In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Realfilm und Typoanimation im „MotionBasis - Visual Storytelling“ bei Prof. Klaus Dufke
Zum Warmwerden mit dem Thema Animation haben wir als allererstes die Aufgabe erhalten zwei Videos innerhalb einer Darstellungstechnik oder zum Thema Identität vergleichend zu analysieren. Ziel der Analyse ist es, Ähnlichkeiten und Unterschiede zu identifizieren;, Kategorien zu bilden, Positiv- und Negativbeispiele zu benennen und Input für den Diskurs im Seminar zu sammeln.
Die entweder illustrativen, photographischen oder typographischen Werke wurden von uns Kursteilnehmern nach Stil, Bildaufteilung, Sound, Typographie, Farbigkeit, Dramaturgie, Protagonisten sowie generellen Gemeinsamkeiten und Unterschieden untersucht.
Ich entschied mich für „Snack Attack“ und „The Present“ entschieden, weil sie beide eine ähnliche Länge sowie einen ähnlichen Stil haben. Je genauer ich hinschaute desto mehr Gemeinsamkeiten sind mir aufgefallen. Animation ist für mich ein ganz neues Thema ich habe es genossen für mich alleine in die Welt einzutauchen und erste Strukturen zu erkennen.
Nach dem ersten Kennenlernen und der vergleichenden Analyse war es Zeit für professionellen Input. Von Prof. Klaus Dufke konnten wir lernen was es sich mit Mood- und Storyboards, Loops und Gifs, Sidescroller und Walkcyles, Heldenreisen und anderen Tools auf sich hat. Wir sprachen viel darüber, was eine Story ausmacht und wie verschiedene Darstellungs-techniken wirken. Außerdem bekamen wir schrittweise Einblick in das Animieren in Adobe After Effects: Was ist eine Keyframe Animation, wie verwende ich das Marionetten Tool, welche Möglichkeiten gibt es für die Typoanimation und wie funktioniert eigentlich das ex- und importieren von Dateien?
Und dann war es an uns. Die Aufgabe? Gestalte drei Animationen: „Ich“, „Du“, „Wir“, alle die eine visuelle Geschichte über Identität erzählen. Ein sehr dankbares Thema, wie ich finde. Identität sollte mein Semesterprojekte werden und so versuchte ich, naheliegender Weise und wie so viele andere auch, vor allem mich selbst zu reflektierten und herauszufinden was mich ausmacht und mit wem, was, oder wie ich mich identifiziere.
Mir sind zuerst sehr abstrakte Identitätsthemen wie Lebenserfahrung, Zukunftsvision, Schönheitsideale und Erziehung eingefallen, doch dann reduzierte ich mich auf das Wesentliche. Wie bin ich? Welche Eigenschaften machen mich aus und welche Eigenschaften nehmen meine Mitmenschen von mir wahr? Außerdem erinnerte ich mich zurück an das letzte Wintersemester, in dem ich im Schriftgestaltungskurs bei Luc(as) de Groot meinen eigenen Font entwickelte. Und schon hatte ich einen Anfang gefunden. Ich filterte heraus was mich mit meiner Schrift verbindet und wie ich ihr einen, oder sogar meinen Charakter einhauchen könnte.
Da sich unter meiner Idee nicht jeder etwas vorstellen konnte, habe ich ein schnelles Storyboard entworfen und einzelne Szenen schon sehr genau beschrieben. Ich wollte mit einem alltäglichen, nahbaren Konflikt beginnen, dem Aussuchen einer Schriftart in einem Textprogramm. Ich machte mir Zweideutigkeiten und spielerische Redewendungen die gleichzeitig auch visuell gut funktionieren zu Nutze um der Schriftart ein paar Eigenschaften mitzugeben. Gleichzeitig nutzte ich die Bühne zur Präsentation der Schrift und versuchte fast alle Zeichen mit einzubringen. Den Plot Twist hob ich mir bis zum Schluss auf.
Meine Anfänge waren Tutorials über Tutorials, Leute fragen und noch mehr Leute fragen (an dieser Stelle Danke! V.a. an Silas!). Mir hat es leider wenig gebracht parallel über Zoom einzelne Abläufe zu lernen, die dann manchmal auch keine Relevanz für mein Projekt hatten. Letztendlich ist es dann doch wieder das gute alte Learing bei Doing Prinzip, das beim Erlernen eines Programms einfach am ehesten Erfolg verspricht. Um dabei aber auch ganz ehrlich zu bleiben, hat mir das am Anfang des Semesters viel zu viel Nerven gekostet und dabei immer mehr Frust beschert. Aber kommt Zeit kommt Druck und ich habe mich sehr intensiv mit dem Programm beschäftigt und mehr oder weniger lieben gelernt. Die Shortcuts wurden flüssiger und die Ebenen komplizierter und ich bin stolz, das ich After Effekts nicht mehr als Fremdwort bezeichnen muss. Ein neuer Skill, den ich unbedingt beibehalten will.
Ich habe hauptsächlich mit Keyframe Animation gearbeitet und hier und da das Zeichen- oder das Marionettentool verwendet. Den Anfang habe ich in Adobe Illustrator erstellt und importiert. Nachdem der Grundriss stand kümmerte ich mich um Farbigkeit und Übergänge, sowie die Stimme. Den Abschluss machten Soundeffekte und Hintergrundmusik.
Schweiß und Tränen, aber hier ist das Ding! Mehr schlecht als recht. Ich bin damit noch nicht wirklich zufrieden. Wahrscheinlich werde ich an ein paar Stellen nochmal schrauben, tüfteln und aktualisieren. Unsicher bin ich vor allem mit dem Farbschema und dem irgendwie noch nicht ganz harmonischen Stil. Das resultiert aber wahrscheinlich aus meinem Ausprobierwahn. Außerdem passt das Timing oft nicht, eigentlich ist es mit einem Voice Over geplant gewesen doch das hatte mir auch nicht gefallen. außerdem fehlen noch jegliche Soundeffekte. Mal sehn'.
Im Flexkurs »EXIT RACISM« hielt Peggy McIntosh am Freitag, den 16.04. einen hochschulöffentlichen Gastvortrag per Zoom. Die amerikanische Aktivistin und Wissenschaftlerin schrieb in ihrem 1989 überarbeitend Aufsatz „White Privilege: Unpacking the Invisible Knapsack“ über die Existenz rassistischer Denkmuster und was wir dagegen tun können.
In Folge ihres Vortrags an der FH Potsdam machten wir ihre Privilegien kurzer Hand zu unserem zweiten Thema. Eine der 26 Thesen sollte uns jeweils als Grundbaustein für eine Typoanimation dienen, doch da ich als eine der wenigen bereits eine Typoanimation gemacht hatte, entschied ich mich für Realbild.
Das Thema Rassismus ist für mich klar und verständlich, doch die sprachlichen Grenzen und immer noch brisanten Missstände ließen mich dann doch wieder ins Grübeln kommen. Ich habe eine Zeit gebraucht mich privat intensiv mit dem Thema zu befassen und habe die Zeit für Gespräche und Recherche genutzt. Letztendlich habe ich mich für das Privileg Nummer fünf entschieden:
„I can turn on the television or open to the front page of the paper and see people of my race widely represented.“
Der mediale Einfluss in der Rassismusdebatte ist riesig. Und das nicht nur im offensiven Dialog sondern ganz unterschwellig und indirekt. So spricht McIntosh an, das vor allem die fehlende Identifikation von People of Color mit dem weiß dominierenden medialen Publikationen ein großes Problem ist. Und selbst ich als weiße Frau habe das so schon viel zu oft in meinem Umfeld erfahren. Kinder wachsen in weißer Umgebung auf und finden ihren Platz nicht, sie fühlen sich hässlich und Schlimmeres. Die Medien vermitteln oft falsche Ideale, eine verdrehte Wirklichkeit und sind dabei vor allem weiterhin vorurteilsbehaftet.
Um auf dieses Problem, das sich natürlich schon um Welten gebessert hat in den letzten dreizig Jahren, nachdrücklich aufmerksam zu machen habe ich eine Art Gegenüberstellung inszeniert, die am Ende den aufgelöst wird. Dabei habe ich darauf geachtet die Sprechanteile identisch zu halten, denn das ist die Anspruch, mindestens Gleichberechtigung.
Movie Marathon - nur nicht auf Netflix sondern im Fotostudio der Fachhochschule. Zuerst suchte ich fieberhaft nach Darstellern und wurde schließlich mit Jasmina und Mischa von der Schauspielschule Cours Florent aus Berlin fündig. Die zweite Hürde waren die sperrigen Requisiten und das Auftreiben eines Tonaufnahmegeräts. Einen Fernseher und zwei Sessel konnte ich letztendlich mit Absprache des AStAs aus dem Casino leihen und für den idealen Ton bemühte ich Jan Schütze. Jetzt fehlte nurnoch Amon Aleme Selassie, den ich zum Assistieren und Filmen an meine Seite holte.
Mit den Audio- und Videoaufnahmen ließ sich sehr schnell ein Grobschnitt erstellen, an welchen ich dann Untertitel und Texte angliederte. Bei der Hintergundmusik unterstützte mich Moritz Wolf mit der Gitarre.