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Traumwelten – PRINT x Augmented Reality

Traumwelten – PRINT x Augmented Reality

Nach all den kräftezehrenden Online-Semestern stand mir der Sinn im Oktober 2021 nach praktischer Arbeit mit den Händen, Siebdruck vor Ort, arbeiten im Raum und nicht nur am Bildschirm. Damit hat mich der Kurs „PRINT 1: Poster Print x Augmented Reality“ von Sven Völker gelockt. Neben komplett analoger Arbeit erweiterte ich hier auch meine Erfahrungen mit Augmented Reality.

Für die Präsentation 29.03.2022

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Stencil-Aufwärmübung

Als erste Fingerübung und um wieder mit dem Siebdruck vertraut zu werden, erstellten wir Papier-Stencil-Vorlagen. Ohne das Ziel zu haben, dieses Motiv passend zu meinem Projektthema zu wählen, hat sich dabei eines ergeben, das ich später für die AR-Animation aufgegriffen habe. Ich habe mit verschiedenen Papieren und Drucken gearbeitet, um so verschiedene Bildwirkungen und Kompositionen zu kreieren.

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Ideenfindung und Plakat-Entwürfe

Als Thema für mein finales Projekt habe ich „Traumwelten“ gewählt. Da ich zuvor kaum Erfahrungen mit Augmented Reality gemacht habe, erschien mir dieses Thema insofern sehr geeignet, da es unglaublich viele visuelle und abstrakte Herangehensweisen und Darstellungsmöglichkeiten bietet und ich auch schon mit sehr simplen visuellen Mitteln eindrückliche Effekte erzielen kann.

Glitch-Schrift-Entwürfe

Um das Gefühl des Ungreifbaren, Absurden und Unerklärlichem wiederzugeben, wollte ich mit einem Glitch-Effekt arbeiten und habe diesen in meinen Entwürfen in verschiedener Weise auf kurze Phrasen angewendet. Da sich dieser Ansatz aber nicht gut als Basis für AR-Animationen eignete, habe ich mich dagegen entschieden und weitere Entwürfe gemacht.

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Abstrakte Formen

Im nächsten Entwurf wollte ich noch abstrakter arbeiten und Objekte gestalten, die höchstens in Träumen auftauchen könnten und die meist mit dem ewigen Grübeln verbunden sind, was gerade passiert und ob das, was man da erlebt, wirklich Realität sein kann. Doch auch dieser Entwurf hielt die Anzahl der Möglichkeiten der AR-Ebene eher gering, sodass ich mich gegen ihn entschieden habe.

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Gerasterte Bilder

Inspiriert von der besonderen Foto-Ästhetik im Siebdruck, die durch die Rasterung der Bilder entsteht, habe ich weitere Entwürfe mit Fotos und anderen fotorealistischen Objekten gemacht, deren Rasterung ich gleich im Entwurfsprozess berücksichtigt habe. Aus diesen Entwürfen habe ich mich für das Bild der schlafenden Person entschieden, da mir dieser am meisten Freiheiten für die spätere AR-Ebene ließ. Da ich diesen Entwurf mit einem Stock-Foto gemacht hatte, habe ich das Bild selber noch einmal nachgestellt, um die Vorlage für den Druck zu finalisieren.

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Der finale Plakat-Entwurf, der tatsächlich auch der erste Entwurf gewesen ist und sich schlussendlich gegen die anderen aufgrund der vielen Möglichkeiten für die AR-Ebene durchgesetzt hat.

Der Druck

Die Siebdruck-Session selbst lief glücklicherweise reibungslos und es hat großen Spaß gemacht, sich mal wieder die Hände in der Uni schmutzig zu machen. Ich habe auf verschiedenen Papieren gedruckt, darunter auch welche mit metallic-Effekt in silber, grau und blau. Welches ich als finales Plakat für die Abgabe nehmen würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, da es zuerst noch zu erproben galt, welche Plakate überhaupt als Tracker in Aero erkannt werden. Bei zu geringem Kontrast, wie z.B. bei dem blauen, aber auch bei zu starkem Glanz wie bei dem spiegelartigem silbernen, konnte Aero das Plakat nicht erkennen, wodurch diese Drucke leider ausschieden. Ich habe mich schlussendlich für das metallic-graue mit nicht ganz so starkem Metallic-Effekt entschieden.

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Der ausgewählte Druck für die finale Abgabe auf grau-silbernem Metallic-Papier.

Augmented Reality

Erste Annäherungen an Aero

Bei meinen ersten AR-Versuchen in Adobe Aero habe ich mich leider lange an eher belanglosen Kleinigkeiten aufgehalten, die mich zwar dem Programm und der Arbeit mit Augmented Reality näher gebracht, jedoch kaum vorzeigbare Ergebnisse zustande gebracht haben. Bei diesen Versuchen habe ich aber auch die Abläufe verinnerlicht, wie ich Animationen aus After Effects korrekt rendere, um sie in Adobe Aero importieren zu können. Das hat mir im späteren Arbeitsprozess ungemein geholfen.

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Versuch einer kleinen wasserpflanzenartigen Animation, die es schlussendlich jedoch nicht in die finale AR-Gestaltung geschafft und eher als Übung gedient hat.

Plakat-Animationen – weniger ist mehr!

Die abstrakte Herangehensweise an mein Projekt hat mir zwar unheimlich viele Möglichkeiten geboten, brachte aber auch die Schwierigkeit mit sich, meine zumeist sehr komplexen und aufwändigen Ideen an meine geringe AR-Erfahrung anzupassen. Was sich für mich ebenfalls als große Schwierigkeit herausgestellte, war der Umgang mit dem dreidimensionalen Raum, den es aufgrund des Plakates an der Wand ja vor allem auf der Z-Achse zu nutzen galt. In meiner Vorstellung wollte ich die betrachtende Person wahrhaftig in die Traumwelt eintauchen lassen, was mir aber aufgrund der begrenzten Animationsmöglichkeiten innerhalb von Aero und fehlender Kenntnisse in 3D-Animation kaum möglich war. Also musste ich mich damit abfinden, dass sich alle Geschehnisse in der Traumwelt vor allem vor der betrachtenden Person abspielen und es sich dabei um zweidimensionale Objekte handelt. Doch gerade diese Reduktion hat mir im Arbeitsprozess ungemein geholfen und mich zu meinen finalen Ideen gebracht.

Hier habe ich zwei verschiedene Animationsversuche gewagt, die aber beide noch nicht so recht funktionieren wollten. Das Auge, das in der Aero Desktop Version noch um die betrachtende Person herumgeflogen ist, ist beim Scannen immer wieder verschwunden und hat gestockt. So habe ich mich gegen diese Idee entschieden und die Animationen mehr vor der betrachtenden Person stattfinden lassen. Den Strudel habe ich später auch nicht verwendet, allerdings war er der Vorgänger des späteren Tunnels. Diesen habe ich aber direkt im Plakat platziert, ohne das Plakat noch einmal einzufügen, da dies beim Scannen immer verrutscht ist.

Nebel, Augenbaum, Tunnel, Wirbelform und creepy Sound

Das waren die Elemente, die ich schlussendlich in mein finales Projekt eingebracht habe. Besonders die Sound-Ebene und der Nebel haben dazu verholfen, das Gefühl des Eintauchens in eine Traumwelt hervorzurufen, das ich erst glaubte, mit meinen geringen Kenntnissen nicht herstellen zu können. Nach dem Feedback des Kurses habe ich mich dazu entschlossen, die einzelnen Elemente in einzelne Aero-Projekte zu unterteilen, sodass sie eigene Traumwelten ergeben, auf die man sich gezielter konzentrieren kann.

Stand des Projektes zum Zeitpunkt der Abschlusspräsentation. Hier waren noch alle Elemente in einem Aero-Projekt zusammengefügt und liefen hintereinander ab, teilweise mit interaktiven Elementen wie Näherung und Antippen eines Objektes.

Finale AR-Animationen in einzelnen Sequenzen.

Jetzt du!

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Druck-ähnliche Vorlage auf grauem Untergrund zum Scannen in Adobe Aero.

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Fazit

Während ich zwischenzeitlich schon den Glauben an mein Projekt und die Motivation fast verloren hätte, weil so viel Zeit an gefühlt belanglosen Kleinigkeiten ohne gute Ergebnisse verloren gegangen ist, bin ich jetzt unglaublich froh, den Kurs dennoch durchgezogen und mich zum Ende aufgerafft zu haben. Mit meinem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, gerade wenn man bedenkt, dass ich vorher kaum Erfahrung in Augmented Reality hatte und ich mich anfangs auch bei der Plakat-Gestaltung ziemlich blockiert gefühlt habe. Dieses Projekt hat mir gezeigt, dass man nicht immer den perfekten Plan und die optimalen Grundvoraussetzungen braucht, um am Ende nicht doch ein tolles Projekt auf die Beine stellen zu können.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Sven Völker

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2021 / 2022