In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Die düsteren, fantastischen Illustrationen des französischen Illustrators Gustave Doré für Dantes Göttliche Komödie, Paradise Lost und die Bibel, werden in dieser Publikation thematisch aufgearbeitet und präsentiert.
Alle Seiten der Publikation sind chronologisch in diesem Film zu sehen. Sound unbedingt an! Am besten mit Köpfhörern oder einer Box.
Paul Gustave Doré war ein französischer Illustrator, aber auch Maler, Grafiker, Radierer und später auch Bildhauer. Er gilt als einer der bedeutendsten und produktivsten, sowie erfolgreichsten Buchillustratoren und Vermittler der europäischen Kultur des späten 19. Jahrhunderts.
Er wurde am 6. Januar 1832 in Straßburg geboren und zeigte schon immer eine Begabung fürs Zeichnen. Außerdem spielte er ab dem siebten Lebensjahr mehrere Instrumente, darunter auch die Violine. Mit neun Jahren versuchte er sich schon an einer Illustration davon Dante Alighieris Göttlicher Komödie, die er dann 1861 tatsächlich als Auftrag erhielt. Mit schon 15 Jahren begann er in Paris beim Journal pour rire als Illustrator zu arbeiten.
Im weiteren Verlauf seiner Karriere illustrierte er 90 Werke der Weltliteratur, darunter Münchhausen, Don Quijote, verschiedene Märchen und Fabeln, Orlando Furioso, The Raven von Edgar Allan Poe und Paradise Lost. Die Illustrationen für die Bibel waren sein erfolgreichstes Projekt, eine Ausgabe war damals in den meisten Haushalten zu finden und gehören immer noch zu den bekanntesten überhaupt.
1867 hatte Doré eine große Ausstellung seiner Werke in London. Dies führte zur Gründung der Doré Gallery in der New Bond Street.
Doré fertigte nicht alle seine Stiche selbst. Er hatte ein Atelier mit 40 Mitarbeitern, die die große Nachfrage an Dorés Illustrationen und Zeichnungen sättigen konnten. Die Galerien in Wien, London und anderen Städten verkauften seine Originalwerke, sowie Reproduktionen der Buchillustrationen, was finanziell sehr profitabel für den Künstler war und ein sorgenfreies Leben ermöglichte.
Er schuf bizarre Darstellungen von Fabelwesen, Monstern, Skeletten und geheimnisvollen Sagengestalten. Dabei sind die Stiche handwerklich hervorragend ausgeführt, die Tiefenwirkung und die Darstellung des Lichts sind meisterhaft. Sein Werk beinflusste den Surrealisten Salvador Dalí entscheidend und bis heute finden sich Spuren seines Schaffens in der modernen Fantasy und Science-Fiction.
Fünf Jahre vor seinem Tod, im Jahr 1877 wendete sich Doré der Bildhauerei. Aus Leidenschaft und ohne spezielle Ausbildung schuf der Meister geniale Marmor- und Bronzeskulpturen, die die Skulpturenkunst der 1870-er prägten. Sein letztes Werk war ein Denkmal für Alexandre Dumas.
Doré heiratete nie und lebte weiterhin bei seiner Mutter in Paris. Er arbeitete sehr produktiv und eifrig, trotz dessen plagte ihn einerseits das Gefühl nicht genug geschafft und andererseits fühlte er sich nie richtig verstanden. Niemand weiß, wie viele Zeichnungen er gemacht hat. Er arbeitete von früh morgens bis spät abends und fertigte Tausende von Zeichnungen an.
Am 23. Januar 1883 verstarb Gustave Doré an den Folgen eines Herzinfarkts.
Das Format 17,5 cm x 24 cm habe ich den Originalgrößen der Stiche angepasst.
Der klassische Blocksatz bildet in seiner Ruhe einen Kontrast zu den dramatischen Bildern. Dorés Kompostionen haben oft einen zentralen Schwerpunkt, oder lassen eine Mittelachse erkennen. Der Spalt des zweiteiligen Blocksatzes spiegelt somit den Bildaufbau wieder.
Das 8-spaltige Raster bietet den Bildern, Bildunterschriften, sowie dem Blocksatz die Grundlage für die Anordnung.
Die Seitenzahl variiert in ihrer Position auf drei Punkten auf einer senkrechten Achse am Rand und bildet optisch einen Gegenschwerpunkt zu den Bildunterschriften.
Satzspiegel und Fließtext sollen die Bilder begleiten und nicht mit ihnen konkurrieren. Mir war eine moderne, ruhige und zeitgenössische Typographie wichtig, um Dorés Fantasie in die heutige Zeit zu übertragen.
Neben den Bildern stellt die „Arachne“ Typeface das Highlight der Publikation dar. Sie passt wie die Faust aufs Auge zu der Thematik und dem Stil der Illustrationen. „Arachne“ ist der Titel einer von Dore´s Bildern, welche sich auch on der Publikation wiederfindet. Diese moderne Neuinterpretation einer klassischen Antiqua ist charakteristisch fein und spitz geschnitten und verändert je nach Schnitt die Serifenlänge. Die Schnitte, welche ich in der Publikation verwendet habe, „Mortal“, „Divine“, „Demonic“, passen allein vom Namen und optisch perfekt in das Konzept. Es sind alles Begriffe, die in der Publikation thematisiert werden.
Je weiter die Publikation fortschreitet, desto spitzer und dämonischer werden die Überschriften mit dieser Font. Angefangen mit der Bibel im Mortal Schnitt.
Die Spitzen der Serifen vermitteln einen dämonischen und schmerzenden Eindruck. Ebenso hat die Eleganz auch etwas göttliches und erhabenes. Außerdem findet sich auch die Technik Dorés, der Holzstich mit seinen feinen Linien in der Schrift wieder, da sie an feine Nadeln erinnert.
Entworfen wurde sie von Leonhard Laupichler, einem Grafik- und Type Designer aus Münster, tätig im Bureau Borsche.
Als zweite Schrift habe ich die Aktiv Grotesk gewählt. Eine moderne, gut lesbare Groteskschrift, die mich durch ihre Klarheit sowie einige Details überzeugt. Sie bildet einen starken Kontrast zu den ausdrucksstarken Bildern und der aufregenden Headline-Schrift „Arachne“. Außerdem gibt sie den Bildern durch ihre Ruhe den nötigen Raum, sich zu entfalten und funktioniert gut im Fließtext.
Sie wurde von Dalton Maag entworfen, einer Schweizer Type Design Firma.
In meinem Regal befindet sich ein großer Stapel von Doré Büchern. Ich war schon immer fasziniert von den düsteren und dramatischen Darstellungen seiner Fantasie und der detailreichen Technik.
Auch viele Werke der modernen Fantasie haben sich an den Arbeiten inspirieren lassen.
In dem Film Batman v Superman wird ein Gemälde thematisiert, welches stark an ein Werk von Gustave angelehnt ist. Es zeigt den Kampf der Engel gegen die Dämonen aus der Unterwelt. Der Bösewicht Lex Luthor ist der Meinung, es gehöre umgedreht, so dass die Teufel vom Himmel kommen. Metaphorisch meint er damit Superman, welcher in dem Film von Batman als unberechenbarer Gott/ Teufel bekämpft wird.
Die ganze Thematik des Films, Gut gegen Böse, Gott gegen Mensch und die dämonische Gestalt von Batman, sowie die düstere Stimmung zeigen einige Parallelen zu den Werken Dorés.
Die Szene beinhaltet das Zitat von Lex Luthor, sowie auch das Stück von Hans Zimmer, welches ich oben im Video verwendet habe.
2 Kommentare
Please login or register to leave feedbackHaha vielen Dank!
So... how much for this? Do you accept PayPal? :P
Hast du brav gemacht, einer meiner Lieblingspublikationen! :D