In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Der Begriff „Toxic Colonialism“ trat zum ersten mal 1992 in Erscheinung und bezeichnet die Verschmutzung von Ländern der dritten Welt durch wirtschaftlich entwickeltere Länder und Regionen. In der Regel besteht die Handlung des „toxic Colonialism“, im Export von giftigen bzw. nicht wiederverwertbaren und somit unbrauchbaren Kunststoffabfällen in unterentwickelte Länder. Typischen Zielländern fehlt es meistens an Resourcen, Wissen, politischer Überzeugung oder finanziellen Mitteln um diesen Vorgehen zu wiederstehen. Mit der „Worldmap of Toxic Colonialism“ sollen die sich im Umlauf befindenden Abfälle, in Form einer dreidimensionalen Karte, in Relation zueinander gesetzt werden um eine Sensibilität zu erzeugen.
The term „Toxic Colonialism“ appeared for the first time in 1992 and describes the pollution of third world countries by economically developed countries and regions.
As a rule, the act of „toxic colonialism“ consists in the export of toxic or non-recyclable and thus unusable plastic waste to underdeveloped countries. Typical target countries usually lack the resources, knowledge, political conviction or financial means to withstand this approach.
With the „Worldmap of Toxic Colonialism“ the waste in circulation should be put in relation to one another in the form of a three-dimensional map in order to create a sensitivity.
Seinen Ursprung findet der Export von giftigen bzw. nicht verwertbaren Abfällen in den 1980er Jahren, als begonnen wurde Zusammenhänge zwischen Gesundheitsstandards und dem regionalen Umgang mit Abfällen zu untersuchen.
In folge dessen, um eigenen neu aufgestellten Regularien gerecht zu werden und um anfallende Kosten für die beseitigung von Abfällen möglichst gering zu halten begannen wirtschaftlich wohlhabende Staaten ihre Abfälle in Entwicklungsländer zu exportieren.
Anstatt ihre Abfälle selbst zu verarbeiten wurden sie in Seecontainern in drittweltländer verschifft, welche in der Regel weder entsprechende Lager bzw. Verwertungsmöglichkeiten aufwiesen und somit mit dem weiteren Umgang überfordert waren.
An diesen Abläufen hat sich seit den 80er Jahren nichts geändert. Der Hauptaspekt der Kapitalgewinnung, sowohl beim exportierenden als auch importierenden steht immer noch im Vordergrund. Das Volumen an exportierten Abfällen nahm stetig zu, die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt wurden besonders in den betroffenen Gebieten immer verheerender.
Über die vergangenen Jahrzehnte wurden viele Versuche unternommen um den, durch den Export von Abfällen verursachten Schaden an der Umwelt zu minimieren. Ein erster Schritt war die Baseler Konvention welche 1989 in Kraft trat. Ein von 106 Nationen unterzeichnetes, selbst auferlegtes, Abkommen welches den globalen Export von Abfällen regelt. Trotz des Abkommens kommt es weltweit regelmässig zu legalen als auch illegalen Exporten von Abfällen aus wirtschaftlich stärkeren Ländern, in wirtschaftlich schwächere Länder.
Aus der Baseler Konvention resultiert das Basel Action Network (BAN) welches sich damit beschäftigt von toxic colonialism betroffenen Gruppen eine Stimme zu geben um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.
Ein weiterer Schritt ist eine emanzipation und damit Verzicht auf wirtschaftliche Einnahmen der importierenden Länder, wie es z.B. 2018 durch China erfolgt ist. China war bis zum Juli 2018 der weltweit größte Importeur von Kunststoffabfällen mit einem Volumen von ca. 115 Mio. Tonnen/Jahr. In Folge der, von der chinesischen Regierung auferlegten „National Sword“ Politik wurde beschlossen, als erstes Land auf der Welt, ab August 2018 alle Importe von Abfällen aus dem Ausland zu verbieten. Was zu erheblichen Auswirkungen auf dem globalen Markt führte. Zu beobachten war, dass Chinas Mitstreiter einen starken Aufschwung erfahren haben, der globale Abfallhandel jedoch auf längere Sicht abzunehmen schien. Es folgten weitere Importverbote bzw. Restriktionen vieler importierenden Länder. Somit lässt sich sagen, dass laut offiziellen Statistiken der weltweite Handel mit Kunststoffabfällen , seit 2018 um ca. 70% abgenommen hat.
Es lässt sich dennoch beobachten, dass sich seit 2018 ein größerer Anteil an illegalen Exporten als ursprünglich im Umlauf befindet. Da die Not bekanntlich erfinderisch macht, entwickelten sich Alternativen zur legalen Verschiffung von Abfällen.
Die gängigsten Methoden wie Abfall in Zielländer gelangt sind illegal, führen aber in den meisten Fällen zum Erfolg der Auftraggeber.
Eine Möglichkeit führt über den Verkauf von Exportlizenzen aus Drittländern die ihre Kapazitäten nicht ausnutzen.
Ein weiterer Weg ist die deklaration der Sendungen als zu recyclende Ware, wodurch die Lieferung „gegreenwashed“ wird und auf legalem Weg ins Importland gelangt.
Die falsche dekleration der Sendung als Ware und nicht als Abfall zählt zu den häufigsten Methoden die Importbestimmungen des jeweiligen Ziellandes zu umgehen.
Besonders auffällig ist die Stellung Honk Kongs und der Türkei im weltweiten Exportgeschäft mit Abfällen. Die chinesische Sonderverwaltungszone z.B. dient als Umschlagplatz für Abfallsendungen jeglicher Art im asiatischen Raum. Honk Kong verfügt selbst über wenig Einfuhrbeschränkungen und dient somit einerseits als Verteiler für Lieferungen auf dem gesamten asiatischen Kontinent, andererseits besteht der Verdacht, dass Honk Kong inoffiziell immer noch ein Tor nach China für Abfallexporte aus der westlichen Welt darstellt.
Im Oktober 2018, kurz nach in Kraft treten Chinas Importverbotes, betrug das weltweite monatliche Exportvolumen für Kunststoffabfälle ca. 500.000t/Monat. Im selben Zeitraum wurde jedoch Statistiken der importierenden Länder nach nur die Hälfte, also 250.000t importiert.
Das bedeutet, dass allein im Oktober 2018, Kunststoffabfälle in einer Größenordnung von ca. 250.000t spurlos verschwunden sind.
Ziel dieses Projektes ist es anhand eines Volumenmodels die im Oktober 2018 entstandene Situation auf dem globalen Markt der Exporte und Importe von giftigen und nicht recyclefähigen Kunststoffabfällen darzustellen.
Dies erfolgt mit zwei ineinander gesteckten Volumen. Das grüne Volumen stellt das zu dem damaligen Zeitpunkt entstandene Volumen aller Exporte dar. Das eingesetzte orangene Volumen steht für die Importe im selben Zeitraum. Es erfolgt eine detailiertere Aufteilung der neun groeßten Exporteure und Aufschlüsselung der jeweiligen Volumen als voneinander trennbares System. Entsprechend dem System erfolgt eine Aufteilung der größten Abnehmer in Form einer Skala.
Die für diese Arbeit verwendeten Angaben stammen aus dem Greenpeace Bericht: „Data from the global plastics waste trade 2016-2018 and the offshore impact of China`s foreign waste import ban“, 2019