In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Projektdokumentation im Kurs Lichtfänger I.
Im Kurs Lichtfänger I bei Vertr. Prof. Göran Gnaudschun beschäftigten wir uns mit dem fotografischen Sehen, der Technik einer Kamera und künstlerischer Fotografie. In meiner Projektdokumentation stelle ich meine Abschlussarbeit zum Semesterthema „That's me“ vor.
Ich fotografiere schon seit meiner Kindheit viel und halte dabei meist Momente und Ausschnitte aus meiner Umgebung fest, die mich inspirieren und bewegen. Vor allem fotografiere ich gern analog. Dabei gefällt mir der längere und bewusste Prozess vom Entstehen eines Bildes, bis hin zum Entwickeln und die entstandene Tiefe und Farbgebung einer analogen Fotografie. Im Kurs wollte ich deshalb auch weiterhin gerne analog arbeiten.
Ich hatte bereits schon einige Einblicke in die technischen Gegebenheiten einer Kamera und den Umgang mit Blende, Verschlusszeit oder ISO; jedoch habe ich die Einstellungen der Kamera selten wirklich so genutzt, um meine Fotografien damit bewusst zu beeinflussen.
analog
That's me - Abschlussarbeit
Eine Serie über Herkunft, Identität, Individualität
Konzept
Um das Gefühl von Heimat für mich abzubilden, bin ich an Orte meiner Kindheit und Vergangenheit gefahren und habe diese dokumentarisch aufgearbeitet.
In der freien Serie möchte ich die Sensibilität für meine Umgebung und die Bedeutung der „Heimatsorte“ für mich zum Ausdruck bringen. Fotografisch werden drei Orte in Ostdeutschland (Rügen, Feldberger Seenlandschaft und die Sächsische Schweiz) untersucht, die für mich wie ein zweites Zuhause darstellen und mich als Person sehr geprägt haben. Es ist die Sicht auf die Welt und das Gegenwärtige, das Gefühl von Vertrautheit und Herkunft, welches diese Orte in mir angeregt haben; und damit auch meine Identität mit geformt haben.
Entstanden sind sechs Fotografien zu Gefühlen, Wahrnehmungen, Strukturen, Erinnerungen und Charakteristiken unterschiedlicher Orte, die als Serie zusammen eine Einheit bilden. Die Nähe und träumerische Vertrautheit zu diesen Orten werden durch bewusste Ausschnitte und Nahaufnahmen eingefangen.
„[…] so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat.“
— Ernst Bloch
Für die Umsetzung der Serie fotografierte ich analog im 24x36mm Kleinbildformat mit der Nikon FG-20, einem Kodak Portra 400 Film (ISO einen Stop überbelichtet) und probierte mich mit unterschiedlichen Objektiven (zwei Festbrennweiten Nikon 28mm/50 mm Series E und einem Zoom 28-80mm Soligor) aus.
Format: 20x30cm
Entwicklung & Scan: Foto Kotti
Print: Jet-Foto
Papier: Fujicolor Crystal Archive Professional Velvet Paper - Deep Matte
(Print in Arbeit)
Der Lichtfänger I war eine tolle Übung, meine fotografischen Kenntnisse noch mal aufzufrischen und zu vertiefen. Jede Woche gab es Input zu verschiedenen Persönlichkeiten in der Fotografie und ihren Arbeiten, die sehr inspirierend waren. Die wichtigen Basics zum technischen Umgang mit der Kamera bekamen wir in konstanten Übungen über das Semester vermittelt, was sehr geholfen hat, die Prozesse in einer Kamera näher zu verstehen und praktisch zu erforschen. Ich lernte nicht einfach nur nach Motiven zu suchen und diese einzufangen, sondern Ausschnitte, Zeit und Belichtungen gezielt zu wählen, um ein Motiv zu beeinflussen. Ich verstehe Fotografie nach dem Kurs als ein Handwerk und eine anspruchsvolle Kunstform.
Mir gefiel das vorgegebene Semesterthema und ich stürzte mich sofort in ein sehr persönliches Thema. Mir fiel es dadurch teilweise sehr schwer, konstruktives Feedback anzunehmen, da ich eine ganz genaue Vorstellung davon hatte, wie ich die Orte ablichten wollte. Oft war das Feedback zu meinen Fotografien negativ und ich brauchte eine Weile, um damit umzugehen. Ich versuchte mich teilweise in meiner künstlerischen Arbeit zu verstellen, um ein „gutes und interessantes“ Foto nach Meinung des Dozenten zu bekommen, was mich teilweise von meiner Idee entfernte und eine gewisse Zusammenhanglosigkeit der Bilder innerhalb der Arbeit schuf. Ich bin nicht zufrieden mit meiner Endserie, obwohl ich sehr viel Aufwand und Kraft in die Umsetzung gesteckt habe. Im Nachhinein fand ich es sehr schade und ich habe gelernt trotz Feedback zu meiner Arbeit zu stehen und bei mir zu bleiben. Es ist wirklich enorm anspruchsvoll ein technisch gutes Foto mit einer künstlerischen Raffinesse zu produzieren und ich habe für mich reflektiert, dass Fotografie letztendlich nicht zu meinen visuellen Stärken zählt.
Ich gab dem Rest meiner Fotografien anschließend an den Kurs in einem Fotobuch Raum. Von Beginn an sah ich die Fotos in einem bestimmten Layout und es war eine schöne Möglichkeit noch einmal Frieden mit dem Projekt zu schließen.