der Gebäudebezeichnung versehen. Ankommen am gesuchten Zielpunkt, erfährt man auf den Zielstelen nun genauere Informationen über die (Service-)Einrichtungen innerhalb des Gebäudes. Innerhalb der Gebäudes würde es anschließend mit genaueren Rauminformationen und Etagenplänen weitergehen.
Wichtig für ein Leitsystem für alle ist eine inklusive Gestaltung, die auch Minderheiten miteinbezieht. Für blinde Menschen würden wir das Bodenleitsystem sowohl auf dem Campus als auch innerhalb der Gebäude weiter ausbauen und einheitlich aufeinander abstimmen. Dieses würde auf dem Campusgelände, ausgehend von den Quellstelen mit entsprechenden Tastplänen und einer Übersetzung der Gebäudebeschriftungen in Brailleschrift, entlang der Hauptwege entlangführen. An allen Wegweisern und Eingängen wären entsprechende Buttons mit hinterlegten Audiospuren zu finden, die dann jeweils sprachlich auf den entsprechenden Weg oder den Zielort verweisen.
Zugänglichkeit beginnt jedoch schon bei der Verständlichkeit von Informationen. Wichtig für unseren Leitsystem Entwurf waren uns vor allem verständliche Benennungen, sprachunabhängige Auszeichnungen von Service-Einrichtungen und ein klares System von Informationsketten auf der gesamten Stelenfamilie. Diese Punkte arbeiteten wir in der grafischen Gestaltung weiter aus.
Die klare Formsprache der Informationsträger wird in unserem Entwurf durch eine sehr reduzierte Grafik ergänzt. Informationen werden in klaren Hierarchien durch verschiedene Schriftschnitte verdeutlicht. Als sich immer mehr international identifizierende Hochschule braucht es für viele Informationen eine Zweisprachigkeit. Um jedoch unnötige Dopplungen zu vermeiden, entschieden wir uns Internationalismen wie „Information“ nicht zu übersetzen. Zudem kürzten wir die Gebäudenamen der Häuser beispielsweise auf den Wegweisern auf ihre Grundbenennungen (Haus D wird beispielsweise nur zu D). Wir empfanden das vor allem eine reduzierte, symbolhafte und direkte grafische Sprache die benötigte Orientierung schafft.
Der stark reduzierten Sprache des Leitsystems werden zusätzliche Symbole in Zusammenhang mit der Hausschrift der Fachhochschule beigefügt. Die Pictogramme dienen zur Markierung der Serviceeinrichtungen und spezieller Orte auf dem Campus und können durch ihre klare symbolhafte Funktion möglichst schnell und sprachunabhängig Informationen vermitteln. Somit fällt es vielen verschiedenen Personengruppen leicht, sich auf dem Campus zu orientieren.
Wir machten uns auch Gedanken zu den Gebäudebezeichnungen. Dabei fiel uns in den bestehenden Benennungen auf, dass wir in der inhaltlichen Form beispielsweise beim Hauptgebäude mit der Bezeichnung HG einen einheitlicheren Zusammenhang zu den anderen einstelligen Gebäudenamen (wie bei Haus A, D, 1-5) erlangen würden, wenn wir auch hier eine reduzierte Benennung vornehmen. (aus HG wird dementsprechend nur zu H). Ebenso würde beim LW-Gebäude eine Umbenennung zu W (für Werkstätten oder Workshops im Englischen) stattfinden.
Die Gestalt der Stelen passt sich an die räumlichen Gegebenheiten an und zeigt sich in den drei Formen der Quellstele, Zielstele und des Checkpoints. Die Ausrichtungen der Stelen orientieren sich am Bodenleitsystem, welches am Übergang von Stadtraum zu Campus zuerst auf die Quellstelen führt und anschließend zu den Checkpoints und Zielstelen weiterleiten.
Die Quellstelen finden sich an den Eingängen des Campus wieder. Von Außen kommend, sorgen sie für eine schnelle Orientierung, so wie den Startpunkt für die Weg- und Zielsuche, durch eine taktile Übersichtskarte. Eine Legende markiert in klarer Formsprache, die wichtigsten Orte und Service-Einrichtungen der Hochschule. Für eine verständliche Lesbarkeit sorgen zusätzliche Piktogramme und die Ausrichtung der Karte in Blickrichtung. Das FHP Logo ist prominent platziert und fungiert als zusätzliches Erkennungsmerkmal.
Die Rückseite der Quellstele bietet historische Informationen zur Fachhochschule. An den Campuseingängen verteilt, finden sich Ausschnitte zu der Geschichte des Ortes und der Entwicklung der Fachhochschule.
An den Hauptknotenpunkten bieten Checkpoints eine weitere Orientierung. Auf der Zielsuche werden Besucher*Innen, auf ihrem Weg, durch eine sehr reduzierte Sprache und Grafik abgeholt. Richtungsweisende Pfeile, sowie Piktogramme der Service-Einrichtungen unterstützen eine schnelle Übersicht. Durch die beidseitige Beschriftung sind die Checkpoints von jeder Richtung lesbar.
Die Auskragenden Auffaltungen beginnen ab einer Höhe von 2,25 m. So wird zum einen eine Sichtbarkeit von Weitem und eine gefahrenfreie Durchfahrt mit dem Fahrrad ermöglicht.
Die Checkpoints bieten darüber hinaus, mit integrierter Tisch- und Sitzfläche, zentrale Treffpunkte für Studierende und Mitarbeiter auf dem Campus. Temporäre Informationen lassen sich dabei von den Freiflächen der Stele entnehmen.
Vor den Eingängen der einzelnen Gebäude befinden sich die Zielstelen. Sie dienen als Zielbestätigung und weisen grob auf alle wichtigen Räumlichkeiten und Service-Einrichtungen innerhalb des Gebäudes. Die Faltung an der oberen Ecke leitet in das Innere des Gebäudes. Dort finden sich detaillierte Informationen über alle Räumlichkeiten, so wie die Etagenpläne.
Die Fassadenbeschriftung dient zum einen der Identifikation der Gebäude aus der Ferne durch Eckinstallationen und zum anderen, einer zusätzlichen Zielbestätigung durch die Beschriftungen der Eingänge. Die typografischen Installationen an den Häuserecken erhalten durch Auffaltungen eine räumliche Tiefe. Sie ermöglichen eine Sichtbarkeit aus verschiedenen Sichtachsen und setzen ästhetische Akzente aus verschiedenen Perspektiven. Das Semikolon an den äußeren Gebäudeecken, markiert den Übergang von Stadtraum zu Campus.
Um unserem Konzept Ausdruck zu verleihen und eine mögliche Umsetzung der Träger räumlich beurteilen zu können, fertigten wir jeweils zu den einzelnen Stelentypen Prototypen an und bauten zusätzlich ein 1:1 Modell des Wegweisers. Damit konnten wir die Wirkung direkt auf dem Campus testen.
Um das Konzept der gefalteten Stelen umzusetzen, kommen zwei Zentimeter dünne Edelstahlplatten zum Einsatz. Die einzelnen Platten werden zugeschnitten und verschweißt. Anschließend durch Punktfundamente im Boden verankert. Eine Pulverbeschichtung sorgt für einen mattierenden Effekt und für eine klare Lesbarkeit bei wechselnden Lichtverhältnissen.
Die Beschriftung besteht aus einer weißen Folie, welche sich von der grauen Edelstahlplatte stark absetzt. Eine lange Lebensdauer wird durch das wetterbeständige Material und der Möglichkeit austauschbarer Information gewährleistet.
Die Quellstelen sind an den Zugängen zum Campus aufgestellt, über die dieser hauptsächlich erschlossen wird. Am Haupteingang, Parkplatz und den beiden Zugängen von der Pappelallee aus. Das taktile Leitsystem führt dabei auf die Stele zu, informiert dort haptisch und folglich weiter auf den Campus. Für eine bessere Erkennbarkeit und Abgrenzung des Campusgelände nach Außen befinden sich an den Ecken und Eingängen gefaltete Semikolons an den Fassadenecken, die im Plan an den nach außen zeigenden Pfeilen erkennbar sind.
Als Nächstes wird man von den Wegweisern abgefangen. Sie stehen an den Knotenpunkten der Hauptachsen bündig mit den dort verlaufenden Regenabläufen und fügen sich in das rechtwinklige Wegenetz ein.
Die finale Zielbestätigung passiert in Form der bereits bestehenden Türbeschriftungen und wird durch eine Stele, rechts vom Eingang, erweitert.
Um auch für die einzelnen Häuser eine Fernwirkung und somit eine leichtere Orientierung zu erzeugen, befinden sich an den Gebäudeecken auf 6,5 Meter Höhe gefaltete Ziffern/Buchstaben. Diese sind im Plan an den nach Innen zeigenden Pfeilen erkennbar und symbolisieren eine Geschlossenheit und Zusammenhalt. Sie sind eher zum Haupteingang ausgerichtet, sind aber durch die Faltung von allen Seiten erkennbar.
Der Übergang vom Campus der Fachhochschule Potsdam zur umgebenden Stadtlandschaft ist ein wichtiger Aspekt des Leitsystems. Die Übergänge dienen nicht nur dazu, die Grenzen des Campusgeländes zu markieren, sondern auch das Gelände nach außen hin zu identifizieren und eine Verbindung zwischen der Hochschule und ihrer urbanen Umgebung herzustellen.
Durch die Verwendung von markanten Fassadenbeschriftungen in Form des Semikolons an den Ecksituationen des Campus wird die Identität der Fachhochschule Potsdam nach außen hin kommuniziert. Diese Beschriftungen sind so gestaltet, dass sie von allen Hauptzugängen zum Campus aus sichtbar sind und somit einen klaren Bezugspunkt für Besucher und Studierende bieten.
Eine durchgehende Stelenfamilie verleiht dem Campus nicht nur einen einheitlichen Charakter, sondern schafft auch eine Verbindung zwischen den historischen Kasernen und den modernen Gebäuden.
Das Moodboard zeigt eine mögliche Erweiterung unseres Konzepts für die Innenräume der Hochschule. Die Bespielung von Ecksituationen und 45° Faltungen von Schildelementen an Service-Räumen wäre ein möglicher Ausblick für die weitere Gestaltung unseres Leitsystems.
Alle Ergebnisse des Kurses wurden der Hochschulleitung und einem Team an Mitwirkenden präsentiert. Im Anschluss wurden die Potenziale aller Entwurfsvorschläge aus den verschiedenen Gruppen herausgearbeitet. Unter der Fülle an Ideen wurden folgende Punkte zusammengefasst, die zukünftig in ein ganzheitliches Konzept für das neue Leitsystem der Fachhochschule mit einfließen:
Trägerfamilie bestehend aus modularen Sockelelementen und einem leichten, selbstleuchtenden Informationsträger
Integration des Sternes als historisches und hochschulspezifisches Alleinstellungsmerkmal
große Beschriftung der Häusergroße Beschriftung der Häuser
Schaffung neuer Plakatierungsflächen im Außenraum
Redaktionelle Vereinfachungen
Schaffung eines Ortes, vor dem man sich auch gerne fotografieren lässt
Entwicklung von Möglichkeiten und Orten, an denen die Geschichte des Campus sichtbar gemacht werden kann
Zu dem wurde ein hochschulinternes Design Studio für die professionelle Fortführung der Seminare »Leitsystem Campus FHP« gegründet. In dem ausgewählte Studierende der vorangegangenen Kurse zusammen mit einem kleinen interdisziplinären Team an der Ausarbeitung und Umsetzung des neuen Orientierungssystems für die Fachhochschule Potsdam arbeiten werden.
Der Interflexkurs vermittelte uns ein weiträumiges Verständnis in Bezug auf Leit- und Orientierungssysteme. Es handelte sich dabei um ein reales Projekt, was es als Studierende sehr interessant machte, unseren eigenen Campus partizipativ mitzugestalten. Wir lernten, dass sich räumliche Orientierung nicht nur durch Wegweiser definiert, sondern durch ein sich ergänzendes System, aus unterschiedlichen Trägertypen, Lageplänen und grafischen Mitteln. Dabei geht es vor allem um die Integration des Leitsystems in seine Umgebung und den richtigen und Einsatz von visueller Kommunikation. Ein gutes Leitsystem sollte dabei nicht nur durch ein benutzerfreundliches Design für Besucher*innen ansprechend sein, sondern sich auch durch eine charakteristische und identitätsstiftende Wirkung auf einen Ort und seine Institution auszeichnen.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Gruppen war eine große Bereicherung zu den vermittelten Kursinhalten. Durch die unterschiedlichen Hintergründe und Fähigkeiten von Design und Architektur brachten wir einen großen Pool an interessanten Ideen zusammen, die dabei halfen, auftauchende Probleme im Designprozess gemeinsam zu lösen. Wir tauschten uns gegenseitig immer auf Augenhöhe miteinander aus und empfanden die Einblicke in die gegenseitigen Studienbereiche als sehr bereichernd.