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Rituale, Formen und Gefäße

In diesem Kurs haben wir uns mit Ritualen im Zusammenhang mit Gefäßen beschäftigt. Unsere eigenen Rituale sind hierbei in die Gestaltung mit eingeflossen und wir haben den Prozess der Herstellung von Keramiken einmal komplett durchlaufen.

01 Rituale

Rituale sind wiederkehrende Handlungen oder Zeremonien, die in Kulturen weltweit existieren. Sie dienen sozialen, religiösen, persönlichen oder kulturellen Zwecken und schaffen Verbindung und Struktur in unserem Leben. Besonders bei mir hängen geblieben ist, dass Rituale nicht zwingend eine Festlichkeit oder große Veranstaltung sein müssen. Für mich sind es viel mehr die kleinen alltäglichen Dinge, die meinem Tag Struktur geben. Zum Beispiel der Kaffee oder Tee am morgen oder Spazieren gehen am Abend. Mir ist durch die Reflexion im Kurs bewusst geworden wie wichtig es für mich und mein Wohlbefinden ist, mir Zeit für meine persönlichen Rituale zu nehmen.

Außerdem ist es wichtig zu beachten, dass unsere Wahrnehmung und Beurteilung von Ritualen oft von unserer eigenen kulturellen Perspektive geprägt ist. Als Teil der westlichen Gesellschaft betrachten wir Rituale automatisch aus einer bestimmten Perspektive und bewerten sie entsprechend unseren eigenen kulturellen Werten, Normen und Traditionen. Umso besser fand ich es, dass wir auch darüber im Kurs gesprochen und unserer Blickwinkel auf das Thema hinterfragt haben.

02 KPM

Die handwerkliche Herstellung und künstlerische Gestaltung von Porzellan bei KPM hat mich sehr beeindruckt. Besonders aufgefallen sind mir die handgemachten und handbemalten Produkte. Mir hat der Besuch ins Gedächtnis gerufen wie wertvoll und einzigartig handwerkliche Traditionen und künstlerisches Können sind.

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03 Konzept

In dem Kurs dreht sich alles um Rituale, was mich dazu angeregt hat, meine eigenen täglichen Rituale zu reflektieren und herauszufinden, was mir besonders wichtig ist. Vor einem Jahr habe ich begonnen, Kaffee zu trinken und mich für seine Herstellung und den Anbau zu interessieren. Gleichzeitig bin ich nach Potsdam gezogen und arbeite seit dem in einem Café. Kaffee hat sich zu einem neuen Ritual für mich entwickelt, das eng mit meiner Zeit in Potsdam verbunden ist. Deshalb war es für mich naheliegend, meine eigene Kaffeetasse zu gestalten aus der ich zukünftig zuhause meinen Kaffee trinken kann.

Ich hatte keine Vorkenntnisse im Herstellen von Keramiken. Daher habe ich mich für ein einfaches Design entschieden, um mir den Einstieg zu erleichtern. Nachdem ich über den Henkel meiner Keramiktasse nachgedacht habe, stand ich vor der Entscheidung, ob ich einen auffälligen oder minimalistischen Ansatz wählen sollte. Letztendlich habe ich mich jedoch für einen kleinen Würfel als Henkel entschieden. Er bietet genug Platz, um den Ringfinger darunter zu legen und sorgt so für eine bequeme und praktische Nutzung der Tasse.

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04 Umsetzung und Prozess

Da ich einen cleanen Look bevorzuge, habe ich mich entschieden, die Mutterform an der Drechselbank herzustellen. Hier bekamen wir Hilfe von Valider und Ruben die uns bei der Planung und Umsetzung unterstützten. Das Drechseln hat es mir ermöglicht, eine glatte und minimalistische Ästhetik zu erreichen.

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Die fertige Mutterform wird an eine runde Platte geschraubt, mit Trennseife eingeschmiert und mit Folie umgeben. Anschließend verdünne ich den Gips mit Wasser, um eine geschmeidige Konsistenz zu erreichen. Jetzt kann der Gips vorsichtig um die Mutterform herum gegossen werden. Ungefähr 40 Minuten hat es gedauert bis die Gipsform fest und bereit zum Entfernen war. Um die Negativform zu vervollständigen fehlt nun noch der Gießring. Dazu wird die Mutterform falsch herum auf die Gips Abformung gestellt und wieder mit Trennseife eingeschmiert und mit Folie umwickelt. Anschließend wird etwas 5cm hoch Gips eingegossen. Der Gießring wird benötigt um beim Abgießen der Tasse einen geraden Rand herzustellen.

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Der ganze Prozess ermöglicht es mir, eine genaue Kopie meiner Mutterform zu erstellen und sie anschließend nach Bedarf zu vervielfältigen.

Ich habe mich für Steingut als Material entschieden und es mit Wasser verflüssigt und gründlich gerührt, um die richtige Konsistenz zu erreichen. Dann habe ich die Mutterform mit dem aufgesetzten Gießring mit Steingut gefüllt. Nach etwa 5 Minuten war der Rand genug angetrocknet und ich habe den überschüssigen Gips ausgegossen, damit eine Hohlform entsteht. Die Form habe ich dann für etwa 10 Minuten auf dem Kopf stehen gelassen, damit der Gips gleichmäßig verteilt wird. Nach ungefähr 45 Minuten habe ich den Gießring entfernt und den überschüssigen Gips an der Kante abgeschnitten. Nach weiteren 45 Minuten konnte ich die Mutterform stürzen und die fertige Tasse kam zum Vorschein.

Den gleichen Prozess habe ich parallel für meinen Henkel durchgeführt, mit dem Unterschied, dass der Henkel als Vollkörper gegossen wurde und nicht ausgegossen werden musste. Nachdem beide Objekte aus ihren Formen genommen wurden, habe ich sie aneinander ausgerichtet und die Stelle, wo der Würfel am besten passt, markiert und leicht eingeritzt. Als nächstes habe ich eine Mischung aus Essigessenz und Steingut angerührt und an beiden Objekten aufgetragen. Mit leichtem Druck habe ich den Würfel dann an die markierte Stelle der Tasse gesetzt und ihn vorsichtig festgedrückt.

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05 Reflexion

Ich bin immer noch froh darüber, dass ich mich für ein „einfaches“ Gefäß entschieden habe. Ich hatte kaum Komplikationen und konnte den gesamten Prozess genießen. Obwohl ich im Nachhinein die Tasse vielleicht etwas kleiner gemacht hätte, bin ich dennoch super zufrieden mit dem Ergebnis. Der Kurs hat mir wirklich gut getan und es ist ein tolles Gefühl die eigene Tasse in der Hand zu halten. Maike Panz hat eine tolle Atmosphäre geschaffen und es war ein schönes Gefühl des Zusammenseins während des Kurses. Ich freue mich schon auf das Glasieren der Tassen und bin mir sicher das ich die Modellierwerkstatt auch in Zukunft nutzen werden. Vielen Dank für diesen wunderbaren Kurs!

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06 Plakat-Negativform

PLAKAT- Negativform Hannah und Elias.pdf PDF PLAKAT- Negativform Hannah und Elias.pdf

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: jörg misch foto: Maike Panz

Zugehöriger Workspace

Rituale.Formen.Gefäße+

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2023