In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Das Projekt „Loopscape“ zeigt eine generative Landschaftssequenz, die sich nahtlos wiederholt und verschiedene Elemente und Parameter enthält, die im Hintergrund geloopt werden. Die virtuelle Landschaft enthält einfache geometrische Formen und einen geloopten Horizont in einer Farbpalette, die an die Vaporwave-Ästhetik erinnert. Die Arbeit wurde in Echtzeit gerendert und ist audio-reaktiv gestaltet. Dieses Projekt funktioniert auch als interaktive Installation, welche über ein Midi-Gerät gesteuert werden kann. Die Dauer des Loops orientiert sich an der Länge des verwendeten Soundtracks. Der Hauptteil des Projekts wurde in TouchDesigner realisiert.
Der Begriff des „Loops“ oder zu deutsch „Schleife“ bezeichnet im Kontext der bildenden Kunst und des Designs eine Sequenz, die wiederholt abgespielt wird. Der Ursprung des Wortes geht darauf zurück, dass die Wiederholung ursprünglich durch ein Musiktape erreicht wurde, das zu einer Endlosschleife zusammengeklebt wurde. Heute wird es für wiederholte Sequenzen verwendet, unabhängig davon, wie dies technisch realisiert wird.
Aus der Faszination heraus für generatives Design in Kombination mit Musik und für typografische Poster Endstand die Idee für ein Kombiprojekt. Bestehend erstens aus einem generativen audiovisuellen Output, der sich nahtlos wiederholen lässt. Zweitens beinhaltet dieses Projekt ein Bewegtes Poster, welches Teil Eins in einer geloopten Animation präsentiert.
Bei den ersten Konzeptüberlegungen kam ich über den Begriff „Soundscape“ (deutsch „Soundlandschaft), eine durch Soundelemente erzeugte Illusion einer Landschaft, zu den Term Loopscape. Unter Loopscape verstehe ich eine sich sequenzielle wiederholende generative Landschaft.
Eine effektive Möglichkeit eine generative Landschaft in TouchDesigner zu erzeugen ist mit Geometrieinstanzierung („Instancing-Geometry“). Dies bedeutet mehrere Kopien derselben Geometry in einer Szene gleichzeitig zu rendern. Diese Methode eignet sich perfekt, um Objekte beliebig oft ohne Unterbrechung and der Kamera vorbei schweben zu lassen. Wie in der folgenden Abbildung zusehen ist, können hier die linear steigenden und sich sequenziell wiederholenden Werte als Parameter für eine nahtlose Animation der Objekte verwendet werden. Dabei bleibt die Anzahl der Objekte immer konstant.
Diese Szene enthält jedoch, einige weitere Elemente, die für eine nahtlose Schleife gelooped werden müssen. Folgende drei Methoden sind mehrfach an unterschiedlichen stellen zum Einsatz gekommen:
Methode 1: Looped Noise Values von Golan Levin
Diese Methode kam unteranderem bei der Kamerafahrt zum Einsatz, da hier eine ineinander übergehende Wertesequenz gebraucht wird. Diese Werte sind hilfreich, weil sie nicht so glatt wirken wie die Werte einer Sinuskurve und dennoch mit der selben Koordinate aufhören mit der sie anfangen.
Methode 2: Loop Animation Values
Diese Methode ist nützlich, wenn das Objekt bereits Zufallsparameter besitzt jedoch noch bewegt werden muss, ohne Werte einfach vor und zurück zubewegen. Hierbei ist es wichtig, das die Werte sich die Werte am Anfang und am Ende der Sequenz wieder an der selben stelle treffen. Hierzu kann man die Sinus und Cosinus Werte einer Frequenz nehmen, die in der Kreisabbildung dargestellt sind.
Methode 3: Loop via Blending
Bei Objekten, die sich fortlaufend in eine Richtung bewegen sollen, reichen die beiden bereits erwähnten Methoden nicht aus. Wenn der Eindruck einer fortlaufenden Reise in eine Richtung entstehen soll, hilft es besonders bei Noise Visuals, die selbe Sequenz miteinander zu verblenden, sodass Anfang und Ende gleich sind. In Abbildung 3 ist dargestellt, wie die Abschnitte miteinander verblendet werden müssen, um dies zu erreichen.
In der nachfolgenden Abbildung ist angedeutet, wie Methode 2 und 3 für den Noise Horizon verwendet wurden. Hier werden mehrere Noiseoberflächen miteinander verblendet. Eine Oberfläche davon bewegt sich fortlaufendend und langsam von unten nach oben. Am Ende der Sequenz springen beide Noiseoberflächen (noise9 und noise10) zurück and den Anfang. In der verbledeten Version (switch2) ist dies Jedoch nicht zu erkennen.
Weiters zeigt diese Abbildung verkürzt wie die Musik in Werte umgewandet wird und die Szenerie damit audio-reaktiv macht. Der Beat des Songs beeinflusst die Rotation der geometrischen Objekte.
Der Vorteil des generativen Gestaltens ist es, dass sich sobald die Netzwerk und Infrastruktur steht, lassen sich Parameter beliebig verändern und so unzählige Varianten erzeugen. Im Fall von TouchDesigner passiert das in Echtzeit und kann leicht mit unterschiedlichen Geräten als In- oder Output verwendet werden.
Sind die Parameter erst einmal mit dem Midi verknüpft können so schnell unzählig viele Kombinationen und Variationen ausprobiert werden. Das Midi erleichtert die spielerische Suche nach interessanten Farbewelten und ermöglicht es per Knopfdruck zwischen verschiedenen geometrischen Formen sowie Hintergründen zu wählen und weitere Parametern wie Größe, Anzahl, Geschwindigkeit, Position etc. zu verändern.
Bei der Gestaltung des Layouts war es wichtig die Animation zumindest ein stückweit schon mit zu denken und so eine Bewegtes System zu entwickeln.
Das Ausgangslayout wurde in vier unterschiedlichen Varianten angelegt, sodass bei der Animation zwischen ihnen Ausgewählt werden kann. Ein 10ner Raster und die Schrifft Noi Groteske baten hier einen geeigneten Spielraum, um die verschiedenen Elemente des Loopscapes in Szene zu setzen. Dies war die Grundlage für die Animation der Poster.
In den folgenden Videos ist ein Reel mit einem Motion Design zwischen den Loopscapevarianten und Layouts. Die weiteren Videos zeigen vier Beispiele für Loopscapes von Anfang bis Ende (=Anfang).
Bei dem ersten Video geht es, um eine nahtlose und dynamische Animation zwischen den Beispielen und den Layoutvarianten. Die weiteren Beispiele zeigen schlichtweg die Kombination der gestalterischen Elemente und das angelegte Layout.
Der Loop ist ein spannendes und für das Auge ein sehr angenehmes Thema und oft steckt viel Arbeit und Planung dahinter einen Loop zum Loop zu machen, der nicht leicht vorhersehbar ist. Hier gibt es jedoch hilfreiche Methoden, die sich auf die jeweilige Situation anpassen lassen.
Generatives Design ist ein vielseitiger Zugang, der einen viele Möglichkeiten offenlegt. Die spielerische Suche nach schönen Lösungen für Bewegte Systeme, die sich nahtlos wiederholen wird so sehr umfangreich. Jedoch ist es leicht sich in der Vielfalt an Optionen zu verlieren und erschwert das Entscheiden und abschließen. Hier ist es umso wichtiger sich klar zu werden in welche Richtung es gehen soll.
Auf dem Weg der Umsetzung bin ich auf ein paar nützliche Methoden gestoßen, die ich auch in Zukunft gut anwenden kann.