In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Hier findest du meine Publikation die im Kurs „Redaktionelle Gestaltung 01 – Wieso? Weshalb? Warum?“ entstanden ist und im Grafiklabor der FHP gedruckt wurde.
Aufgabe war es, eine Publikation über eine Sammlung zu gestalten. Hierbei sollten die Motive hauptsächlich aus experimentellen Kopien entstehen.
Nachdem ich zu Beginn der Meinung war, ich würde nichts sammeln, fing ich an, alle Gegenstände meines Zimmers zu betrachten. Hierbei wurde mir zum ersten Mal bewusst, von wie vielen Dingen ich eine Ansammlung besaß – seien es Stifte, Klamotten, Postkarten, Bücher oder irgendwelche Kabel. Doch nicht alle dieser Dinge würden sich gut kopieren lassen.
Erst nachdem ich eine neue Packung Kontaktlinsen aufriß, dachte ich darüber nach, wie viele Packungen ich schon weggeschmissen hatte und wie viele neue Packungen noch bei mir rumlagen. Es war eine Sammlung von Müll, vergangenem und zukünftigem. Doch nicht nur die Verpackungen der Kontaktlinsen schmeiße ich regelmäßig weg, sondern auch die Kontaktlinsen selbst, deren Behälter, sowie die Verpackung der Kontaktlinsenflüssigkeit. Ich hatte meine Sammlung gefunden.
Zu Beginn versuchte ich erstmal meine Objekte auf dem Kopierer sichtbar werden zu lassen. Hierbei arbeite ich vor allem mit der Zoom-Einstellung des Kopierers und musste z.B. die Kontaktlinsen in mehreren Schritten um ein vielfaches vergrößern. Ein Problem hierbei war vor allem, dass der Kopierer bei der Erstkopie des Objekts nicht vollständig geschlossen werden konnte und die Hintergründe deshalb häufig sehr dunkel wurden.
Auch interessant war der Versuch die Kontaktlinsenflüssigkeit auf einer Folie zu kopieren. Hierbei arbeitete ich ebenfalls mit der Zoom-Einstellung des Kopierers, so dass möglichst wenig Flüssigkeit in die Nähe des Kopierers kam.
Später fing ich zusätzlich an Elemente immer weiter zu vervielfachen und wieder zu kopieren, sowie diese während des Kopiervorgangs zu bewegen. Hierbei entstanden viele neue Muster und einige meiner liebsten Kopien.
Leider war es relativ schwierig mein Auge mit den Kontaktlinsen auf den Kopierer zu legen. Da ich diese Verbindung zum Auge trotzdem darstellen wollte, entschied ich mich für die Fotografie als Darstellungsmittel.
Für die Textebene recherchierte ich über den Müllverbrauch der Kontaktlinsen und deren Verpackung. Hierbei stieß ich auch auf das Problem der tausenden Kontaktlinsen, die jedes Jahr im Meer landen.
Diese Themen und Probleme versuchte ich in kurzen Sätzen über die Seiten der Publikation verteilt deutlich zu machen.
Für das Cover habe ich mich von den Sehtests beim Augenarzt und Optiker inspirieren lassen. Mit jeweils gleichem Zeilenabstand, versuchte ich immer mehr Text pro Zeile einzufügen und sowohl Schriftgrad als auch Laufweite so anzupassen, dass der gesamte Text in einem Block sitzt.
Ungewöhnlich für ein Cover entschied ich mich außerdem dafür, zusätzlich zum Titel auch das Impressum auf das Cover zu drucken, um meine Idee des Sehtests auszubauen.
Umfang: 20 Seiten
Format: 18 x 27 cm
Druck: 1/1 Farbig Risograph
Für den Druck fügte ich mein Kopien und Fotos in InDesign ein und setzte dort auch die Schrift.
drucken, trocknen, drucken, trocknen
Der Tag des Drucks war gekommen. Unter Anleitung von Felix Walser druckte ich das erste Mal mit dem Riso. Obwohl alles ganz gut geklappt hat, war ich erstaunt, wie schwierig es war, den Schön- und Wiederdruck aufeinander abzustimmen und gleichmäßig zu drucken.
Für meine erste Erfahrung mit dem Binden, war die 3-Stich-Heftung ideal. Nach einem kurzen YouTube Tutorial und dem dem Falzen dauerte es nicht lang, bis alle Publikationen gebunden waren.
Ich verwendete abwechselnd einen schwarzen und einen roten Faden, da ich gerne eine schlichte, aber sichtbare Bindung haben wollte und sich das rot als Akzentfarbe deutlich von der sonst nur schwarz-weißen Publikation hervorhebt.
Anstatt die Enden des Fadens abzuschneiden, wickelte ich sie unregelmäßig um den Rest des Fadens. Dies war eine sehr einfache Möglichkeit für mich, die Bindung etwas auffälliger zu gestalten.
Durch die regelmäßigen Theorie Inputs bot der Kurs einen sehr guter Einstieg in die Themen Layout und Typografie. Es war eine tolle Erfahrung meine erste eigene kleine Publikation zu gestalten, selbst zu drucken und jetzt auch durchblättern zu können.
Besonders viel Spaß hat die analoge Arbeit am Kopierer gemacht, da auf diese Weise oft ungeplant neue Muster und Formen entstehen konnten, die digital so zufällig nicht entstanden wären.
Insgesamt bin ich zufrieden mit meinem Ergebnis und konnte viel aus dem Kurs mitnehmen. Auch der Druck am Riso hat viel Spaß gemacht und mich motiviert, zukünftige Projekte eigenständig zu drucken.