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PLASTIQUE. Aspekte von Plastikverpackungen - Vom Erdöl bis zur Verwertung

PLASTIQUE. Aspekte von Plastikverpackungen - Vom Erdöl bis zur Verwertung

In diesem Projekt aus dem Gestaltungsgrundlagenkurs von Prof. Klaus Keller habe ich mich mit verschieden Aspekten von Kunststoffverpackungen und anderem Kunststoffmüll auseinandergesetzt.

Hier schon mal der Link für alle, die zuerst erkunden wollen:

Durch die enorme Menge an Daten kann es zu längeren Ladezeiten und Brüchen in der Animation kommen!

https://xd.adobe.com/view/a4f80de0-b890-44bd-99e6-5d8123215616-f1ab/?fullscreen&hints=off

Problematik - Die menschengemachte Plastikhölle

2019 wurden in Deutschland 5,9 Millionen Tonnen Verpackungsmüll entsorgt. Das entspricht 72 kg pro Verbraucher und hält Deutschland an der Spitze der europäischen Verpackungsmüllproduktion. 44,1 % landeten im „Gelben Sack“, 32,2 % im Glas- und 23,7 % im Papiermüll. Im Vergleich zum Vorjahr sammelten sich zusätzliche 4 kg Verpackungsmüll pro Person an.[1] Diese Unmengen an Müll werden teilweise recycelt. Ein großer Teil jedoch wird thermisch verwertet, also verbrannt, wobei giftige Gase und Rückstände entstehen.

Hinzu kommt, dass die Menge und die Qualität des durch Recycling zurückgewonnenen Plastiks die Weiterverarbeitung nicht nur erschwert, sondern sich auch im Vergleich zum geringen Erdölpreis nicht profitabel genug verhält.[2] Da der Verbrauch an Verpackungsmaterialien stetig steigt, wird also immer mehr Erdöl verbraucht, was zusätzlich zu der folgenden Plastikverschmutzung die Erde belastet. Als Grund für den Anstieg ist vor allem die wachsende Mobilität und Bequemlichkeit der Bevölkerung zu sehen. Hierzu gehören vor allem „To-Go Produkte“, vermehrtes Kaufen über Onlineanbieter, proportional große Verpackungen verschiedener Produkte des täglichen Bedarfs und ein vermehrter Einsatz von Verpackungen im Lebensmittelsektor.

Schlussendlich wird immer mehr Plastikmüll ins Meer geleitet, wo es sich durch Umwelteinflüsse langsam in Mikroplastik verwandelt. Diese weniger als 5 mm großen Teilchen gelangen durchs Wasser in unsere Lebensmittel oder gleich mit der Luft in unsere Lungen. Den Vergleich das wir insgesamt ca. eine Kreditkarte pro Woche über Mikroplastik zu uns nehmen, kennen bereits die meisten. Aber warum ändert sich nichts?

Die gigantischen Mengen an Verpackungsmüll werden von den meisten Herstellern nicht kritisch hinterfragt, sondern mit angeblichen Vorteilen, wie Qualitätssicherung oder Schutz, gerechtfertigt. Doch schon jetzt gibt es viele Alternativen zur herkömmlichen Plastikfolie. Letztendlich entscheidet der Kunde, ob sich Produkte mit nachhaltigen und ressourcenschonenden Verpackungsalternativen durchsetzen.[3]

Zur genauen Betrachtung und potenziellen Lösung dieser Problematik fokussiere ich mich bei meinen Recherchen auf verschiedene Unterthemen: Den Plastikwahnsinn und seine Folgen, „Recycling“-Methoden und Einflüsse des Plastiks auf Mensch und Natur. Anhand dieser Aspekte möchte ich sowohl dem Verbraucher, als auch den Produzenten zeigen, wie sehr die Erde bereits unter all dem Plastik leidet und das wir nur zusammen vermeiden können,  unsere Welt kontinuierlich in eine Plastikhölle zu verwandeln. 

Quellen:

[1] Mehr Verpackungsmüll in Deutschland; Statistisches Bundesamt; 17.03.2021 11:13 Uhr; https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/deutschland-verbraucher-verpackungen-101.html (22.04.2021, 18:15 Uhr)

[2] Ersticken wir im Plastikmüll? Szenarien für eine nachhaltige und zirkuläre Nutzung von Kunststoffen; Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum, Dr. Thorsten Leopold; 22.11.19; https://d-nb.info/1203710798/34#page=427 (06.05.2021, 20:17 Uhr)

[3] Verpackungen: Schlecht für den Kunden und die Umwelt; SWR Marktcheck; SWR Redaktion; https://www.youtube.com/watch?v=HpcwiEF9lL8 (22.04.2021, 18:45 Uhr)

Erste Idee: Modern Midas

Zur Umsetzung:

Booklet-/Fanzine-Style mit infografischer, fotografischer, illustrierter und textlicher Bearbeitung des Themas.

Faltbare, klappbare Teile ermöglichen bessere/interaktive Darstellungsmöglichkeiten des Ausmaßes der Plastikproblematik.

Modern Midas.pdf PDF Modern Midas.pdf

Abb. 1: „Thesenpapier“ zum ersten Porjektentwurf

Kapitel und Themen (Stand 14.05.21)

Das bunte Gold:

- Entwicklung von Plastik

- Was ist Plastik / Plastikherstellung

- Eigenschaften

Die Geister, die wir riefen…

- Verwendung von Plastik

- Plastik als Wirtschaftswunder

- Überproduktion und Marketing-Maschen

- Berge von Müll

- Plastik um und in uns

Deutschland. Ein Recycling-Märchen

- Deutsche Recycling Wirtschaft

- Deutschland vs. EU

- Die Gier nach dem Profit

- Verpackungen auf Weltreise

- Das Rezyklat-Problem

- Corona und die Plastikhölle

(K)ein Ende des Plastikwahnsinns?

- Nicht so einfach wie man denkt / Plastik-Iceberg

- Der Verbraucher regelt das?!

- Weniger ist mehr: Zero-Waste und Unverpackt

- Bioplastik

- Reduce – Re Use – Recycle

Neues Konzept: PLASTIQUE Aspekte von Plastikverpackungen - Vom Erdöl bis zur Verwertung (seit 21.05.21)

Mein zweites Konzept stützt sich vor allem auf den Gedanken der Interaktivität zwischen Betrachter und Medium. Mir ist es wichtig, dass der Betrachter Lust verspürt, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen und den Umfang des eigenen Wissens zu erweitern. Auch diese Umsetzung stützt sich auf eine infografisch-illustrative Darstellung der Fakten, da die Fülle an Informationen in Textform zu überfordernd wirken würde.

Die Idee

Der Betrachter begleitet „Plastique“ vom Anfang bis zum Ende ihres „Lebens“. Dabei erfährt er anhand von zusammengetragenen Fakten, welchen Einfluss das Plastik auf die Erde, den Menschen und die Gesellschaft hat.

Die Aufgabe:

Das Ziel ist es, Plastiques Traum von einer Welt in der Menschen, Natur und Plastik friedlich miteinander koexistieren können, zu erfüllen. Die Aufgabe des Betrachters ist es nun, mithilfe seines Wissens und seiner Handlungen im realen Leben, zur Realisierung dieses Wunsches beizutragen.

Konzeptualisierung

Bei der Umsetzung des Projekts hat mich vor allem das Konzept einer „Choose Your Own Adventure“ Story inspiriert. Bei diesem Format bekommt der Leser eine aktive Rolle zugeteilt. Seine Entscheidungen wirken sich direkt auf den Verlauf der Story aus.

Dieses Konzept eignet sich besonders gut, um das Interesse des Betrachters trotz umfangreicher Inhalte aufrecht zu erhalten. So gelingt es diesem Projekt auf spielerische Weise essenzielle Informationen über die Plastikproblematik zu vermitteln.

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Abb. 2: Mindmaps zum möglichen Story-Verlauf

Je nachdem, wie der Betrachter bei den einzelnen Aufgaben zwischen den Kapiteln abschneidet, verändert sich der Weg, den Plastique „durchleben“ muss. Das Projekt umfasst zehn übergeordnete Kapitel, die in drei verschiedenen Szenarien münden.

Umsetzung & Prozess:

Vereinfacht besteht der Erstellungsprozess aus 3 Abschnitten. 

1. Recherche und Sortierung

2. Illustration und Export (Adobe Illustrator)

3. Layout, Animation und Übergang (Adobe XD)

1. Recherche und Sortierung

Am Anfang der Recherche habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das Oberthema in kleinere Unterthemen gliedern kann. Mittels Mindmapping war es mir möglich, die Abschnitte logisch miteinander in Verbindung zu bringen. Dabei war es mir wichtig, dass die gewählten Aspekte kohärent sind und dadurch das fließende Format der Kapitel widerspiegeln können.

Die zur Erstellung des Projekts genutzten Informationen habe ich vor allem aus Publikationen, Videos und Webseiten bezogen.

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Abb. 3/4: Mindmapping

2. Illustration und Export (Adobe Illustrator)

Als Inspiration für meine illustrative Umsetzung diente vor allem das Konzept des japanischen „Kawaii Designs“.

- Kawaii (jap. Kawaī), liebenswert, süß und niedlich -

Das Design stilisiert dargestellte Wesen und Objekte auf kindliche und simple Art. Große Kulleraugen, bunte Farben und ausdrucksstarke Gesichtsmerkmale sind nur einige Charakteristiken dieses Konzepts, die auch in meinem Projekt wiederzufinden sind.

Diese Darstellungsweise soll es Betrachtenden ermöglichen, eine Verbindung zu Plastique aufzubauen und sie bei der Verwirklichung ihres Traums unterstützen zu wollen.

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Abb. 5: Kawaii-Design

Um den Betrachter in Plastiques Welt zu versetzen, habe ich die einzelnen Oberthemen in passende „Settings“ verpackt. Schwarz-Weiß-Illustrationen fassen kontrastierend zu den bunten „Plastique Alter Egos“ die Fakten in einen Rahmen, der den Inhalt des Kapitels widerspiegelt.

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Abb. 6: Farbige Darstellung von Plastikartikeln in Verbindung mit schwarz-weißem Setting

Alle Illustrationen wurden in Adobe Illustrator erstellt und anschließend als PNG exportiert.

3. Animation und Übergang (Adobe XD)

Nachdem ich alle Illustrationen für ein Kapitel angefertigt hatte, wurden die einzelnen Elemente wie zuvor in Illustrator gezeichnet, in Adobe XD angeordnet. Die länglichen Formate der Infografiken werden in „Slides“ (1980x1080 px) eingeteilt. Jeder Slide eines Themas wird auf separaten Arbeitsflächen in XD angelegt. Um einen „Parallax Effekt“ zu erzeugen, werden die Objekte gruppiert, anschließend verschoben und durch die Software des Programms animiert.

Die fertig gestalteten Arbeitsflächen wurden anschließend mit entsprechenden Textelementen versehen und am Ende durch verschiedene Aktionen (Klicken, Pfeiltasten) untereinander verknüpft.

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Abb. 7: Aufteilung in Slides und Konzeptualisierung eines Themas

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Abb. 8: Arbeitsflächen mit zugehörigen Verbindungen untereinander

Fazit

Ich persönlich finde die Plastik-Problematik sehr erschreckend. Genau deswegen war es mir auch wichtig, dem Thema den nötigten Respekt entgegenzubringen und mehr Menschen über die Ausmaße der Plastikflut zu informieren. Das funktioniert nur, wenn man Plastik ganzheitlich betrachtet.

Schon bevor ich wirklich angefangen habe zu arbeiten, war mir bewusst, dass die Art und Weise, wie ich dieses mir sehr wichtige Thema aufarbeiten will, viel Arbeit bedeutet. Mein ursprünglicher Informationsumfang war bedeutend größer. Aus zeitlichen Gründen und um die Qualität des Projekts zu gewährleisten, habe ich mich daher nur auf Daten des Ist-Zustandes bezogen.

Was ich gelernt/trainiert habe?

- Struktur im Ablauf von Arbeitsprozessen

- Verbindungen zwischen Inhalt und Form herstellen

- Websiteprototypen erstellen

- Umgang mit Adobe XD 

- Wissenschaftliche Daten infografisch aufarbeiten

Welche Probleme gab es?

- Typografie

- Unerwünschte Verlinkungen (in XD)

Ausblick? 

- Kapitel zu konkreten Lösungsansätzen zur Problematik 

- mobile Version

- Scanbarer QR-Code mit echter responsiver Website

- fließendere Animationen und Übergänge

LINK - Viel Spaß beim ausprobieren!

Durch die enorme Menge an Daten kann es zu längeren Ladezeiten und Brüchen in der Animation kommen!