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Sommerbuch

Dieses Semester beschäftigen wir uns theoretisch und praktisch mit den Möglichkeiten der Illustration eines literarischen Textes von Tove Janson's „Sommerbuch“, indem wir uns mit der besonderen Beziehung von Bild und Text auseinandersetzen und am Ende eine eigene Printpublikation erstellen werden.

1 | Theorie

Zu Beginn des Semesters lag der Schwerpunkt auf der Theorie der Buchillustration, allgemeiner Illustration und der Auseinandersetzung mit Künstlern wie Tove Jansson und ihrem Werk „Das Sommerbuch“. Ziel war es, einen umfassenden Überblick über historische Stilrichtungen und Kunstbewegungen zu gewinnen, um Inspirationen für unsere individuellen Projekte zu erhalten.

1.1 | Bild und Text - ein didaktisches Traumpaar

Illustrationen haben eine wichtige Funktion, indem sie den Text erleuchten und durchleuchten, um ihn für den Leser besser verständlich zu machen. Sie beziehen sich auf den Text und unterstützen ihn, indem sie ihn visualisieren und veranschaulichen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass das Bild nicht immer exakt das darstellt, was im Text beschrieben wird, sondern oft auch eine eigene Interpretation bietet.

Illustrationen können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, wie zum Beispiel um Handlungen darzustellen oder um Wissen zu strukturieren, häufig in Form von Infografiken. Sie können auch dazu beitragen, zu argumentieren und den Leser zu inspirieren. Wenn Text und Bild in Kombination genutzt werden, können sie nahezu alles darstellen, wobei Bilder besser für die Darstellung von visuellen Informationen geeignet sind und der Text komplexe Ideen und Konzepte vermitteln kann, die viele Details und Erklärungen erfordern.

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Bereits in früher Zeit fanden botanische Zeichnungen Verwendung zur Unterstützung von Texten. Sie erwiesen sich als besonders hilfreich, da Unterschiede zwischen Pflanzen oft schwer in rein textlicher Form vermittelt werden können. Hier bieten Illustrationen eine geeignete Lösung.

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Die ersten Buchillustrationen waren oft Religiöser Natur.

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_Bilder in Verbindung mit Text eignen sich besonders gut für Infografiken_

1.2 | Tove Jansson und das Sommerbuch

Tove Jansson (1914-2001) war eine finnisch-schwedische Schriftstellerin und Künstlerin, die für ihre herausragenden Beiträge zur Kinderliteratur und Bildkunst bekannt ist. Ihre Kindheit war von einer künstlerisch geprägten Umgebung gezeichnet, da sie aus einer Künstlerfamilie stammte. In ihren frühen Werken, abseits der berühmten Mumin-Serie, experimentierte sie mit verschiedenen Genres, darunter Malerei, Comics und literarische Arbeiten.

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Tove Jansson, 1956

Der Wendepunkt in Janssons Karriere kam mit der Schaffung der Mumin-Serie, die in den 1940er Jahren begann. Diese charakteristischen Geschichten rund um die liebenswerten Mumin-Trolle erlangten internationalen Erfolg und haben bis heute eine große Anhängerschaft.

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ein Panel aus einem der Mumin-Geschichten

Ein bedeutendes Werk von Tove Jansson ist das „Sommerbuch“ (1972), das in der Landschaft der finnischen Schären angesiedelt ist. In diesem Buch erforschte sie meisterhaft die Beziehung zwischen Mensch und Natur, während sie die Geschichte von Sofia und ihrer Großmutter erzählt. Angelehnt sind die Charaktere vermutlich an Tove Janssons Mutter, Signe Hammerstein und ihre Nichte Sophia.

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Cover von „The Summer Book“

Tove Janssons künstlerischer Beitrag erstreckt sich über verschiedene Medien und Genres, wobei die Mumin-Serie und das „Sommerbuch“ herausragen. Ihre Werke zeichnen sich durch einfühlsame Charaktere, eine tiefe Verbindung zur Natur und eine subtile Betrachtung der menschlichen Psyche aus, die ihre unverwechselbare künstlerische Handschrift tragen.

1.3 | Frühe Geschichte; Mittelalter, 15. Jhd, Beginn Neuzeit und das 16 Jahrhundert

Diesen Theorieteil sollten wir illustratorisch darstellen.

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1.4 | 17 Jahrhundert (Barock) und 18. Jahrhundert

Im 17. Jahrhundert zeichnete sich die Buchkunst durch verschiedene Stilelemente aus. Im Barock wurden Illustrationen oft pompös und überladen gestaltet, mit Verwendung von Gold, Weihrauch und Duft. Diese prächtige Ausstattung und Dekoration spiegelte den Zeitgeist wider. Im Gegensatz dazu zeigte das Rokoko zarte, pudrige Farben und legte weniger Fokus auf die opulente Ausgestaltung.

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Honoré Fragonard, Les heureux hasards de l’Escarpolette, 1766-1769, Wallace Collection

Das goldene Zeitalter der Niederlande im 17. Jahrhundert brachte bedeutende Veränderungen in der Buchillustration hervor. Historische Ereignisse wurden in Illustrationen festgehalten, während die Blumenbücher als Vorreiter der Infografik fungierten. Künstler wie Claude Lorraine verschmolzen Imagination und Realität in ihren Werken, wie beispielsweise in seiner imaginären Ansicht von Tivoli. Der Impressionismus prägte die Darstellung von Landschaften, und Künstler wie Rembrandt van Rijn trugen mit Werken wie „Die Landschaft mit den drei Bäumen“ zur Darstellung der unverschönten Natur bei.

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Beauties of Claude Lorraine. - Plate 9, Hafenansicht mit Villa Medici

Im 18. Jahrhundert spiegelte sich der gesellschaftliche Wandel in der Buchillustration wider. Die Zeit der Aufklärung brachte den Gedanken von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hervor. Die französische Revolution von 1789 und die Napoleonische Ära prägten die künstlerische Darstellung. Die École de Paris förderte die Entwicklung der Buchkunst, und die Verbreitung von bildlichen Darstellungen trug dazu bei, dass immer mehr Menschen lesen konnten.

In dieser Zeit gewannen Pastellfarben und Kreide an Bedeutung, insbesondere in Porträts und Landschaften. Der Holzstich wurde im Jahr 1780 eingeführt und ermöglichte eine effizientere Buchillustration. Künstler wie William Hogarth lieferten Vorläufer für Comics, wie beispielsweise seine Serie „A Harlot's Progress“. Die Enzyklopädie wurde ein wichtiger Meilenstein in der Buchillustration, während Künstler wie Francisco Goya gesellschaftskritische und satirische Werke schufen.

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Brehms Tierleben - allgemeine Kunde des Tierreichs - mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafeln in Farbendruck und Holzschnitt

Insgesamt entwickelte sich die Buchillustration im Zeitraum des 17. bis 18. Jahrhunderts in verschiedenen Stilen und Techniken weiter. Die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen beeinflussten die Themen und Darstellungen und trugen zur Entwicklung der Buchkunst als Medium der visuellen Kommunikation bei.

2 | Das Sommerbuch - Buchillustration

Nach der theoretischen Phase des Kurses widmeten wir uns der praktischen Umsetzung eigener Entwürfe. Hierbei wählten wir zunächst ein Kapitel aus. Nun mussten wir einige grundlegende gestalterische Entscheidungen treffen: Wie wollen wir unser Kapitel gestalten, welche Farben und Zeichenstile kommen in Frage, usw. 

Dafür haben wir zuerst ein Moorboard angefertigt.

2.1 | Moodboard und Vostellung

Anfangs war mein Moodboard noch sehr bunt. Zwar hatte ich einige monochrome Arbeiten integriert, dennoch waren ein Großteil der Inspirationsquellen von starken Farben, jedoch eher von grafischen Stilen geprägt. Anfangs war ich mir noch nicht sicher, ob ich meine Arbeit analog oder digital umsetzen sollte, entschied mich aber letztendlich für digital.

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2.2 | Erste Entwürfe

Meine ersten Skizzen dienten vor allem dazu, meine Gedanken zu sammeln und mich mit dem Inhalt des Textes vertraut zu machen. Ich hatte mich für das Kapitel „Der Gespensterwald“ entschieden, welches viele Naturbeschreibungen enthielt. Für mich war das eine gewisse Herausforderung, da ich mit Naturzeichnungen nicht so viel Erfahrung habe. Ich wollte dies allerdings vor allem als Herausforderung sehen, um mich künstlerisch weiterzuentwickeln.

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2.3 | Zwischenpräsentation

Das Sommerbuch_präsi.pdf PDF Das Sommerbuch_präsi.pdf

2.4 | Überarbeitungen

Ich habe anfangs lange gebraucht, um einen geeigneten Stil für meine Illustrationen zu finden. Vor allem das Farbspektrum betreffend habe ich viel ausprobiert, um etwas zu finden, das meinen Anforderungen gerecht wurde. Ich wollte meine Zeichnungen in einem eher düsteren Farbspektrum halten, um die gruselige und geheimnisvolle Atmosphäre des Gespensterwaldes wiederzugeben. Welche Farben ich dafür nutzen sollte, war mir jedoch anfangs noch nicht klar. Deshalb habe ich einige meiner Skizzen wiederholt nachgezeichnet, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

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von den ersten Entwürfen (links oben) bis zur finalen Umsetzung (rechts unten)

Um die dunklen, ganzseitigen Illustrationen etwas aufzulockern, habe ich mich entschieden, einen weiteren Zeichenstil zu integrieren. Dieser zeichnet sich durch weiße und hellblaue Flächen sowie detailreiche Linien aus.

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Der letzte Schritt, bevor ich mit dem Zeichnen aller meiner Seiten beginnen konnte, bestand darin, ein Storyboard zu erstellen. Dies half mir dabei, den Umfang und die Anordnung meines Kapitels besser einzuschätzen. Obwohl ich letztendlich nicht alle Seiten genau nach meinem Storyboard umgesetzt habe, war es dennoch hilfreich, eine bessere Orientierung zu haben.

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Hier ein kleiner Zwischenstand:

Sommerbuch_Mockup.pdf PDF Sommerbuch_Mockup.pdf

2.5 | Endpräsentation

Zur Endpräsentation war mein Buch zu etwa 80% fertiggestellt. Es fehlte lediglich eine Illustration, und mein Testsatz war noch nicht optimal. Die grundlegenden Elemente waren jedoch bereits vorhanden, sodass ich meine Arbeit nur noch überarbeiten musste.

Der Gespensterwald_final_pres3.pdf PDF Der Gespensterwald_final_pres3.pdf

Nach Abschluss meiner letzten Überarbeitungen präsentiere ich nun meine finale Arbeit:

Der Gespensterwald_final_Natalie_Ille.pdf PDF Der Gespensterwald_final_Natalie_Ille.pdf

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Lisa Bucher

Zugehöriger Workspace

ISLAND IN THE SUN. Illustration eines literarischen Textes

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2023

1 Kommentare

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Ich liieebs 😭