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Karmalokal – Spendenplattformen neu denken

Karmalokal – Spendenplattformen neu denken

Wie kann das Fördern von gemeinnützigen Vereinen gefördert werden?

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Abstract

»Treffen sich drei Deutsche, gründen sie einen Verein«, besagt ein altes Sprichwort.

Die ersten deutschsprachigen Vereine prägen seit dem 18. Jahrhundert die kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft. Sie dienen als politisches Organ der bürgerlichen Mitsprache und Mitgestaltung unserer Kultur. Ohne sie gäbe es vermutlich nur wenige freizeitliche und kulturelle Angebote, die unser aller Leben bereichern. Von Sport- aktivitäten, über Stadtfesten bis hin zu Museen – vieles läuft in Deutschland über die Rechtsform Verein. Vereine sind stark angewiesen auf Spenden aus öffentlichen Töpfen sowie engagierter Firmen und Privatpersonen. Der »Monitor Unternehmens Engagement 2021«, eine Studie über das Engagement deutscher Unternehmen während der Corona-Pandemie, zeigt, dass Unternehmen sich stärker als jemals zuvor in der Verantwortung sehen sich zu engagieren. Geldspenden, Sachspenden, und Zeitspenden an gemeinnützige Organisationen und Vereine sind dabei die beliebtesten Unterstützungen. Eigene Interviews mit Unternehmen und gemeinnützigen Vereinen zeigen auf, dass es noch Potential in der Spendenvermittlung zwischen diesen zwei Parteien gibt. Unternehmen ist es besonders wichtig zu erfahren, dass ihre Spenden auch wirklich dem angegebenen Zwecke zugutekommen. Auf der anderen Seite legen gemeinnützige Vereine viel Wert auf das Image des Unternehmens, welches an sie spenden möchte (mehr dazu im Kapitel Unternehmen).

Resultat meiner Arbeit ist das Plattformkonzept der Spendenplattform Karmalokal, welches auf die Erkenntnisse des wegweisenden Werkes »Die Plattform Revolution« von Geoffrey G. Parker (et al) aufbaut und aufzeigt, welche Schritte und Strategien für einen erfolgreichen Start einer wertschöpfenden und gemeinnützigen Spendenplattform für Geld-, Sach- und Zeitspenden gegangen werden können.

Ein interaktiver Prototyp rundet diese Arbeit ab und zeigt auf, wie Unternehmen Engagement öffentlich und erfahrbar machen. Vereine und Unternehmen erhalten schlanke Profilseiten, die über sie analytisch informieren.

Fazit

Und? Kann das Fördern von Vereinen gefördert werden?

Ja. Auf jeden Fall. Mit einem ausgeklügeltem Plattformdesign lassen sich die von mir erarbeiteten Probleme und Bedürfnisse im Bereich der Spendenvermittlung zwischen gemeinnützigen Vereinen und engagierten Unternehmen auf der fiktiven Plattform Kar- malokal wertschöpfend kombinieren. Mit Hilfe von interaktiven Karten lässt sich das Netzwerk wirtschaftlichen Engagements explorativ und erfahrbar gestalten. Profilseiten der engagierten Unternehmen zeigen auf, wie sich das Unternehmen in der Zivilgesell- schaft engagiert. Vereine erhalten die Möglichkeit über den Upload von Belegen ihren Spender:innen transparent aufzuzeigen, wie die gespendeten Mittel eingesetzt wurden.

Aber …

Diese Arbeit sehe ich jedoch nur als ersten kleinen Schritt auf einem spannenden Weg in die Richtung ein eigener Plattformbetreiber zu werden. Plattformen sind, wie ich mit dieser Arbeit gelernt habe, seeeehr komplex und vielschichtig. Es gibt noch viele span- nende Themen, in diese ich mich aus zeitlichen Gründen (noch) nicht weiter vertiefen konnte. Wenn dieses Projekt – entschuldigen Sie bitte – »steil« gehen soll, wird ein Team gebraucht, welches Karmalokal tatkräftig unterstützt und meine angerissenen Themen- komplexe dieser Arbeit weiter verfeinern und optimieren.

Ausblick

Wie geht es nun weiter?

Nach der Bachelorarbeit ist vor der Bachelorarbeit! Es gibt noch viele Dinge, die geklärt werden müssen – die meisten sind rechtlicher Natur. Zusammen mit Maik Jüngling, ein sehr guter alter Freund aus unserer gemeinsamen Abizeit und »Plattformpartner«, haben wir bereits eine vielversprechende Anwaltskanzlei für Steuer- und Gemeinnützigkeits- recht in Berlin gefunden, diese sich uns angenommen hat. Mit ihnen klären wir, ob die- ses Konzept überhaupt steuerrechtlich umsetzbar ist und welche Gesellschaftsform für unser gemeinnütziges Plattformunternehmen gewählt werden sollte.

Steuerrechtliche Hürden & Gründung

Als wir unserem Anwalt die ersten Screens zur Plattform zeigten, meinte dieser: »Ihre Ideen zu vereinen ist juristisches Hochreck—Aber wir schaffen das!«

Eine Spendenplattform muss selbst gemeinnützig sein, um Spenden annehmen und weitervermitteln zu können. Wir müssen auf Karmalokal stark darauf aufpassen, dass unsere vermittelten Spenden nicht als Sponsorings vom Finanzamt anerkannt werden. Dies passiert beispielsweise schon dann, wenn die spendende Firma im Zusammenhang mit einem Website-Link genannt wird. Unsere Anwälte klären auch hier in Zusammen- arbeit mit dem Finanzamt die Frage, ob unsere Designs, im besonderen die Verbindungen zwischen den Vereinen und Unternehmen auf den interaktiven Karten, bereits als solches Sponsoring gilt. Wir sind zuversichtlich und warten gespannt auf neue Erkenntnisse (Stand: 27. Juni ’21) …

Ein Projekt von

Fachgruppe

Sonstiges

Art des Projekts

Bachelorarbeit

Betreuung

foto: Prof. Reto Wettach foto: Prof. Constanze Langer

Zugehöriger Workspace

BA/MA Betreuung

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2021

2 Kommentare

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Hihi—Vielen lieben Dank, Kirill! 🥰

Spannendes Thema und tolles Design! Wünsche weiter viel Erfolg  🎉