In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Durch die Klimaerwärmung steigen besonders in Städten die Temperaturen im Sommer.Die Begrünung der Häuser trägt dazu bei, die extremen Temperaturen in der Stadt besser zu regulieren. In manchen Städten wird die Begrünung bereits weiter voran getrieben, doch vielerorts gibt es aktuell noch keine Lösungen für Vertical Gardening Konzepte innerhalb der Stadtplanung.
Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich mit der Begrünung von Fassaden und Dächern im städtischen Raum befassen. Im Besonderen möchte ich Module entwickeln, die an bereits bestehenden Häusern angebracht werden können und flexibel einsetzbar sind.
Die Sommer in Deutschland werden von Jahr zu Jahr extremer und vor allem großflächig bebaute Städte heizen sich aufgrund der mit Beton versiegelten Flächen besonders auf. Eine der Gegenmaßnahmen gegen den Klimawandel und die steigenden Temperaturen ist die Begrünung unserer Städte. Durch Fassadenbegrünung kann vertikaler Raum in Städten effizient genutzt werden. Grade bei Neubauprojekten wird eine Begrünung immer öfter von Anfang an in die Planung mit einbezogen. Seltener gibt es Systeme für eine nachträgliche Begrünung, da die Kompatibilität mit verschiedenen Arten von Fassaden komplex und schwer umsetzbar ist.
In dieser Arbeit erläutere ich die Maßnahme der Fassadenbegrünung als Verbesserung der Temperaturen und des Klimas in Städten. Dabei stelle ich bereits umgesetzte Projekte vor, beschäftige mich mit den verschiedenen Systemen und ihrer Einsetzbarkeit und gebe einen kurzen Einblick in die Vielfalt der Pflanzen, die für Fassadenbegrünung geeignet sind. Auf dieser Recherche aufbauend habe ich Ideen für meine praktische Arbeit entwickelt und dazu nach relevanten Kritierien ein konkretes Konzept gestaltet.
Um eine konkrete Entwurfsidee voran zu treiben, habe ich mir basierend auf den Fakten zur Fassadenbegrünung und deren Auswirkungen, die wichtigsten Eckpfeiler zusammengestellt, auf denen mein Entwurf aufbauen soll:
1. So viel extensive Begrünungsfläche an der Fassade schaffen wie möglich, nur so können maximale klimatische Vorteile für die Stadt geschaffen werden.
2. Das Modul soll nachträglich angebracht werden können, damit auch bestehende Bauten in der Stadt begrünt werden können.
3. Das Modul soll aus nachhaltigen Materialien entstehen und im Fertigungsprozess so wenig CO2 Ausstoß wie möglich verursachen.
4. Die Wartungsarbeiten der Pflanzen so einfach und gering wie möglich sein.
5. Die Bewässerung der Pflanzen muss ohne automatisches System funktionieren.
6. Es soll möglich sein, die Wandbepflanzung individuell zu gestalten und je nach Lage des Moduls anzupassen.
Um dem Anspruch des möglichst vielseitigen Einsatzes gerecht zu werden, habe ich mich anschließend intensiver mit generellen Systemen befasst, die an Außenfassaden angebracht werden können und dabei den baulichen Vorschriften entsprechen. Hierbei bin ich auf die Firma EHRET gestoßen, die Schiebeläden für Außenfassaden herstellt und verkauft. Bei Schiebeläden handelt es sich um Fensterläden, die mit einer Aluschiene an der Außenfassade befestigt sind und sich an der Schiene seitlich vor ein Fenster schieben lassen. Schiebeläden dienen zur Verschattung von Fenstern und zum Schutz vor Witterung. Besonders bei Häusern mit viel Fensterfläche werden Schiebeläden häufig genutzt, da sie eine einfache Möglichkeit sind, die Fenster vor zu hoher Sonneneinstrahlung zu schützen. Das System kann mittels einfacher Montage nachträglich an Fassaden angebracht werden und muss nicht von Anfang an in die Planung eines Bauprojektes integriert werden. Weiterhin können die Schiebeläden vom Hersteller mit unterschiedlichen Füllungen ausgestattet werden, von Lamellen über Streckgitter bis zu geschlossenen Flächen, wodurch das System sehr modular und flexibel ist. Die Füllungen werden dabei in einen Rahmen aus Aluminiumprofilen eingebaut, welcher mit Rollen in der Führungsschiene sitzt, die über Metallwinkel in der Fassade verankert wird. So lassen sich die Schiebeläden über die Führungsschiene bei Bedarf vor das Fenster schieben.
Mein Entwurf ist von diesem System inspiriert und kann sich der schon bestehenden Technik und nachträglichen Anbringung bedienen: Die Füllungen werden durch Pflanzregale und Drahtseile ausgetauscht, das System wird ansonsten aber exakt so genutzt wie reguläre Schiebeläden. Die Begrünung wächst so in den Pflanzkästen und greift damit nicht die Fassade des Gebäudes an, verschattet diese aber trotzdem. Zusätzlich kann das Modul über die Führungsschiene ebenfalls als Sonnenschutz vor dem Fenster verwendet werden.