In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Projektdokumentation des Kurses Informationsarchitektur und -visualisierung bei Prof. Danijela Djokic im Wintersemester 2011/2012.
Als erstes sollte ein Referat über einen wichtigen Designer erarbeitet werden. Mich führte es zu Buckminster Fuller, der zwar nicht als herausragender Grafikdesigner bekannt wurde, aber für mich dennoch eine der inspirierendesten Gestalterpersönlichkeiten des letzten Jahrhunderts ist. Folgende Punkte erschienen mir dabei besonders relevant den Kurs:
In der Rückschau kann ich mit Sicherheit sagen, dass die intensive Beschäftigung mit Buckminster Fuller großen Einfluß erstens auf meine konkreten Arbeitsergebnisse und zweitens auf mein Selbstverständnis als Gestalter hatte – ein perfekter Einstieg.
Die zweite Aufgabe war die Erstellung einer morphologischen Matrix aus der Kombination zehn verschiedener Formeigenschaften. Diese Matrix wurde in einem zweiten Arbeitsschritt digitalisiert. Im zweiten Teil der Aufgabe sollte eine Zeile der Matrix fotografisch reproduziert werden. Das enstandene Repertoire verschiedener Formen und Strukturen dienten mir bei späteren Aufgaben als Inspirationsquelle und Impulsgeber.
In der dritten Aufgabe sollte ein Abschnitt aus einem Text, der von der Person aus Aufgabe 1 verfasst wurde, visualisiert werden. Ich entschied mich für Buckminster Fullers Vortrag »Everything I Know« von 1975. Für die eigentliche Visualisierung wählte ich ein vertikales Notationssystem, bei dem die Buchstaben der Höhe nach positioniert werden — in der untersten Reihe der Buchstabe A und in der obersten das Z. Die Wörter können als Punkte, Balken oder Verbindungen zwischen den einzelnen Punkten dargestellt werden. Außerdem ist es möglich, die Leerzeichen, den Hintergrundraster, den Text, die farblich codierte Wortart und die über die Seitenlänge der farbigen Quadrate dargestellte Wortlänge ein- oder auszublenden. Die Ansicht kann nach der Reihenfolge, der Länge, der Art und der auf den kompletten Text bezogenen Häufigkeit der Worte sortiert werden.
In der vierten Aufgabe sollte ein synchronoptischer Zeitatlas gestaltet werden, der einen schnellen Überblick über Leben und Werk zehn bekannter Designpersönlichkeiten ermöglicht.
Ich entwickelte für meine Umsetzung zunächst verschiedene Kategorien, für die ich dann jeweils eindeutige visuelle Zeichen definierte:
Diese Symbole werden dann auf einem Zeitstrahl positioniert, der jeweils einer Person zugeordnet ist. Klickt man die Symbole an, werden zusätzliche Informationen eingeblendet. Navigiert wird mit den Werkzeugen am unteren Bildschirmrand. Eine Filterfunktion ermöglicht es auch hier, verschiedene Ereignisse oder Produkte aus- und einzublenden. Darüber hinaus gibt es auch eine Suchfunktion.
In der letzten Aufgabe sollte der Stammbaum der eigenen Familie visualisiert werden. Da ich bereits bei der vierten Aufgabe eine zeitbasierte Umsetzung gewählt hatte, wollte ich nun etwas anderes versuchen. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen entschied ich mich für eine geographische Ansicht.
Auf einer Landkarte zeigen grüne Punkte Orte, in denen Familienangehörige leben. Klickt man einen Ort an, werden die dort lebenden Personen angezeigt und können ausgewählt werden. Sobald eine Person ausgewählt wurde, zeigt eine graue Linie alle Orte, an denen diese Person bereits gelebt hat. Über die Reihenfolge der Verbindungen kann eine Art geographischer Lebenslauf abgelesen werden. Am unteren Bildschirmrand ist eine Zeitleiste abgebildet. Hier kann man das aktuelle Jahr ablesen. Ist eine Person ausgewählt, wird der Lebenslauf mit farbigen Balken dargestellt. Diese zeigen in immer dunkler werdenden Graustufen Kindheit, Schulzeit, Ausbildung, Beruf und Rente an. Mit dem grünen Slider kann das Jahr eingestellt werden. Das obere Bild passt sich an die gewählte Zeit an.
Die für die Abschlusspräsentation entwickelte Navigation ist sehr simpel gehalten. Es gibt drei verschiedene Ansichten, die über die Buttons auf der rechten Seite angewählt werden können. In der ersten Ansicht werden die Folien der einzelnen Präsentationen direkt angezeigt. Die fünf Aufgaben sind farblich codiert und können am rechten Rand ausgewählt werden. Navigiert wird mit den Pfeiltasten oder dem Positionsbalken am linken Rand. Bewegt man die Maus über die Folienansicht, kann eine Diashow gestartet werden oder die aktuelle Folie als Bookmark gespeichert werden.
In der zweiten Ansicht werden die Folien als Thumbnails angezeigt. Ein Klick auf ein Thumbnail ruft die jeweilige Folie in der ersten Ansicht auf.
Die dritte Ansicht zeigt als Bookmark gespeicherte Folien. Klickt man hier ein Thumbnail an, öffnet sich eine Ansicht, in der die jeweils gespeicherten Folien navigiert werden können.
IA/IV war für mich der bis dato aufwendigste, aber auch der lehrreichste Kurs. Die Aufgaben waren fordernd und konnten nicht ohne ausreichende konzeptionelle Vorarbeit gelöst werden. Diese Vorarbeit nahm viel zusätzliche Zeit in Anspruch, zahlte sich aber letzten Endes durch konzeptionell stärkere Arbeiten aus. Leider war man ziemlich auf sich allein gestellt, denn Gruppenarbeiten gab es nicht, auch Diskussionen und Feedback von den anderen Teilnehmern waren eher selten, was vielleicht an der geringen Gruppengröße lag, vielleicht auch an den häufigen Einzelkonsultationen. Gegen Ende fühlte ich mich jedenfalls etwas isoliert und hätte mir ein bisschen Gruppendynamik gewünscht. In den Einzelbesprechungen gab es dennoch gutes und hilfreiches Feedback.