In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
...Wir haben auf witzige Weise das Flair und den Charakter der Stationen der U6 aufgearbeitet – verbunden mit unseren Assoziationen, die wir mit diesen haben....
Im Zweite Abschnitt des Kurses „Type & See“ mit Prof. Christina Poth, haben wir uns mit dem U-Bahn-Netz Berlin sowie gestalterisch-typografischer Besonderheiten, die einem dort begegnen, auseinandergesetzt. In Gruppen haben wir uns jeweils mit einer der Linien genauer Befasst und ein eigenes Projekt zu dieser Entwickelt.Typografie und Charakter der U-Bahnlinie sollten aufgegriffen werden, ansonsten konnten wir frei entscheiden, welche Form, welches Thema und welche Schwerpunkte gesetzt werden.
Unsere, Antons und Antonias U-Bahn-Linie ist die U6.
Um Berlins charakteristischer U-Bahnlinie U6 durch ein Designprojekt zu repräsentieren, haben wir uns überlegt, was wirklich für Menschen aus Berlin aber auch für Berlin-Liebhaber aus aller Welt verwendbar sein könnte. Zunächst war unsere Überlegung, an den geschichtlichen Hintergrund (Nach dem Bau der Mauer […] 1961 wurden […] alle Bahnhöfe der Linie U6 auf Ost-Berliner Gebiet zwischen den West-Berliner Bahnhöfen Reinickendorfer Straße und Kochstraße für den Personenverkehr geschlossen. Nur der Bahnhof Friedrichstraße war davon ausgenommen, hier konnten West-Berliner in die S-Bahn umsteigen oder über den im Bahnhof eingerichteten Grenzübergang nach Ost-Berlin gelangen. (vrgl. Wikipedia, “U-Bahn-Linie U6 (Berlin)”) anzuknüpfen und die Ost-West-Spannungen durch das Redesign sog. “Schmuggelware” zu bearbeiten. Einige andere Ideen, wie z.B. die klassische Plakatkampagne, die stilistische und typografische Besonderheiten der Linie aufgreifen könnte waren auch Teil unserer anfänglichen Überlegungen.
Wir haben dann trotzdem erstmal Material gesammelt und sind mit der U6 gefahren, um an jeder Station die Gestaltung zu dokumentieren. Auffällig und ästhetisch besonders waren vor allem einige wenige Stationen, die noch vor dem zweiten Weltkrieg mit pastellfarbenen Kacheln und handgemalten Schildern ausgestattet wurden.
Aufgrund der Farben mit Wiedererkennungswert, kam uns die Idee, eine Farbpalette zusammenzustellen. Warum dann nicht gleich eine Lidschattenpalette! Oder gleich eine ganze Kosmetikreihe? Dieser eher spielerische Ansatz kam uns vielversprechend und humorvoll vor und so griffen wir dann für das Produktdesign die Farben, die Kacheln und, damit wir auch das Thema Typografie nicht vernachlässigen: die Handgemalten U-Bahn-Beschriftungen.
Berlin ist eine Stadt, in der das Berlinerische, der Lifestyle, das Einzigartige, die Freiheit – alles – sehr kultiviert wird. Jeder findet seinen eigenen Weg sich mit den Besonderheiten der Stadt zu identifizieren und somit Teil von ihr zu werden. So auch das Kiez- oder U-Bahn-Phänomen. Gerade im kulturellen Bereich sieht man häufig, wie bestimmte Orte, eine U-Bahnstation, einen Platz oder eine Postleitzahl als Bezugsort verwendet werden. Beispielsweise im Rap und Hip-Hop. Wir fanden, dass es eine gute Idee wäre, zu schauen, für was stehen die U-Bahn-Stationen der U6 bzw. was wären Assoziationen mit Ihnen und ein entsprechendes/passendes Produkt zuzuordnen. Unsere Assoziationsketten sahen wiefolgt aus:
Hallesches Tor – Party Gegend – Rau – Umschlagort für Rauschmittel = Augentropfen
Unter den Linden – Luftig – Prachtstrasse Berlins – Lindenblüten – Duft = Parfum
Naturkundemuseum – Natur – Pur = Hautcreme
Stadtmitte – Rote Farbe – edlere Gegend – Restaurants – Events – Business = Lippenstift
Allgemeine Farbe der U6 = Lidschattenpalette
Diese Ergebnisse haben wir letztendlich als Kosmetikmarke verarbeitet, die den Namen “UNI6X” trägt. In Anlehnung an die mehrgeschlechtliche Verwendbarkeit der Kosmetika sowie dem Namen der U-Bahnlinie.
Die Kosmetikreihe “UNI6X” Iehnt sich gestalterisch an die Kachelung und die Farbgebung der U-Bahn-Stationen der U6 an. Die handgemalten Stationsschilder, die ein Zeugnis des späten 1920er-Jahre-Berlins sind, wurden sowohl inhaltlich als auch typografisch direkt als Name der einzelnen Kosmetikprodukte übernommen.
Wir haben auf ironische Weise das Flair und den Charakter der Stationen aufgearbeitet – verbunden mit unseren Assoziationen, die wir mit diesen haben.
Sie ist begrenzt auf folgende Stationen, die innerhalb des Rings liegen: “Hallesches Tor”, “Unter den Linden”, “Naturkundemuseum” und “Stadtmitte”.
- Intention
Es handelt sich um einen satirischen, modernen Produktentwurf für das Transportmittel U-Bahn, welches Berlins Stadtbild, nicht zuletzt durch sein typografisches Erscheinungsbild, seit über einhundert Jahren prägt oder die Beschaffenheit der Gesellschaft unbeschönigt aufzeigt. Dies drückt sich im Speziellen in der Wahl der Produktart aus- so wird beispielsweise Berlins “Stadtmitte”, der gehobenere Stadtteil, durch einen vornehmen Lippenstift repräsentiert. Das Hallesche Tor hingegen, als Umschlagsort diverser Rauschmittel, wird durch Augentropfen – eine bei konsumierenden Menschen beliebte Tinktur – vertreten. Alle Kosmetika sollen das Gefühl des Tags- und Nachtlebens Berlins kommunizieren.
- Zielgruppe
Unsere Produkte sollen Menschen jeden Geschlechtes und jeder Sexualität ansprechen- daher die Namensgebung “UNI6X”, welche das Kürzel “U6” beinhaltet. Zudem erreichen wir Menschen aus Berlin, die sich mit ihren U-Bahn-Stationen identifizieren und zu ihnen eine persönliche Verbindung haben. Es ist außerdem ein Hingucker für Touristen, die nach einem “kultigen” Andenken suchen.