In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Flüsterwald ist eine interaktive Soundinstallation die für den Designmai 2006 - Designcity entwickelt wurde.
Sebastian An, Steffen Fiedler, Vero Gabler, Mi-Ran Jun, Timm Kekeritz, Jonas Loh, Dorit Mielke, Golo Schmeh Studierende der Studiengänge Kommunikations-, Produkt- und Interfacedesign
Betreuender Professor: Prof. Boris Müller
Das ist nur ein Echo, das ist nur ein Echo, das ist nur ein Echo. Mehr Stimmen erzeugen neue Echos, überlagern und vermischen sich und fluten Lichtung und Ohren. Woher kommt was? Und wohin geht es? Der Wald flüstert. Die Installation thematisiert eine Bedeutung der persönlichen Meinungsäußerung und nutzt dabei den Wald als Bühne. Ein klangerlebnisreicher Ausflug für alle, die mehr wollen als nur gucken.
Der »Flüsterwald« ist eine begehbare, interaktive Soundinstallation. In der Designcity stellt er den Gegenpol zur Urbanität und der künstlichen Welt der (Messe-) Stände dar und ist doch ein wichtiger Bestandteil des Stadtlebens: Er ist ein Ort der Kontemplation, der Reflexion, ist Freiraum, der gefüllt und belebt werden will und kann, durch den Besucher. Es entsteht eine Plattform, die geprägt wird durch die persönliche Meinungsäußerung jedes Einzelnen, und diese wiederum in Relation setzt zur öffentlichen, allgemeinen Stimme.
30 Tannenbäume verschiedener Größe stehen an prominenter Stelle in der Haupthalle auf einer Fläche von 8x 12 Meter kreisförmig angeordnet, sodass in der Mitte eine Lichtung entsteht. In den Bäumen hängen versteckt circa 20 kleine Lautsprecher. Diese werden einzeln angesteuert und spielen Zitate und Statements zu design-relevanten Themen ab. Für den Besucher entsteht der Eindruck vieler unsichtbarer Stimmen – eines Klangteppichs – die ihn zur Exploration des Waldes verleiten sollen. Die Bäume stehen so eng, dass die Lichtung von außen nicht einsehbar ist und der Besucher das Gefühl des Durchschreitens eines Waldes bekommt bevor er auf die Lichtung im Inneren des Baumkreises tritt. So entsteht der Eindruck eines sich in einem sowohl akustisch als auch visuell vom Messegeschehen abgeschlossenen Raum zu befinden. Im Zentrum der Lichtung befindet sich ein Terminal in Form eines Betonkubus mit eingelassenem Touchscreen. Hier findet die direkte Interaktion mit dem Besucher statt. Auf dem Monitor werden Fragen zu den Themen Urbanität, Wald, Naherholung und Design gestellt. Der Besucher wählt eine Frage aus und spricht seine Antwort ein. Die Soundkulisse im Wald erlischt und nach wenigen Sekunden wird die so eben gespeicherte Antwort über die Boxen abgespielt. So entsteht die Illusion, sein eigenes Echo aus dem Wald schallen zu hören. Nach und nach werden weitere Antworten/Kommentare vorheriger Besuchern dazugespielt, bis der Klangteppich wieder entsteht. Der aktive Besucher macht die Erfahrung, ein Teil der „öffentlichen“ Meinung zu sein und positioniert sich im Wald der unterschiedlichen Meinungen – dem »Flüsterwald«.
Integraler Bestandteil der Installation sind die Fragen. Mehr aber noch die Antworten der Besucher.
Was wäre, wenn alle Häuser gleich groß sind? Wie lebt Hans Mustermann? Warum ist man in einer Millionenstadt einsam? Wer hat eigentlich das sagen? Warum nervt Berthold Brecht? Was würde Otl dazu sagen? Wie kommt das Blöde in die Welt? Warum kosten hippe T-Shirts 79,90 Euro ? Warum glauben die Vögel sie müssen singen damit es Hell wird? Warum scheißen Hunde an Bäume und nicht an geparkte Autos? Wovor hast Du Angst im Wald? In welchem Wald kann man den besten Sex haben? Warum triftt man auf Vernissagen immer die gleichen Leute? Stirbt der Wald noch? Warum gibt es keine Graffitis im Wald? Wie macht die Eule?
Aufbau der Installation im Photostudio an der FHP und in der Ausstellungshalle der Designcity am Gleisdreieck in Berlin