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Vinyl Portemonnaie

Dies ist meine Semesterdokumentation des WS22/23 Kurses „Farbe und Material“. Inhalt dessen sind zum einen meine Arbeiten, die ich während des Kurses erstellt habe, sowie mein Semesterprojekt „Vinylportemonnaie“. Viel Spaß beim lesen!

Begonnen haben wir diesen Kurs mit einer Einführung in Farbpigmente und Farbtheorie. In der ersten praktischen Aufgabe ging es darum, einfach ein bisschen zu experimentieren; mit den verschiedenen Pigmenten, Bindern und Materialien.

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Mit Pigmenten haben wir uns auch die nächsten Seminare beschäftigt. Die nächste Aufgabe bestand darin, zwei Farben in 4 Schritten einmal aufzuhellen, und dann in ein neutrales Grau zu verwandeln. Gerade den Übergang in ein neutrales Grau fand ich eine spannende Herausforderung, da uns kein schwarzes Pigment zur Verfügung stand. Das heißt, mit den restlichen Pigmenten musste so lange herumexperimentiert werden, bis ein neutraler Grauton entsteht.

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Auch mit Rastern haben wir uns beschäftigt. Dabei haben wir  verschiedene symmetrische oder auch asymmetrische Raster gezeichnet und bemalt.

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Neben dem Malen mit Farbpigmenten während der Seminare habe ich für mich selbst diverse (Farb-) Experimente zuhause gemacht. Diese waren mit meinen eigenen Acrylfarben, aber ich habe probiert, das umzusetzen, was uns in den theoretischen Vorlesungen vermittelt wurde.

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Vinylportemonnaie

Bei meinen ersten Ideen für mein Semesterprojekt habe ich anfangs hin- und hergeschwankt zwischen Computerplatinen und alten LP’s aus Vinyl. Bei Platinen fand ich den Farbaspekt sehr spannend, da die verschiedenen Komponenten in der Gesamtkomposition schon so eine Art Kunstwerk darstellen. Allerdings habe ich mich dann doch dagegen entschieden, da ich gerne ein Upcycling aus-alt-mach-neu Projekt machen wollte, und bei Schallplatten habe ich dafür mehr Potential gesehen. Zwar hätte man aus Platinen vielleicht Skulpturen oder ähnliches bauen können (wäre definitiv auch cool geworden), das war aber nicht die Richtung, in die ich gehen wollte.

Meine anfängliche Idee war es, Schallplatten zu erhitzen, damit sie formbar werden, und daraus dann eine Handyhülle zu bauen. Weil, ganz ehrlich, ne Handyhülle aus Vinyl wäre schon der Shit.

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Für das Handyhüllenprojekt habe ich extra eine Negativform eines Handys aus Beton gegossen, um die ich die Vinyl hätte formen können. Dafür habe ich alles ganz akribisch vorbereitet, aber schnell gemerkt, dass es doch sehr viel mehr Hürden gab, als ich erwartet hatte. Einerseits hätte die Hülle an den Ecken ziemlich heftig bearbeitet werden müssen, und dafür hatte ich nicht die möglichen Mittel, andererseits war die Platte im wieder-harten Zustand viel zu unflexibel als dass sie gut als Hülle funktioniert hätte. Deshalb hatte ich weiterüberlegt, was im Rahmen des Möglichen wäre, und die Idee des Vinyl-Portemonnaie war geboren.

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Dieses sollte aus möglichst wenigen Komponenten; genauer gesagt nur aus alten Vinyls und Filzresten, die ich in dem Fundus meiner Mutter fand; und möglichst einfach herzustellen sein. Die Grundform des Portemonnaies besteht aus nur einem Stück, welches ich aus einer Platte ausgesägt und dann nach erhitzen einmal in der Mitte umgeklappt habe (Was ich ebenfalls durch experimentieren herausgefunden habe, ist, dass sich die Platte nicht an dem runden Pappaufdruck in der Mitte falten lässt, dementsprechend musste die Grundform aus dem Runden Hauptteil bestehen (siehe Skizze)). Die Klappe zum öffnen besteht ebenfalls aus einem kleinen Stück der Platte, um das Portemonnaie richtig aufklappen zu können. Der Rest wird mit Filzresten ausgekleidet, damit nichts herausfallen kann, bzw. damit die Klappe flexibel auf-und zuklappbar ist. Kurzum, wenig Material für ein fertiges Produkt.

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Zwei Sachen bei der Herstellung waren allerdings ziemlich kompliziert. Zum einen hat sich die Grundform beim erhitzen ziemlich gewellt, und auch nach dem Umklappen sah die Form ziemlich mitgenommen aus. Letztendlich habe ich das Problem dadurch behoben, dass ich die Form während des Erhitzens mit einem Buch beschwert habe, und nach dem Umklappen zwischen zwei Büchern eingeklemmt habe.

Das zweite Problem war die Verarbeitung. Ich habe verschiedene Kleber ausprobiert, letztendlich bin ich beim Sekundenkleber geblieben. Heißkleber hatte unschöne Spuren hinterlassen; anderer Flüssigkleber hat nicht wirklich gehalten. Auch wollte ich die Grundform so clean wie möglich lassen, deswegen habe ich mich auch dagegen entschieden, Löcher in die Platte zu bohren und den Filz anzunähen, so wie es in dem Seminar vorgeschlagen wurde. Meiner Meinung nach wären das viele extra Schritte gewesen, und das wäre gegen mein Konzept gegangen, das Projekt so simpel wie möglich zu halten.

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Ich muss sagen ich bin wirklich sehr zufrieden mit meinem Semesterprojekt, einerseits die Idee, andererseits meine Umsetzung haben mir einiges abverlangt, aber ich finde, am Ende hat es sich sehr gelohnt.

Womit ich unzufrieden bin, ist meine Semesterabschlusspräsentation, was aber nicht ausschließlich an mir lag. Diese Präsentation war die erste in meinem Studium, und ich hab das Gefühl, bei mir ist nicht wirklich angekommen, worauf es ankam. Ich habe mit dem Begriff „Präsentation“ Folien auf einem Computer assoziiert, aber nachdem ich gesehen habe, was meine Kommiliton:innen teilweise gemacht haben, sind mir sehr viele Sachen eingefallen, wie ich meine Präsentation spannender hätte gestalten können, leider waren mir hier aber wie gesagt meine Möglichkeiten nicht bewusst.

Nichtsdestotrotz hat mir der Kurs sehr viel Spaß gemacht, einerseits das Experimentieren während den Seminaren, andererseits das selbstständige Arbeiten an unseren Projekten.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Gestaltungsgrundlagen

Art des Projekts

Keine Angabe

Zugehöriger Workspace

Farbe und Material (WS22/23)

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2022 / 2023

zusätzliches Material