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Tankstelle der Zukunft

Im Rahmen des Kurses »Zukunftsforschung und Design Fiction«, betreut von Prof. Dr. Frank Heidmann, habe ich mich mit der Entwicklung von Antriebstechnologien der Zukunft, sowie deren Auswirkungen auf die Gesellschaft, beschäftigt und letztendlich zwei Szenarien entworfen und illustriert. Das Seminar fand gemeinsam mit Studierenden des interdisziplinären Masterprogramms „Urbane Zukunft“ statt.

1. METHODENFINDUNG

Nach einleitenden Worten und bereits ersten Diskussionen zum Thema Zukunftsforschung, sollten einige relevante Themen der (wissenschaftlichen) Zukunftsforschung (z.B. Szenarioentwicklung, Delphi-Studien, Simulationen – und jüngeren Designansätzen wie Critical Design, Design Fiction, Speculative Design, Reflective Design, Design for Debate oder Design Futurescaping) genauer erforscht und in kleinen Gruppen unter Bezug eines selbstgewählten Kontextes detaillierter ergründet werden.

Ich persönlich wählte die Design Fiction Methode, da ich den Ansatz hatte, mich kritisch mit den Folgen des Verbrennermotors und der damit verbundenen Umweltbelastung  auseinander zu setzen.

Um mir die erforderliche Theorie zum Thema anzueignen informierte ich mich zunächst über die momentan naheliegenste Entwicklung des Antriebes –dem Elektroantrieb.

Meine gewonnenen Erkenntnisse und weiterführende Links zu meiner Recherche sind der folgenden Abbildung zu entnehmen.

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2. SZENARIOENTWICKLUNG

Nach ersten Erkenntnissen, wie sich die Zukunft der Mobilität entwickeln könnte, definierte ich meine zentrale Frage, um das Thema und Ziel weiter zu fokussieren.

Wie werden die Autos/ Verkehrsmittel der Zukunft bewegt und welche Folgen wird es auf uns Menschen haben?

Nun machte ich den »Fächer« erneut etwas weiter auf und beschäftigte mich mit den gängisten Antriebstechnologien; Verbrenner-, Elektro- und Wasserstoffantrieb.

Im der folgenden Darstellung sind die daraus gewonnenen Kenntnisse zusammengefasst.

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2.1 mögliche ZUKUNFTSSZENARIEN

Aufbauend auf dieser Grundlage entwickelte ich erste Szenarien.

Bei den drei gewählten Vorstellungen versuchte ich möglichst die beiden Extreme (Utopie, Dystopie) und eine völlig willkürliche »Wunschvorstellung« zu beschreiben. Außerdem wählte ich einen Zeitraum in dem die Szenarien stattfinden sollten.

Genaueres siehe Abbildung.

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3. VISUALISIERUNG

Nach weiterer Recherche machte ich erste Skizzen zu den Szenarien.

Szenario 3, bei dem es darum ging, meine völlig eigene Denkweise zu entwickeln wurde während des Prozesses verworfen, da ich es spannender finde nur die beiden Extreme aufzuzeigen und gegenüber zu stellen.

Desweiteren formulierte ich meine zentrale Frage etwas konkreter;

Wie werden die PKWs der Zukunft in Großstädten bewegt und welche Folgen wird es auf uns Menschen haben?

3.1 DAS AUTO ALS POWERBANK – eine Utopie

Im ersten Szenario visualisierte ich eine Zukunft in dem der Mensch einen ökologisch nachhaltigen Weg einschlägt und es schafft die Luftverschmutzung (in Großstädten) einzudämmen/ zu reduzieren.

Die Menschen leben mehr im Einklang mit der Natur, was ich versuchte mit meinen Skizzen darzustellen.

Das Auto wird effizienter benutzt, so dient es zum Beispiel als Akku für unterwegs (Car-Office), wodurch der Mensch standortunabhängiger geworden ist, oder es wird gemeintschaftlich geteilt, für die Leute, die es vielleicht nur einmal pro Woche brauchen.

In der folgenden Abbildung habe ich weitere Stichpunkte und Denkansätze zum Allgemeinen, zum Nutzen und zum damit verbundenen Aussehen zusammen gefasst und darauf hin erste Skizzen zum Auto in diesem Szenario visualisiert.

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3.2 DAS AUTO ALS FRISCHLUFTKAPSEL – eine Dystopie

Das zweite Szenario soll das komplette Gegenteil darstellen; Die Menschheit hat keinen Weg gefunden die Luftverschmutzung zu stoppen und lebt nun, zumindest in den Großstädten, komplett abgekapselt von Umwelt und Natur in ihren »Festungen«. Das Auto dient hierbei nur noch als Schleuse um von einer Tür zur Nächsten zu gelangen, da ein Überleben an der »frischen Luft« nicht mehr möglich ist.

Ich verfuhr dabei genau wie bei dem ersten Szenario und fasste zunächst einmal alles für mich relevante zusammen und begann mit ersten Visualisierungen.

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3.3 FAZIT AUS DEN SKIZZEN

Während meiner Arbeit an den Skizzen zum Auto als Powerbank dachte ich zwangsläufig über das Tanken der Fahrzeuge nach und fand die Vorstellung anregend, das nicht nur die Autos sich auftanken können, sondern auch der Mensch die Zeit, die das Auto an der Ladesäule hängt, nutzt, um sich selbst eine Auszeit zum »auftanken« zu nehmen. Da dadurch nicht nur die Techologie der Zukunft, sondern vielmehr das damit verbundene Verhalten der Menschen in den Mittelpunkt rutschte, was für mich persönlich spannender erschien, hielt ich an dem Gedanken fest und entwickelte eine ähnliche Vorstellung der Tankstelle, wie sie in Szenario 2 aussehen würde.

Ich formulierte also meine Frage nochmals um und ersetzte den PKW durch die Tankstelle als zentrale Rolle, mit der Absicht; die Mentalität der Gesellschaft mehr in den Mittelpunkt zu rücken.

Dazu folgende Viualisierungen:

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In meinem ersten Szenario (Das Auto alls Powerbank) verschmilzt nun die Tankstelle, an der primär Elektroautos geladen werden sollen, mit einer Grünfläche/ Park in der die Menschen ihre »eigene Energie« aufladen können, während ihr Fahrzeug »betankt« wird.

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Im zweiten Szenario (Das Auto als Frischluftkapsel) ähnelt hingegen die Tankstelle einer einfachen Haltestelle. Sie assoziiert »unnützes Warten« und dient hier einzig und allein dem Zweck das Fahrzeug neu zu betanken um zur nächsten Tür zu gelangen.

4. FINALE ILLUSTRATION

Auf den finalen Bildern habe ich nun die zuvor gezeigten Tankstellenkonzepte in ein Stadtbild eingefügt. Die jeweilige Umgebung soll dabei das Leben und die Mentalität der Gesellschaft wiederspiegeln. Mir war es dabei wichtig, dass die Betrachtenden möglichst schnell die Situation begreifen und habe daher versucht auf unnötige Details zu verzichten. Der Fokus liegt dadurch weiterhin auf der Tankstelle und der damit verbundenen Antriebstechnologie der Zukunft und deren Folgen auf uns Menschen.  Die beiden Szenarien sind bewusst sehr drastisch dargestellt und sollen lediglich die Extremen aufzeigen. Die Realität wird irgendwo dazwischen liegen. Ebenso ist es schwer einen genauen Zeitraum der Szenarien in der Zukunft festzulegen. Ich schätze ihn realistisch irgendwo zwischen 2070 und 2100, da zum einen die Infrastruktur komplett neu gestaltet werden müsste und zum anderen auch die Entwicklung der klimatischen Verhältnisse nur ungenau vorrauszusehen ist und von weitaus mehr als der Mobilität in den Großstädten abhängt.

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5. FAZIT

Dadurch, dass mein Format (ein Bild zu illustrieren), wie ich das finale Ergebnis präsentieren wollte von Beginn an relativ klar war konnte ich mich schnell mit der Themenfindung beschäftigen.

Der Prozess hat sich aus meiner Sicht sehr schön entwickelt. Aus einem speziellen aber doch noch sehr breiten Themenfeld (Antriebstechnologie der Zukunft), konnte ich durch ein für mich in diesem Projekt angenehmen Zusammenspiel aus Research, Sketching, Erkenntnissen und Feedback zu meinen finalen Illustrationen kommen. Auch wenn ich in der Endphase viel aus meinen gesammelten Erkenntnissen verwerfen musste, um den Kern meiner Absicht für die Betrachtenden in den Mittelpunkt zu rücken, bin ich mit dem Resultat sehr zufrieden.

Der Plan ist es, die beiden Illustrationen als Print auf jeweils ein A3-Format zu drucken und nebeneinander aufzuhängen, um Kontrast und damit die Wirkung der beiden Extreme nebeneinander hervorzubringen.

Die Atmosphäre im Kurs war trotz der nur online stattfindenden Seminare sehr familiär und freundlich. Der Austausch und das Feedback zwischen den Gruppen hat super geklappt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Heidmann war der Kurs sehr gut strukturiert. Er unterstützte jeden  Themenbereich ,abseits der Zoom-Meetings, mit ausreichend Input, um den Projekten die richtige Basis zu geben. Während den Seminaren war dann der Stand der einzelnen Projekte und das persönliche Feedback zwischen den Gruppen im Fokus, was jeden einzelnen dabei half seinen/ihren Prozess voran zu bringen. 

Im Großen und Ganzen ein sehr spannender, anregender Kurs mit einer gesunden Mischung aus Spaß und Arbeit, den ich allen weiterempfehlen würde die sich mit unserer Zukunft beschäftigen wollen.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Interfacedesign

Art des Projekts

Freies Projekt

Betreuung

foto: Prof. Dr. Frank Heidmann

Entstehungszeitraum

WiSe 20 / 21 – SoSe 21